Iveco Daily mit Magirus-Aufbau

Quantensprung für Dorffeuerwehr: TSF durch MLF ersetzt

Allersberg-Ebenried (BY) – 36 Jahre lang rückte die FF des 360-Einwohner-Orts Ebenried (Kreis Roth) mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) aus. Dann begann für sie ein neues Feuerwehr-Zeitalter: Sie erhielt ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF).

Als Ersatz für ihr 36 Jahre altes TSF (links) hat die FF Ebenried ein MLF (rechts) erhalten.

Früher war eine der ersten Aufgaben der Aktiven im Brandeinsatz der Aufbau einer Wasserversorgung mit der Tragkraftspritze (TS) vom Hydranten oder einem offenen Gewässer. Da das TSF über keine Atemschutzgeräte verfügte, war im weiteren Verlauf auch spätestens an der Rauchgrenze für die Kameraden Schluss.

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“Auch bei Technischen Hilfeleistungen waren die Möglichkeiten mit dem TSF sehr begrenzt”, stellt der Komandant der Ebenrieder Wehr, Markus Mederer, fest.

Das im Sommer 2019 in Dienst gestellte MLF von Magirus auf einem 180 PS starken Iveco Daily 72-180 hat ein zulässiges Gesamtgewicht von 7.200 Kilogramm. Das Leergewicht beträgt 4.515 kg. Somit blieben 2.685 kg für Löschmittel, Beladung und Besatzung.

Mit dem MLF änderte sich auch die Taktik nach dem Eintreffen. Der Angriffstrupp kann sich seitdem schon auf der Anfahrt mit Atemschutz ausrüsten. Die vier Pressluftatmer des MLF befinden sich alle in der Kabine. Auch vier Fluchthauben, Wärmebildkamera und Notfallrucksack haben hier ihren Platz bekommen.

Mit den 1.000 Liter Wasser aus dem Tank kann die Besatzung sofort mit einem Löschangriff beginnen. Als Schnellangriff steht ein in Buchten gelegter C-Schlauch mit vorgekuppeltem Hohlstrahlrohr in Geräteraum (G) 4 zur Verfügung.

Den Aufbau des Iveco Daily 72-180 fertigte Magirus.

Zur weiteren Beladung gehören ein Rauchvorhang, Mittelschaumpistole, Halligan-Tool, je ein Pulver-, Wasser- und CO2-Löscher, Wathose, Tauchpumpe sowie eine Motorsäge mit Zubehör. Auf dem Dach sind Bindemittel, Schlauchbrücken, Saugschläuche, Rettungsbrett mit Zubehör sowie Schaufeln, Besen, Dunggabeln und Gummischieber verstaut.

Eine markante Optik bekommt das MLF durch die Art der Lagerung der vier Steckleiterteile. Sie liegen jeweils in Paaren in der Halterung auf der rechten Fahrzeugseite. Da sich hier aber auch der Aufstieg auf das Dach befindet, ist die Halterung in Richtung Fahrzeugfront versetzt. So stehen die Leitern vorn relativ weit über.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Die MLF sind für den Bedarf der beiden Feuerwehren ausreichend und können mit < 7,49 to auch mit dem Feuerwehrführerschein gefahren werden. LF 10 wären nach Bedarfsplanung nicht erforderlich gewesen und vom Preis und den laufenden Kosten (zzgl. C-Führerscheine) deutlich höher gewesen. Lieber vernünftige Ausrüstung im kleineren Fahrzeug als einen großen Karren, den fast keiner fahren darf, in dem tagsüber dann maximal Fensterplätze besetzt werden, für den mittlerweile Preise jenseits von Gut und Böse aufgerufen werden und man hinterher jammert, dass "nur" Standard-Normbeladung drin ist.

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  2. Sollte zwei LF8 nicht besser durch zwei LF10 ersetzt werden?
    Wären dann nicht 3 LF10 die bessere Wahl?

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  3. Hübsch 😉
    Wäre schön gewesen, wenn man im Bericht erwähnt hätte, dass das MLF eines von drei Fahrzeugen aus einer gemeindeübergreifenden Beschaffung ist. Die beiden anderen MLF hat die Stadt Hilpoltstein für ihre Ortsteilfeuerwehren in Jahrsdorf und Zell beschafft, als Ersatz für jeweils ein LF 8.

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  4. Tolles Fahrzeug mit sehr umfangreicher Beladung. Glückwunsch.
    Allzeit gute und unfallfreie Fahrt mit wenig Einsätzen und immer eine gesunde Heimkehr.

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  5. Schickes Fahrzeug, herzlichen Glückwunsch und allzeit gute Fahrt und wenig Einsätze wünsche ich euch.

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