Geesthacht (SH) – Teile des naturwissenschaftlichen Traktes der Bertha-von-Suttner-Schule (BvS) in Geesthacht sind am frühen Sonntagmorgen durch einen Großbrand zerstört worden. Vermutlich ist ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. Ausgelöst worden sein könnte das Feuer durch Einbrecher. Denn erst vor wenigen Tagen hatten Unbekannte Scheiben in dem Gebäudetrakt zerstört und waren eingebrochen. Nun ermittelt die Polizei, die noch während der Löscharbeiten erste Spuren sicherte.
Mit der Drehleiter löschte die Feuerwehr Geesthacht das brennende Dach des Schulgebäudes aus der Höhe. (Bild: Jann)
Gegen 5:50 Uhr hatten Anwohner der Oberstadt Explosionsgeräusche und hellen Feuerschein gemeldet. Nachdem die Integrierte Regionalleitstelle Süd (IRLS-Süd) in Bad Oldesloe zunächst Geesthachts Feuerwehr alarmiert hatte, forderte Einsatzleiter Sascha Tönnies im weiteren Verlauf die Wehren aus Grünhof-Tesperhude, Hamwarde, Lauenburg, Escheburg und Börnsen nach – mehr als 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. „Wir konnten ein Übergreifen auf das Hauptgebäude verhindern, allerdings hat sich dort auf sämtlichen Stockwerken und in fast allen Räumen auch ausgebreitet“, sagte Tönnies.
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Die Flammen wüteten zunächst in einem Fachraum, breiteten sich von dort in den Flur und über die Lüftungsanlage auf das Flachdach des Gebäudes aus. Dieses ist mit Dachpappe verklebt, sodass eine schwarze Rauchwolke aufstieg. Die IRLS-Süd löste deshalb eine Bevölkerungswarnung aus.
Die Feuerwehrleute setzten erstmals bei einem Brand die neue Drehleiter ein, die am Montagabend erst offiziell übergeben werden soll. So konnte das brennende Dach aus der Höhe gelöscht werden. Von außen und im Innenangriff wurden mehrere Strahlrohre zur Brandbekämpfung vorgenommen. Die Feuerwehrleute mussten sich dabei durch Atemschutzgeräte gegen den giftigen Rauch schützen.
Die Taktische Einheit Drohne der Technischen Einsatzleitung des Kreises unterstützte Tönnies und die Abschnittsleiter Jörg Obermüller und Lars-Arne Bylda mit Luft- und Wärmebildern ihres Fluggeräts über der Brandstelle. Tönnies: „Priorität hatte die Riegelstellung zum Hauptgebäude, allerdings steckte der Brand tief im Dachaufbau.“ Dort gestaltete sich die Brandbekämpfung schwierig, das Dach musste mühsam geöffnet werden, um alle Brandnester ablöschen zu können. Diese Arbeiten zogen sich über Stunden hin.
Die Bertha-von-Suttner-Schule am Dösselbuschberg ist eine Gemeinschaftsschule mit Oberstufe, die knapp 1.000 Schüler besuchen. Erst 2021 war im fast fertigen zwölf Millionen Euro Anbau der Schule ein Großfeuer ausgebrochen, dadurch verzögerte sich dessen Fertigstellung. Er jetzt betroffene Trakt soll in den kommenden Jahren zwar saniert werden, doch nun fällt er komplett aus.
„Wie wir den Unterricht in den nächsten Wochen und Monaten sicherstellen können, müssen wir jetzt prüfen“, sagte Bürgermeister Olaf Schulze vor Ort. Er geht davon aus, dass der Hauptteil umfassend eine Brandsanierung erfahren muss. Möglicherwiese müssen nun schnell Container als Provisorium aufgestellt werden.