Nach internen Vorwürfen

Sachsens LFV-Präsident zurückgetreten

Dresden – Erst am 1. April 2023 war Georg Seitz in Leipzig mit großer Mehrheit zum Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) Sachsen gewählt worden. Nun sei er überraschend zurückgetreten, erklärte der LFV.

Der erst im April gewählte Präsident des LFV Sachsen, Georg Seitz, ist überraschend zurückgetreten.

Als Gründe nannte der ehemalige Präsident laut Landesfeuerwehrverband zusätzliche Verpflichtungen in dem von ihm geführten mittelständischen Unternehmen sowie „verbandsinterne Konflikte, die nach offensichtlicher Klärung immer wieder neu diskutiert wurden“.

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Der LFV teilt auf seiner Facebook-Seite einen Bericht der Freien Presse vom 26. Juni, der die Situation aus Sicht des Verbandes „sachlich und kritisch“ beschreibe. Demnach soll Seitz noch knapp 2 Monate vor der Wahl eine ungerechtfertigte und nicht ordnungsgemäße Beförderung zum Oberbrandinspektor – bei der FF in Sachsen der zweithöchste Dienstgrad erhalten haben. Die Urkunde dazu habe Seitz schließlich wieder zurückgegeben.

Weitere Vorwürfe zielen auf eine Zusammenarbeit mit der AfD ab. So habe der ehemalige Präsident die politische Neutralität der Feuerwehr verletzt, indem er sich im Bundestagswahlkampf mit Landtagsabgeordneten dieser Partei traf und im Auftrag der AfD als Sachverständiger in einem Bundestagsauschuss auftrat.

Der Druck der Mitglieder sei letztlich zu groß und damit eine Aufforderung an den Präsidenten gewesen, zurückzutreten, schreibt der Landesfeuerwehrverband.

Das Präsidium besteht zurzeit nur noch aus den Vizepräsidenten David Zühlke und Gert Schöbel, dem ständigen Vertreter des Präsidenten Gunnar Ullmann sowie Landesfeuerwehrjugendwart Frank Pfeiffer (von links).

Heute erklärte das restliche LFV-Präsidium, dass es weiterhin – ebenso wie die Geschäftsstelle des Verbands – handlungs- und arbeitsfähig sei. Der Landesfeuerwehrverband Sachsen werde nun satzungsgemäß durch den Ständigen Vertreter Gunnar Ullmann sowie die zwei Vizepräsidenten David Zühlke und Gert Schöbel sowie Landesjugendfeuerwehrwart Frank Pfeiffer vertreten.

“Alle weiteren Schritte, wie Neuwahl, müssen mit dem Verbandsausschuss beraten werden”, erklärte LFV-Pressesprecherin Dr. Kerstin Thöns auf Nachfrage des Feuerwehr-Magazins. “Wann dieser zusammentritt, kann ich im Moment noch nicht sagen.”

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Der Rücktritt ist der einzig richtige Schritt, wobei es ja nicht unbedingt ein Rücktritt gewesen ist, er ist der einstimmigen Empfehlung des Präsidiums gefolgt. Man könnte es Positiv sehen, dass die Parteinähe im Wahlkampf keine Rolle gespielt hat, zumindest wurde es bei der Vorstellung der Person nicht mit angegeben. Dennoch hätte der Rücktritt von ihm selber kommen müssen, der Präsident eines LFV muss wissen, dass die politische Neutralität der Feuerwehr extrem wichtig ist.

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