TLF 24/50 zerstört - drei verletzte Kameraden

Unfall auf Einsatzfahrt

Genthin (ST) – Auf dem Weg zu einem Waldbrand ist heute Morgen das Tanklöschfahrzeug (TLF) 24/50 der FF Genthin verunglückt. Der Iveco kam nach Augenzeugenberichten von der Straße ab und überschlug sich mehrfach. Die drei Feuerwehrleute im Fahrzeug wurden dabei verletzt.   

Schwer beschädigt wurde heute morgen das TLF 24/50 der FF Genthin bei einem Verkehrsunfall. Foto: Meetingpoint / Dettlaff

Zwischen Bergzow und Güsen (Kreis Jerichower Land) brannte heute Vormittag eine Fläche von rund 600 Quadratmeter Größe, nachdem ein Forstfahrzeug in Flammen aufgegangen war. Zur Verstärkung befand sich auch das Tanklöschfahrzeug der FF Genthin auf der Anfahrt. Das bereits 1993 gebaute Fahrzeug führte 5.000 Liter Löschwasser mit.

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Kurz vor der so genannten Wasserturm-Kreuzung in Genthin kam das TLF aus bisher ungeklärter Ursache von der Fahrbahn ab. Wie die Polizei inzwischen bestätigte, war kein zweites Fahrzeug in den Unfall verwickelt. Das Feuerwehrfahrzeug überschlug sich mehrfach und blieb auf dem Dach liegen, heißt es. Die drei Insassen wurden verletzt, aber nicht lebensbedrohlich. 

Das TLF ist ein Totalschaden. Die FF Erkrath hatte den Iveco 160-30 AHW 1993 in Dienst gestellt. Seit 2011 war das 306 PS starke Fahrzeug in Genthin im Einsatz gewesen.   

Kommentare zu diesem Artikel

  1. nicht nur eine Schulung sondern ständige Schulungen und vor allem Fahrsicherheitstrainings sind notwendig da die Maschinisten ja in den meisten Fällen keine gewerblichen Kraftfahrer sind.

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  2. Ich kann mich an eine Einsatzfahrt diesen Winter erinnern bei der ich Maschinist war. Wir wurden vormittags in einen Nachbarort alarmiert und es lag Schnee. Dir Personaldecke unserer Wehr war dünn und wie sich in Nachgang heraus stellte sich die der Heimatwehr. Dennoch habe ich das MLF wie auf rohen Eiern gefahren was auch gut war, wir sind angekommen.
    Ein früherer Kommandant hat mal gesagt: “mach langsam wenn’s brennt”.

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  3. Als LKW-Fahrer weiss man, wenn das Auto voll ist, dann hat es eine schlechte Straßenlage, was gerade in den Kurven, sowie bei Ausweichmanövern zum Kippen des Fahrzeuges führen kann. Ein 14t-Abschleppwagen dagegen, hat wenn er gerade leer ist, bedingt durch die schwere, tiefliegende Fahrzeugplattform, eine top Straßenlage, mit dem es Spass macht, auf kurvigen Landstraßen alles rauszuholen. Bei Feuerwehrfahrzeugen ist dies, bis auf wenige Ausnahmen, zum Beispiel Rosenbauer Panther, genau umgekehrt. Die Fahrzeuge sind immer mit Ausrüstung voll beladen, somit ist der Schwerpunkt leider weit oberhalb des Fahrzeugrahmens, sollte jetzt noch ein Wassertank hinzukommen, dann sitzt dieser nicht unten zwischen den Achsen, sondern auch noch oben auf dem Rahmen, was die Straßenlage nochmals verschlechtert, aber die Kippgefahr erhöht. Mit dem Tank, kommt noch ein Faktor hinzu, was Tankwagenfahrer, wie das kleine 1 x1 beherschen müssen. Ein Fahrzeug,welches einen voll gefüllten Tank, weit oberhalb des Rahmens sitzend, ist insich schon mit Vorsicht zu geniessen, sollte dieser aber nicht vollständig gefüllt sein, dann schwankt das Wasser, während der Kurvenfahrt zum Kurvenäußeren, bringt somit das Fahrzeug am Ende einer schnell gefahrenen Kurve zum kippen. FAZIT: Man kann Feuerwehrfahrzeuge auch nach Vorbild eines in der Breite auf 2,5m abgespeckten Panthers bauen, dieser ist schließlich für 140km/h gebaut, aber die Fahrzeuge würden, für enge Ortskerne zu lang und für kleine Gemeinden unerschwinglich werden, somit können Unfälle dieser Art, nur mit einer Schulung der Fahrer verhindert werden.

