Hamburg – “Sparpläne des Senats gefährden die innere Sicherheit” bringt es der Landesverband der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG) auf den Punkt. Der Grund für diese Warnung sind geplante Einsparungen von rund 50 Millionen Euro.
Symbolfoto: Sven Buchenau
Im kommenden Doppelhaushalt der Hansestadt Hamburg sollen bei Feuerwehr und Polizei mehr als 50 Millionen Euro eingespart werden, teilt die DFeuG in einer Pressemeldung mit. “Hier muss die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft vor Einsparung auf Seiten des Personals ausdrücklich warnen”, schreibt Heiko Runge, Leiter Öffentlichkeitsarbeit des DFeuG-Landesverbands Hamburg.
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Bereits seit Jahren seien erhebliche Kosten beim Personal eingespart worden. Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld sowie sonstige Zuschläge seien bereits gestrichen worden. “Um die zahlreichen altersbedingten, aber auch anderweitig begründete Abgänge zu kompensieren, muss der Senat dringend einen anderen Weg einschlagen, als den Rotstift anzusetzen”, heißt es weiter in der Pressemeldung.
“Ab Inkrafttreten des neuen Rettungsdienstgesetztes im nächsten Jahr dürfen nur noch Notfallsanitäter als Einsatzleiter auf dem Rettungswagen eingesetzt werden. Früher war es der Rettungsassistent, den jeder Feuerwehrbeamte in Hamburg in den ersten 2 Jahren seiner Tätigkeit im Einsatzdienst fast automatisch erlangte und Teil der Ausbildung war.”
Seit 2014 ist das aber nicht mehr möglich. Kollegen werden lediglich noch als Fahrer für den Rettungswagen (RTW) ausgebildet. Ein Notfallsanitäter muss eine zusätzliche, dreijährige Ausbildung inklusive Staatsexamen absolvieren. Sowohl Feuerwehr als auch Gesundheitsbehörde schufen Möglichkeiten, dass auch der Fahrer des RTW auf freiwilliger Basis diese dreijährige Ausbildung erhalten kann.
“Leider fehlt dazu jedoch der Motivator, diese zusätzliche Ausbildung zu absolvieren”, meint die DFeuG. “Die Gründe dafür liegen auf der Hand und zeigen sich auch in der Belastung im Einsatzdienst. Während der Ausbildung fehlen den Kollegen die Zulagen aus dem Schichtdienst, da ein Großteil der Ausbildung im Tagdienst an der Schule und in Krankenhäusern stattfindet.” Eine zusätzliche Mehrbelastung entstehe dadurch, dass die Mitarbeiter täglich von Montag bis Freitag zum Unterricht fahren müssen und nicht im 24-Stunden-Dienstrhythmus eingesetzt werden.
Das könne auch zu Problemen bei der Kinderbetreuung führen. “Nach bestandener Ausbildung werden die Kollegen dann vermehrt auf dem RTW eingesetzt, wobei eine deutlich-höhere Arbeitsbelastung als auf den Löschzügen entsteht. Jedoch bekommen sie diese Qualifikation und den erhöhten Aufwand nicht vergütet.” Im Februar sollte der nächste Lehrgang Rettungssanitäter zu Notfallsanitäter in Feuerwehr Hamburg beginnen. Auf 24 verfügbare Plätze habe es jedoch nur drei Bewerber gegeben, woraufhin die Ausbildung abgesagt wurde, teilt die DFeuG mit.