Philippsburg (BW) – Am frühen Morgen werden Einsatzkräfte auf einen Hof in Philippsburg (Kreis Karlsruhe) gerufen. Dort steht eine historische Scheune in Vollbrand. Rund 100 Feuerwehrleute versuchen, die angrenzenden Gebäude zu retten.
Um 4.15 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert: Auf der Rheinschanzinsel in Philippsburg, 35 Kilometer nördlich von Karlsruhe, ist eine historische Scheune in Brand geraten. Der Hof im Norden von Philippsburg ist unbewohnt, die Scheunen nutzen Landwirte aus dem Umland als Lagerräume.
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Bei Eintreffen der ersten Einheiten brennt die 50 Meter mal 15 Meter messende Scheune bereits in voller Ausdehnung. Von bis zu 15 Meter hohe Flammen wird berichtet. Die Einsatzleitung konzentriert die Kräfte auf den Erhalt der angrenzenden Gebäude. Die Scheune selbst ist nicht zu retten. Die Löschwasserversorgung muss über weite Strecken aufgebaut werden: Dafür wird ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet sowie eine Leitung vom stillgelgten und sich aktuell im Rückbau befindliche Atomkraftwerk Philippsburg gelegt, das 1 Kilometer entfernt ist. Die dort noch vorhandene Werkfeuerwehr unterstützt den Einsatz.
Im Verlauf des Brandeinsatzes stürzt der Dachstuhl der Scheune ein. Direkt davor waren Heuballen gelagert, die als Spende für das vom Hochwasser getroffene Ahrtal gedacht waren. Sie hätten in den nächsten Wochen dorthin transportiert werden sollen. Mit Radladern müssen die Ballen einzeln auseinandergezogen und abgelöscht werden.
Das Feuer ist seit 10.30 Uhr unter Kontrolle, der Einsatz wird sich noch in die nächsten Stunden hinziehen. Auf eine Summe von 150.000 Euro wird der Schaden geschätzt.
Die Brandursache ist derzeit noch nicht abschließend geklärt – es heißt allerdings von der Polizei, in den vergangenen Jahren seien dort bereits mehrere Male Jugendliche beim Zündeln aufgegriffen worden.