München (BY) – Ein Brand mit Explosionen in einem Wohnhaus im Stadtteil Lerchenau hat am Mittwochmorgen einen Großeinsatz von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten ausgelöst. Die Feuerwehr München rückte mit rund 100 Kräften und etwa 50 Fahrzeugen aus. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf gleich drei Brandstellen: Ein Einfamilienhaus im Vollbrand, zwei Pkw sowie ein Kleintransporter in Flammen.
Einsatz in Lerchenau: Feuerwehrkräfte löschen den Brand in einem Wohnhaus, auf dessen Grundstück Sprengfallen gefunden wurden. (Bild: Feuerwehr München)
Beim Eintreffen stellte sich heraus, dass auf dem Grundstück und im Gebäude Sprengfallen angebracht waren. Aufgrund der akuten Lebensgefahr musste dieFeuerwehr die Brandbekämpfung zunächst abbrechen. Zwei Personen konnten mit Unterstützung der Polizei aus dem Haus gerettet und schwer verletzt in Kliniken gebracht werden.
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Ein Sperrbereich von 200 Metern wurde eingerichtet. Rund 700 Anwohner mussten ihre Wohnungen verlassen, etwa 80 Betroffene fanden sich in einer Betreuungsstelle ein. Erst nachdem Spezialisten alle Sprengfallen entschärft hatten, konnte die Feuerwehr die Brandbekämpfung fortsetzen. Das Wohnhaus brannte dennoch vollständig aus.
Bei den beiden Verletzten handelt es sich um die 81-jährige Mutter und die 21-jährige Tochter des 57-jährigen Hausbewohners. In der Nähe des Lerchenauer Sees fanden Einsatzkräfte diesen – ebenfalls schwerverletzt. Wenig später erlag er seinen Verletzungen. Nach bisherigen Ermittlungen setzte er das Gebäude im Rahmen eines Familienstreits in Brand und nahm sich anschließend das Leben.
Großbrand im Münchner Norden: Rund 100 Kräfte der Feuerwehr München waren mit 50 Fahrzeugen im Einsatz. (Bild: Feuerwehr München)
Nach Angaben der Stadt wurde im Zusammenhang mit dem Einsatz in Lerchenau ein Schreiben gefunden, das eine Drohung gegen das Oktoberfest enthielt. Deshalb blieb die Theresienwiese zunächst stundenlang geschlossen. Mehr als 500 Polizeikräfte und bis zu 30 Sprengstoff-Spürhunde durchsuchten das Gelände. Am Nachmittag gaben die Behörden Entwarnung: Die Gefahrensituation bestätigte sich nicht. Das Oktoberfest öffnet am Mittwoch ab 17:30 Uhr wieder seine Eingänge.