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  4. Unser alter Zugsführer hat immer gesagt: Die Feuerwehr kommt nie zu spät.
    Alle Gruppen die mit Kopf und ruhiger Art an die Sache rangehen, sind meistens am Ende die schnellsten und effektivsten.
    Gerold 45 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 15 Jahre Kommandant

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  5. Man kann Andreas Carlo nur beipflichten.
    Die Devise heißt “Nachdenken was man macht”. Sicher möchte jeder Feuerwehrangehörige schnell helfen, aber man kann nur helfen, wenn man sicher dort ankommt, wo Hilfe benötigt wird. Ich selbst bin Hauptbrandmeister und mitlerweise mehr als 33 Jahre bei einer großen Berufsfeuerwehr beschäftigt und sehe es oft genug, wenn nach Alarmierungen scheinbar kopflos drauf los gefahren wird. Gerade in den Freiwilligen Feuerwehren hat man viele Junge Leute, die schneller als ihr Schutzengel unterwegs sind. Ob zum Feuerwehrgerätehaus oder mit dem großen Einsatzfahrzeug zur Einsatzstelle. Jeder Maschinist und Fahrer eines dieser großen Einsatzfahrzeuge sollte sich bewusst sein, dass er nicht nur Verantwortung dafür trägt, dass er ein großes Fahrzeug führt, sondern auch für die mitfahrenden Kameraden, die sich darauf verlassen, dass der Maschinist seinen Job macht.

    Aufgrund dieses Unfalls sollten sich gerade die Kameraden noch einmal bewusst werden, die es gerne mal übertreiben, dass ankommen wichtiger ist, als schnell mit blauem Blinklicht und Martinshorn durch die Landen zu rasen.

    Ich hoffe die betroffenen Kameraden sind bald wieder auf den Beinen. Sicher kann Material ersetzt werden, nur bedeutet dies für die Gemeinde, als Träger auch, dass an anderer Stelle gespart werden muss, um das defekte Einsatzfahrzeug zu ersetzen.

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  6. Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin mittlerweile auch schon 45 Jahre im aktiven Dienst und war anfangs auch bestimmt ein Heissporn. Der Satz unseres damaligen Schirrmeisters ist mir unvergessen geblieben: “jedes Feuer braucht seine Zeit ”
    Wenn man darüber nachdenkt, hat er Recht gehabt.

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  7. Zu erst einmal wünsche ich den verletzten Kameraden eine schnelle und baldige Erholung.

    Es ist immer schlimm, wenn “Einer von uns” beim Dienst in der FF verletzt wird. Das wünscht man wirklich keinem.

    Nun kann man nur hoffen, dass alle bald wieder gesund werden, bei niemand bleibende Schäden/Folgen zurück bleiben und dass trotz des Unfalls mit allen Seinen unangenehmen Folgen, alle Drei weiterhin aktiv und der Feuerwehr treu bleiben.

    Über die Ursache des Unfalls kann man derzeit wohl höchstens spekulieren, was niemand wirklich was bringt.

    Wieder einmal bewahrheitete sich die alte Weisheit “weniger ist manchmal mehr”. nicht umsonst lernten wir, als wir so um 1980 unsere Feuerwehrkarrieren starteten, “Eile mit Weile”. Ein Ausbilder sagte damals immer, vergesst nie, kommt lieber 5 Minuten später an und könnt dann helfen, als Ihr kommt gar nicht. Kein Feuer, kein Hochwasser kann so schlimm sein (auch kein Waldbrand bei diesem Wetter) dass es gerecht fertigt ist, dass Euch etwas passiert. Nichts ist wichtiger, als Euer Leben und Eure Gesundheit

    Daran solltet Ihr, trotz aller Vorschriften und zeitlichen Vorgaben immer denken.

    Ich weis, ich weis, gerade die jungen Kameraden werden mich jetzt für diese Aussage hassen, verfluchen, ich kann es verstehen, ich war ja schließlich auch mal jung. Doch ich wiederhole, niemand ist geholfen, wenn Ihr gar nicht an kommt.

    Nun gut, der alte Schatz hatte schon ein paar schöne Jahre und garantiert viele Einsatzfahrzeuge “auf dem Buckel”, sodass sich der materielle Verlust für die Stadt ebenfalls in Grenzen halten dürfte. Da kann man vielleicht auch einen baldigen Ersatz hoffen.

    Kleine Anmerkung:
    Hier in meiner Heimat gab es 1972 auch einmal einen Waldbrand, damals Ende Juli, ebenfalls bei Trockenheit. Auch damals wollten drei noch sehr junge Kameraden unbedingt helfen, das Schlimmste verhindern und rasten mit Ihrem Auto zum vermeintlichen Einsatzort. Auch Sie kamen nicht an, verglückten schwer. Einer war sofort tot, die Beiden anderen kamen Schwerverletzt in eine Klinik…….

    Das TLF Ihrer Feuerwehr, das vor Ihnen gestartet war, gab, so vermutete man, fast zur gleichen Zeit, als Sie verunglückten, bereits die erste Rückmeldung. Diese lautete “Alles halb so schlimm. Brennt isolierter Abfallhaufen in einem gerodeten Bereich. Keine größere Gefahr. An alle nach drückenden Kräft ‘keine besondere Eile erfofderlich” “……..

    Ich werde diesen Tag, ich war da noch nicht einmal in der Feuerwehr, erlebte den Einsatz dennoch recht hautnah mit, nie mehr vergessen………

    Firefighter Andy

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