Graffiti auf Feuerwehrhaus: möglichst großflächig und präsent

Mehr in den Fokus: Einsatzkräfte wie „Superhelden“ abbilden

Lohmar (NW) – Wie lässt sich allgemeine Jugendarbeit verbinden mit Kreativität und künstlerischem Arbeiten, sodass gleichzeitig noch einen Mehrwert mit Außenwirkung entsteht? Durch einen Graffiti-Workshop, wie ihn die Mädchen und Jungen des Löschzugs (LZ) Lohmar-Ort (Rhein-Sieg-Kreis) mit Marina und Johanes Kremer von Octagon Graffiti Art erleben durften.

„Unsere ‚Kunst und Graffiti-Workshops‘ machen wir schon ab der 4. Klasse aufwärts bis zur Oberstufe Gymnasium. Wir kommen zu Projekt-Wochen oder begleiten sogar bis zu einem halben Jahr den Kunstunterricht. Dabei arbeiten wir medienübergreifend, vermitteln das Arbeiten mit der Sprühdose, aber auch mit Acrylfarben“, erklärt die studierte Kunsthistorikerin Marina Kremer.

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Je kleiner die Gruppen sind, desto intensiver sei die Betreuung und umso besser lernen die Jugendlichen, sagt sie. „Jeder kann sich entsprechend seinen Fähigkeiten einbringen, beispielsweise wie bei den grafischen Elementen im unteren Bereich des Lohmarer Feuerwehrhauses. Da gab es viele Talente unter den Mitmachenden. Außerdem erhalten sie Einblicke in ein nicht so weit verbreitetes Berufsfeld. Und mit Farben gestalten macht eh so gut wie jedem Spaß“, berichtet sie.

Johannes Kremer hatte vorher gar keinen Bezug zur Feuerwehr. „Aber je weiter das Projekt ging, umso mehr wirkten die Einsatzkräfte auf uns wie Superhelden: Sie werden alarmiert, springen in ihre ‚Kostüme‘ und helfen selbstlos. Wir unterstützen gerne dabei, dass sie noch mehr positiv in den Fokus geraten“, erzählt er. „Natürlich sind wir nicht auf Graffiti mit Feuerwehr-Bezug spezialisiert. Aber ich persönlich habe großes Interesse an dem Thema entwickelt. Es kommt nicht nur auf das Motiv an, sondern vor allem auch auf das Objekt selbst. Die Größe, das Format, die Präsenz im städtischen Raum. Graffiti ist ja wie gemacht für große Flächen. Einen kompletten Schlauchturm würde ich unheimlich gerne mal realisieren. Das wäre eine gestalterisch herausfordernde Arbeit“, sagt Kremer schmunzelnd.

Das neugestaltete Feuerwehrhaus in der Ostheim-vor-der-Rhön-Straße erstrahlt nun pünktlich zum 100-jährigen Bestehen des ältesten der fünf Standorte in Lohmar in besonderem Glanz. Ab Mitte August wird der gesamte LZ seine Gründung im Jahr 1923 feiern.

Ausgerüstet mit Mund-Nasen-Schutz sowie Handschuhen, hilft die Nachwuchsabteilung aktiv mit beim Auftragen von Farbe auf die grafischen Flächen im unteren Bereich des Feuerwehrhauses. Foto: Feuerwehr Lohmar

Wand-Malerei mit dem Sprühstrahl – FM 3/2023

Jugendfeuerwehr verschönert durch Graffiti Feuerwehrhaus

Lohmar (NW) – Ein moderner Hingucker sollte das Feuerwehrhaus des Löschzugs Lohmar-Ort (NW) zum 10-jährigen Jubiläum werden. Einfach nur in Weiß streichen kam für die Kameraden nicht infrage. Die besondere Idee der Löschzugführung: ein Aufhübschen der Front durch ein professionelles, großflächiges Graffiti. Unterstützt wurde das beauftragte Unternehmen dabei von der Jugendfeuerwehr (JF).

Jünger und frischer sollte es werden, „ein buntes Abbild des gesamten Löschzugs. Wir wollten Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr präsentieren. Unsere Nachwuchsabteilung sollte auch direkt mit eingebunden werden bei der Verwirklichung“, sagt Timo Pleuger, Pressesprecher bei der Freiwilligen Feuerwehr Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis). Zunächst bestand die Idee darin, mit kleineren Graffiti einen Teil der Fassade zu gestalten. Das Feuerwehrhaus auf diese Art designen zu lassen, stieß bei der Mannschaft auf breite Zustimmung. Dann konnte durch das von der Bundesregierung aufgelegte Förderprogramm „Aufholen nach Corona“ und hierfür bewilligte Gelder eine Verknüpfung geschaffen werden: professionelle Gestaltung durch ein Unternehmen und Workshop für die JF.

Johannes und Marina Kremer von Octagon Graffiti Art kombinieren das Gestalten der Feuerwehrhaus-Fassade in Lohmar mit einem Workshop. Nur für das Foto haben die Jugendlichen ihre JF-Jacken angezogen. Beim Farbe auftragen selbst hatten sie Kleidung an, die auch mal einen Kleckser vertrug. Foto: Feuerwehr Lohmar

Im Oktober 2022 rückte das Unternehmen Octagon Graffiti Art für eine Woche lang an beim Feuerwehrhaus Lohmar-Ort. Eine Gruppe von bis zu sieben JF-Mitgliedern half nachmittags für jeweils 2 Stunden tatkräftig mit. Die 10- bis 17-Jährigen füllten im unteren Bereich des Gebäudes die Schachbrett-Muster verschiedenfarbig mit Pinsel und Farbrollern. Auch beim Sprayen durften sie sich ausprobieren.

Die zwei Gebäude-Seiten präsentieren nun einen JF-Angehörigen mit Hohlstrahlrohr, eine Brandbekämpfung-Szene mit Schaum, das Abbild der Drehleiter (DLAK) 23/12 auf Iveco (Baujahr 2003) des LZ Lohmar-Ort sowie zwei Atemschutzgeräteträger, bereit für den Innenangriff. Über den Erfolg der Neugestaltung in Höhe von 12.000 Euro sind sich alle Beteiligten einig: Das Feuerwehrhaus kann sich sehen lassen. „Wer in Lohmar die Hauptstraße entlangfährt, wird sofort auf unser Gebäude aufmerksam. Wir erhalten ausschließlich positive Rückmeldungen. Die neue Fassade weckt Aufmerksamkeit und lenkt das Interesse auf die Feuerwehr“, so Pleuger.

Motive zur Brandbekämpfung, die Drehleiter, zwei Atemschutzgeräteträger und ein JF-Mitglied schmücken die fertige Südfassade des Feuerwehrhauses an der Ostheim-vor-der-Rhön-Straße. Foto: Ocatgon

Mehr könnt Ihr in der Vier-Seiten-Geschichte „Wand-Malerei mit dem Sprühstrahl“ im Feuerwehr-Magazin 3/2023 lesen. Erhältlich ist es seit dem 24. Februar 2023 im Zeitschriftenhandel oder versandkostenfrei im Feuerwehr-Magazin-Shop.

 

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Man muss es gesehen haben – direkt vor Ort! Unglaublich detailreich! Sogar die Gesichter hinter der Atemschutzsmaske sind extrem gut geworden! Immer einen Besuch und ein Foto wert, dieses unglaublich tolle und schöne Kunstwerk!

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