Anwohner helfen mit Schaufeln

Baustelle behindert Zugang zu Hallenbrand

Bietigheim (BW) – Bei einem Lagerhallenbrand im Landkreis Rastatt haben in der Nacht auf Samstag bis zu 30 Anwohner die Feuerwehr unterstützt. Mit Schaufeln machten sie eine aufgeweichte Baustelle für Einsatzfahrzeuge passierbar. Trotz der Mühen blieb eine Drehleiter im Untergrund stecken und konnte erst mit einem Traktor befreit werden.

Vollbrand des Gebäudes: Einsatzkräfte richten Strahlrohre auf die Flammen, um ein Übergreifen des Feuers auf angrenzende Wohnhäuser zu verhindern. Foto: FF Bietigheim

Um 00:17 Uhr löste die Leitstelle zunächst das Stichwort „B3 – Dachstuhlbrand“ aus. Bereits während der Anfahrt war der Feuerschein weithin sichtbar, weshalb auf B4 erhöht wurde. Am Einsatzort stand die Halle lichterloh in Flammen. Einsatzleiter und Kommandant Patrick Stickel stufte die Lage schließlich auf B5 hoch.

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Die Baustelle vor dem Gebäude stellte die Kräfte bei der Anfahrt vor besondere Probleme: Seit Juni wird die Straße saniert, der Boden war durch die Arbeiten demnach unbefestigt und stark aufgeweicht. Glücklicherweise griffen zahlreiche Anwohner ein: Mit Schaufeln begradigten sie Schlaglöcher und füllten Gruben, damit die Einsatzfahrzeuge zur Einsatzstelle gelangen konnten. „Wir haben sofort Schaufeln genommen und angefangen, die Löcher zuzuschütten – irgendwie musste die Feuerwehr ja durchkommen“, schilderte ein Anwohner.

Trotz der spontanen Hilfe blieb die Drehleiter der Feuerwehr Rastatt im Baustellenbereich stecken. Ein Radlader scheiterte, das Fahrzeug aus dem Untergrund zu ziehen, ein Traktor konnte jedoch Abhilfe schaffen.

Baustelle als Hindernis: Eine Drehleiter steckte im aufgeweichten Untergrund fest. Foto: 7aktuell.de | Adomat

Rund 60 Feuerwehrleute kämpften in der Spitze gegen die Flammen. Neben der Feuerwehr Bietigheim und Rastatt waren auch Kräfte aus Durmersheim, Elchesheim-Illingen und Ötigheim vor Ort. Eine Drehleiter wurde in einer engen Hofeinfahrt zwei Häuser weiter positioniert, die Drehleiter aus Durmersheim kam von der Blumenstraße aus zum Einsatz. Die Werkfeuerwehr Mercedes-Benz Rastatt stellte einen Teleskoplader, der dank seiner grobstolligen Bereifung den Baustellenbereich überwinden konnte. Zur Lageerkundung setzte die Einsatzleitung zusätzlich die Drohne der Feuerwehr Rastatt ein.

Unterstützt wurde die Feuerwehr außerdem vom Technischen Hilfswerk (THW), dem Kreisbrandmeister, der Polizei, einem Energieversorger sowie vom Rettungsdienst mit einem Notarzteinsatzfahrzeug und zwei Rettungswagen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) beteiligte sich mit den Ortsvereinen Bietigheim/Elchesheim-Illingen und Muggensturm.

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Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die Morgenstunden. Da die Halle nicht betreten werden konnte, bekämpften die Einsatzkräfte Glutnester gezielt mithilfe des Teleskopladers und der Drohnenbilder. Gegen 6 Uhr übernahm die Feuerwehr Au am Rhein die Brandwache, später lösten Bietigheimer Kameraden sie ab. Das DRK versorgte die Einsatzkräfte derweil mit einer warmen Mahlzeit.

Die Brandursache ist bislang unklar, aber die Ermittlungen laufen. Nach ersten Schätzungen der Polizei beläuft sich der Schaden auf 300.000 Euro; Verletzte gab es nicht.

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