Altenriet (BW) – Am Sonntagnachmittag (29. Dezember) wird um 15:21 Uhr die Feuerwehr in Altenriet (Kreis Esslingen) zu einem Vereinslokal alarmiert: Das Gebäude der Kleintierzüchter ist vollständig in Brand geraten. Rund 100 Feuerwehrkräfte aus zwei Landkreisen sind im Großeinsatz.
Gebäudebrand in Altenriet (BW): Rund 100 Kräfte sind im Einsatz. Gelöscht wird unter anderem über eine Drehleiter. (Bild: 7aktuell.de)
Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrleute aus Altenriet dringen Rauch und Flammenschein aus dem Küchenbereich des Gebäudes. Nachdem klar ist, dass sich keine Personen mehr im Inneren befinden, leitet die Feuerwehr einen umfassenden Löschangriff in diesem Bereich ein. Kräfte aus Altenriet, Schlaitdorf, Neckartenzlingen und Filderstadt können zunächst ein weiteres Ausbreiten eindämmen. Einsatzleiter und Kommandant der Feuerwehr Altenriet Sven Zeller lässt bereits in der Anfangsphase Unterstützung aus Walddorfhäslach im benachbarten Kreis Reutlingen nachalarmieren.
Anzeige
Trotz der eingeleiteten Maßnahmen breitet sich das Feuer rasch über das Dach aus. Die Drehleiter aus Filderstadt öffnet umgehend die Dachhaut, um an den Brandherd zu gelangen. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung wird eine Warnung über die Warn-App NINA für den Ort Altenriet ausgelöst. Zur weiteren Brandbekämpfung kommen eine zweite Drehleiter aus Nürtingen sowie der Gerätewagen (GW) Atemschutz der Feuerwehr Kirchheim unter Teck hinzu, um den Bedarf an Pressluftatmern (PA) zu decken.
Herausforderungen: Wasserversorgung und gefrorenes Löschwasser
Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt mit einem Baufachberater bei der Einschätzung der Gebäudesubstanz und stellt zusätzlich Beleuchtungstechnik bereit. Unter Atemschutz suchen Feuerwehrleute das Gebäude ab, können den Bereich aber wegen Einsturzgefahr nicht mehr betreten. Die Löschwasserversorgung wird über das örtliche Hydrantennetz sowie eine lange Wegstrecke zur Zisterne mit Doppelleitung und Pendelverkehr sichergestellt.
Ein Bagger entfernt im weiteren Verlauf das mittlerweile vollständig brennende Dach, sodass Glutnester gezielt abgelöscht werden können. Durch das koordinierte Vorgehen kann die Feuerwehr eine Brandausbreitung auf angrenzende Gebäude verhindern. Ein Feuerwehrmann verletzt sich leicht.
Vor Ort sind 17 Fahrzeuge und etwa 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren Altenriet, Schlaitdorf, Neckartenzlingen, Filderstadt, Nürtingen, Altdorf und Kirchheim unter Teck (alle Kreis Esslingen) sowie Walddorfhäslach (Kreis Reutlingen) im Einsatz. Der Diensthabende Kreisbrandmeister Andreas Reeh unterstützt die Einsatzleitung. Die sanitätsdienstliche Absicherung übernimmt der Malteser Hilfsdienst (MHD) mit zehn Kräften und zwei Fahrzeugen, zusätzlich ist ein Rettungswagen (RTW) des Regelrettungsdienstes anwesend. Schon früh unterstützt der örtliche Bauhof durch Streumaßnahmen, um bei Minusgraden die Gefahr durch gefrierendes Löschwasser zu minimieren.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Altenriet Patricia Mittnacht koordiniert vor Ort die Versorgung der Einsatzkräfte und die Unterstützung durch den Bauhof. Sie dankt allen Kräften für ihren Einsatz. Das Gebäude ist laut Feuerwehr nicht mehr nutzbar.
Zur Brandursache nimmt die Polizei die Ermittlungen auf. Laut Tagesschau ist vermutlich ein technischer Defekt ursächlich. Die Höhe des Schadens schätzt sie auf rund 450.000 Euro. Über Nacht richtet die Feuerwehr eine Brandsicherheitswache ein.