Malsch (BW) – In der Sezanner Straße in Malsch (Kreis Karlsruhe) ist am Dienstagmittag ein zweigeschossiges Geschäftsgebäude in Brand geraten. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das Obergeschoss, das als Warenlager genutzt wird, bereits im Vollbrand. Das Erdgeschoss beherbergte Verkaufsflächen.
Mit einer Drehleiter (im Hintergrund erkennbar) löschte die Feuerwehr die Flammen im Dachbereich des einsturzgefährdeten Gebäudes. Im Vordergrund das HLF 20 der Feuerwehr Malsch. Foto: EinsatzReport24 | Mungenast
Nach Angaben des Filialleiters war es unmittelbar zuvor zu einem Stromausfall gekommen. Mitarbeitende sowie Kundinnen und Kunden verließen daraufhin das Gebäude und alarmierten die Feuerwehr. „Aus verschiedenen Fenstern und am Dachvorsprung waren Flammen sichtbar“, berichtete der Gruppenführer des zuerst eingetroffenen Löschfahrzeugs aus Malsch.
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Rund 133 Einsatzkräfte aus Malsch, Ettlingen und Rheinstetten bekämpften das Feuer mit mehreren Löschfahrzeugen und einer Drehleiter. Das Dach stürzte nur wenige Minuten nach Beginn der Löscharbeiten ein. Ein Übergreifen der Flammen auf eine angrenzende Lagerhalle und Nachbargebäude konnte verhindert werden.
Die Feuerwehr suchte den Verkaufsraum unter Atemschutz nach Personen ab, fand jedoch niemanden mehr – verletzt wurde ebenfalls niemand. Zur Absicherung standen fünf Rettungswagen, ein Notarztfahrzeug sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst bereit.
Die Bevölkerung wurde über die Warn-App NINA aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Eine weithin sichtbare Rauchwolke zog über den Ortsteil. Polizei und Feuerwehr sperrten die L 605 zeitweise voll; die Straßensperrung dauerte bis in die Nachtstunden.
Das Technische Hilfswerk (THW) stützte das Gebäude mit schwerem Gerät ab, da Einsturzgefahr bestand. Ein Baufachberater und die Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bunds Karlsruhe (ASB) unterstützten die Einsatzleitung. Bis in die Nacht hinein dauerte der Einsatz. Im Verlauf wurden die Feuerwehrfahrzeuge aus Rheinstetten abgezogen, da die Kameraden zu einem Straßenbahnunfall in Rheinstetten alarmiert wurden. Gegen 2 Uhr am Mittwoch hob man die Straßensperrung schließlich auf.
Die Polizei schätzt den Schaden auf 250.000 Euro. Nach den bisherigen Ermittlungen deutet vieles auf einen technischen Defekt hin; Brandstiftung wird ausgeschlossen. Ein Brandsachverständiger wurde hinzugezogen. Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und Bürgermeister Markus Bechler verschafften sich vor Ort ein Bild.