Forderung eines sinnvollen Flächenmanagements im Waldbau

Trockenes Totholz Problem für die Gefahrenabwehr

Deutschlands Feuerwehren warnen vor leichtfertigem Umgang mit sogenanntem Totholz in den Wäldern. „Abgestorbene Bäume sind zwar ein wichtiger Bestandteil im Ökosystem ‚Wald‘, sie können aber unter bestimmten Bedingungen ein gefährlicher Brandbeschleuniger werden und zu unbeherrschbaren Großfeuern führen“, sagt Branddirektor Dr. Ulrich Cimolino, Waldbrandexperte der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb).

In der aktuellen Ausgabe der vfdb-Zeitschrift (ISSN 1868-6540) weist Cimolino darauf hin, dass Totholz nicht nur die Art und Weise der Brandausbreitung, sondern auch die wirksame Brandbekämpfung beeinflussen könne. 

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„Trockenes Totholz in zu großen Mengen ist ein Problem für die Gefahrenabwehr“, so der Waldbrandexperte. Er weist darauf hin, dass die Rahmenbedingungen in den verschiedenen Regionen Deutschlands sehr unterschiedlich seien. „Es ist daher vor allem die Aufgabe aller Beteiligter und Interessengruppen, sich gemeinsam die lokal betroffenen Gebiete anzusehen, um Lösungen für die jeweilige aktuelle Lage und noch mehr für die Zukunft zu entwickeln.

Laut vfdb-Waldbrandexperte Dr. Ulrich Cimolino beeinflusst Totholz nicht nur die Art und Weise der Brandausbreitung, sondern auch die wirksame Brandbekämpfung entscheidend. Symbolbild: Hegemann

Konventionelle Brandbekämpfung in Gebieten mit querliegendem und hochstehendem Totholz sei sehr zeit- und materialaufwendig und sehr gefährlich, heißt es in dem Beitrag. Vor allem bei negativen Bedingungen fresse sich das Feuer so schnell weiter, dass man es nur mit einer günstigeren Wetteränderung oder massivstem und teuerstem Einsatz von Luftfahrzeugen oder Maschineneinsatz (Schlagen von Schneisen) wirklich kontrollieren könne und es endgültig gelöscht bekomme. Zu bedenken gibt Cimolino auch, dass an Wegen oder sogar unmittelbar an Straßen in Massen herumliegendes oder gar noch stehendes Totholz bei jedem Windstoß den Verkehr gefährde. Das gelte insbesondere für die anrückenden Einsatzkräfte.

Als Problemlösung fordert Ulrich Cimolino unter anderem ein sinnvolles Flächenmanagement im Waldbau. Das beginne mit einer vernünftigen Kartierung, die aktuell zu halten sei. Auch müsse die Bewirtschaftung und das Management des Totholzes verbessert werden. „Es gibt in Deutschland offensichtlich sehr große Unterschiede, wie die Waldbesitzer mit ihren Wäldern umgehen oder wozu sie sich drängen lassen. Angepasst müsse auch die Ausbildung der Feuerwehren im Umgang mit Totholz werden. Der Umgang mit Totholz sei bisher kaum Ausbildungsbestandteil.

Text: Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V.

Weitere Inhalte zum Thema Totholz und Waldbrände findet Ihr auf der der Webseite der vfdb unter Veröffentlichungen/Zeitschrift/Zusätzliche Informationen (hier).

 

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