Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem

TUIS beim Stichwort Gefahrgutunfall immer häufiger gefordert

Frankfurt am Main (HE) – Die Hilfe des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystems (TUIS) der deutschen chemischen Industrie wurde im vergangenen Jahr verstärkt nachgefragt. Das teilte der Verband der chemischen Industrie (VCI) mit Sitz in Frankfurt am Main am Donnerstag mit. 2017 leisteten die TUIS-Werkfeuerwehren bei Transportunfällen mit Chemikalien exakt 926 Mal bundesweit freiwillige Hilfe. Das ist ein Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit 636 Einsätzen. Auch im Ausland unterstützten die TUIS-Experten öffentliche Kräfte der Gefahrenabwehr.

TUIS
Die Spezialisten von TUIS waren 2017 bei insgesamt 926 Einsätzen gefordert. Der Service reicht von telefonischer Beratung bis zur Unterstützung am Einsatzort. Foto: Timo Jann

“Für die Chemie-Werkfeuerwehren ist es selbstverständlich, dass wir im Notfall unsere Expertise zur Verfügung stellen, sofort Informationen liefern und technische Hilfe leisten. Das verstehen wir unter verantwortlichem Handeln”, erklärt Peter Schäfer, Vorsitzender des TUIS-Arbeitskreises im VCI.

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Vor allem die telefonischen Beratungen (Stufe 1) und die technische Hilfe (Stufe 3) legten 2017 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu: Die Stufe 1-Einsätze stiegen von 554 Fällen 2016 auf 807 Fälle. 90-mal sind Werkfeuerwehrleute im Rahmen des TUIS 2017 mit ihrem Spezialgerät (Stufe 3) ausgerückt. Das ist nahezu doppelt so häufig wie 2016 (46 Mal). Zurückgegangen sind dagegen die Beratungen vor Ort (Stufe 2). 2017 waren es 29, ein Jahr zuvor 36 Fälle.

Kommt es bei einem Unternehmen, auf der Straße, auf dem Schienenweg oder in einem Hafen zu Einsätzen, bei denen Chemikalien beteiligt sind, können die Einsatzkräfe bei TUIS um Unterstützung bitten. Laut VCI war das 2017 besonders häufig bei Vorfällen in Lagern und in Anlagen der Fall. Hilft telefonischer Rat allein nicht weiter, kommen die nächstgelegenen Einheiten von TUIS auch mit Spezialgerät zur Einsatzstelle.

In 31 Fällen unterstützten TUIS-Fachleute Feuerwehren und Polizei im Ausland. Ein Einsatz führte die Spezialisten der Chemie-Werkfeuerwehren beispielsweise bis ins ungarische Tuzser an der Grenze zur Ukraine. Dort füllten die Werkfeuerwehrmänner ein unter Druck verflüssigtes Gas um. Dabei nutzten sie ein speziell entwickeltes Notumschlagsystem. Der Einsatz dauerte 5Tage.

Zu TUIS zählen rund 130 Werkfeuerwehren und weitere Spezialisten der chemischen Industrie in ganz Deutschland. Seit 1982 leistet dieses Netzwerk fachliche Hilfe. Grundregeln für einen Gefahrguteinsatz könnt Ihr auch im Feuerwehr-Magazin 9/2018 lesen.

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