Arnsberg (NW) – Wenn der Klimawandel den Dienst mitbestimmt. Immer mehr Jugendfeuerwehren (JF) lernen theoretisch wie praktisch das Vorgehen bei der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. So auch die JF Arnsberg im Hochsauerlandkreis, die auch zu regelmäßigen Großübungen im Wald zusammenkommt.
Um später in der Einsatzabteilung auf einen Waldbrand vorbereitet zu sein, fand eine Großübung von sieben JF in Arnsberg (NW) im nahegelegenen Forst statt. Die Jugendlichen lernten das taktische Vorgehen sowie unterschiedliche Einsatzmittel kennen. Foto: JF Arnsberg
Die Arnsberger JF fahren einzeln in ihren Übungsdiensten in die Wälder und erleben, wie die Löschwasser-Versorgung funktioniert und was die Besonderheiten bei der Brandbekämpfung ohne Hydranten sind. Gemeinsame Dienste der beiden Züge der JF einmal im Quartal sowie die obligatorische Jahresübung thematisieren ebenfalls die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden für die JFler. „Wir sind schon viel auf Wiesen und in Wäldern unterwegs – die Einsatzabteilungen genauso wie vorbereitend unsere Jugendlichen“, so Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Karla.
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Übung thematisiert taktisches Vorgehen – und bleibt im Gedächtnis
An verschiedenen Einsatzabschnitten zeigten die Betreuer um Karla exemplarisch den besonderen Löschangriff im Wald. Die Jungen und Mädchen der sieben JF lernten dabei, die Wasserversorgung über lange Wegstrecken mit Zwischenpuffer AB-Wasser kennen und wie möglichst wassersparend D-Strahlrohre sowie Löschrucksäcke vorgenommen werden. Das Anzapfen von strategisch verteilten Hochwasserbehältern thematisierten die Betreuer genauso wie den Einsatz von Feuerpatschen.
„Hier haben wir gezeigt, dass sie das breite, flache Ende über den Feuersaum bewegen, dieses leicht an den Boden drücken und dann zu sich heranziehen müssen. Ein Ausstreichen, kein Draufschlagen, um die Glut nicht wieder anzufachen“, so Mark Schroller, Pressesprecher der Feuerwehr Arnsberg. Auch die Funktionsweise sowie die effiziente Abdeckung einer Fläche mit Kreissegmentregnern wurde den Jugendlichen erläutert. Darüber hinaus unternahmen sie Erkundungsfahrten mit dem GW-L und bekamen die Brandbekämpfung im Pump & Roll-Betrieb mit dem TLF 4000 demonstriert.
Bis auf den gegebenenfalls zusätzlich erforderlichen Pendelverkehr, um noch mehr Löschwasser zur Einsatzstelle heranzubringen, erhielten die JFler einen Überblick über das gesamte taktische Vorgehen. „Der Löschwassertransport im Pendelverkehr wäre zu aufwendig gewesen und hätte den Grundschutz in Arnsberg gefährdet“, so Karla. Den Einsatz des im Kreis stationierten Wasserförderzuges mit seinen 55.000 Liter fassenden Faltbehältern sprachen die Verantwortlichen nur an.
Rund 80 Jugendliche aus sieben JF sowie 20 Mitglieder der Einsatzabteilungen mit 13 Fahrzeugen übten 3 Stunden lang. Auch wie Flammen oder Glut mithilfe einer Feuerpatsche ausgestrichen werden, erfuhren die JFler. Foto: JF Arnsberg
Neben all dem fachlichen Input sollte natürlich der Unterhaltungswert nicht zu kurz kommen. „Vor allem bei dem warmen Wetter: Wer da aus einer solchen Übung trocken rauskommt, muss was falsch gemacht haben“, erklärt der Stadtjugendfeuerwehrwart schmunzelnd. „Mit einer solchen Großübung stärken wir nicht nur die fachliche Kompetenz, sondern das Verantwortungsbewusstsein sowie den Teamgeist. Sowohl bei den JF untereinander als auch zwischen unseren Nachwuchskräften und der Einsatzabteilung.“ Am Ende fand noch vor Ort eine Nachbesprechung statt, bevor es ins nahe gelegene Feuerwehrhaus der FF Arnsberg ging.
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