Mit dem TSA am Traktor zum Einsatz

Gemeindefeuerwehren ohne Einsatzfahrzeuge?

Eine Gemeindefeuerwehr besteht in der Regel aus mehreren Ortsfeuerwehren. Undenkbar in Deutschland, dass keine davon ein Einsatzfahrzeug besitzt? Doch, das gibt es.

Per Traktor an die Einsatzstelle: TSA der FF Windelsbach. Noch heute gibt es ganze Gemeindefeuerwehren in Deutschland, die über kein einziges Einsatzfahrzeug verfügen.

Zum Beispiel in Mittelfranken (BY). Dort sind Gemeinden in den Landkreisen Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim und Weißenburg-Gunzenhausen bekannt, deren Feuerwehren ohne Fahrzeuge auskommen müssen. Stattdessen nutzen diese vor allem Tragkraftspritzenanhänger (TSA), die im Einsatzfall an Traktoren gekuppelt werden.

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Ein Zustand, den bis 2018 auch der Markt Nordheim (Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) kannte. In diesem Jahr erhielt die Gemeindefeuerwehr erstmals zwei Tragkraftspritzenfahrzeuge Wasser (TSF-W).

In der 1.100-Einwohner-Gemeinde Windelsbach (Kreis Ansbach) konnte sich die FF erst 2019 über ihr erstes Fahrzeug freuen – in einer von fünf Ortsfeuerwehren. Bis dahin musste diese, wie die anderen Einheiten auch, mit einem Anhänger am Privat-Zugfahrzeug ausrücken.

Bei dem Windelsbacher Einsatzfahrzeug handelt es sich nicht um ein fabrikneues Modell. Vielmehr erhielt die Feuerwehr ein gebrauchtes Löschgruppenfahrzeug (LF) 8/6 auf Mercedes 917, Aufbau GFT, aus dem Jahr 1993.

Das erste Einsatzfahrzeug innerhalb der fünf Ortsfeuerwehren der Gemeinde Windelsbach: ein gebrauchtes LF 8/6.

Für die FF ist es dennoch ein großer Fortschritt: Auf “Florian Windelsbach 43/1” stehen nun an der Einsatzstelle erstmals 600 Liter Wasser, Schnellangriff, Atemschutzgeräte und Steckleitern zur Verfügung.

Nur ein passendes Feuerwehrhaus fehlt der FF noch. Das Fahrzeug steht zurzeit in einer schlichten Halle, die auf dem Bild im Hintergrund zu sehen ist.

Immerhin: Durch entsprechende Beschaffungen sind seit dem Jahr 2019 alle Gemeinden im Kreis Ansbach mit mindestens einem neuen Fahrzeug ausgestattet.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Werte Kameraden !!
    Im Landkreis Würzburg gibt es noch 6 TSA – Wehren, auch im Schweinfurter Landkreis und Richtung Rhön sicherlich auch.
    Ohne Sie geht Feuerwehr gar nicht, aber es soll Besserung in Sicht sein. Bei uns im Ldk. Würzburg sollten bis 2021 alle Wehren mindestens ein Fahrzeug besitzen. Besser wäre es bei steigenden Einsatzzahlen,

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  2. Also ich bin auch Feuerwehrler auf dem Land. Ich muss sagen das mir die Anhänger fehlen. Man konnte halt direkt an öffentlichen Gewässern hinfahren. Ohne viel tragen und schleppen.

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  3. Und ich habe Heute noch mit jemandem auf YouTube geschrieben der meinte “Und zu teuer, gibt es bei unseren Rettungskräften nicht. Wer so Brände bekämpfen will, darf keine Kosten und Mühe sparen!” Tja, wenn das nur die Leute wüssten die solche Feuerwehren wie diese hier immer mit den Worten: “Tut uns leid, aber für ein neues (gebrauchtes) Feuerwehrfahrzeug ist kein Geld da…” vertrösten so das die Feuerwehr immer noch mit dem TSA anrücken muss weil nichts anderes da ist. Gleiches gilt bei einigen Wehren deren Ausrüstung, besonders Fahrzeuge, wegen Überalterung trotz regelmäßiger Reparaturen ständig ausfallen.

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  4. Da fragt man sich gelegentlich doch, was die Träger des Brandschutzes beim Lesen der Brandschutzgesetze der Länder übersehen haben.
    Denn da steht fast unisono drin, daß “leistungsfägie Feuerwehren” auszustellen und zu unterhalten sind.

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  5. Die Aufstellung und Unterhaltung einer Feuerwehr ist in Deutschland Aufgabe der Kommune….und was glauben Sie wieviele Steuern so eine Minigemeinde mit 1000 Einwohnern einnimmt?

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  6. Ich bin selbst in dr Freiwillig Feuerwehr,
    Es ist leider ein Witz wie wir ausgestattet sind.
    Die Beschaffung neuer Kleidung dauert Jahre so das wir fast alle in Sachen ausrücken die schon mehrere Kameraden vor uns getragen haben.
    Wir fahren im Jahr ca 100 Einsätze darunter auch immer mehr zu Reanimation da wir vor dem rtw ankommen.
    Wir haben bei uns in der Gemeinde zum Glück sehr viel Respekt von den Bürgern für unsere Arbeit.
    Das man trotz allen egal wann der pager geht mit vollem Elan seine ehrenamtliche Arbeit macht.
    Die gemeinden müssen trotzdem überlegen das man uns besser ausrüstet,
    Wir brauchen ja auch Nachwuchs.

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  7. Und einige Generationen Steuerzahler und Bürger fragen sich zurecht besorgt was denn bis jetzt von Ihren Steuern so alles finanziert wurde.
    Es ist ein Armutszeugnis für einen Staat der ständig menschlich moralischer Vorreiter International sein will, den Brandschutz den ohnehin zum größten Teil unbezahlte Freiwillige leisten, denen man den größten Respekt zollen sollte, dermaßen vernachlässigt und seine Freiwilligen ohne angemessendes und zeitgemäßes Gerät ihren Dienst machen lässt.
    Einfach jämmerlich.
    Meinen Dank und Respekt an alle Freiwilligen Feuerwehrleute.

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  8. Ist bei uns in der Gemeinde auch noch der Fall. Der TSA in unserem Dorf ist Baujahr 1966…. Insgesamt sind es etwa 10 …

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