EU-Katastrophenschutzmechanismus

Niedersächsische Löschflugzeuge nach Griechenland verlegt

Braunschweig (NI) – Gestern um 7.40 Uhr sind die beiden niedersächsischen Löschflugzeuge der rescEU-Flotte vom Flughafen Braunschweig-Wolfsburg gestartet. Das Ziel der Crews: Griechenland. Dort sollen sie bei der Bekämpfung der zahlreichen Waldbrände unterstützen.

Eines der beiden niedersächsischen Löschflugzeuge auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg.

Wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport (MI) mitteilen, hatte Griechenland am Montag ein Hilfeleistungsersuchen über den Katastrophenschutzmechanismus der Europäischen Union (EU Civil Protection Mechanism, UCPM) gestellt. Dabei hatte das Land Löschflugzeuge des AFFF-P Moduls (Aerial Forest Fire Fighting – Planes, deutsch: Waldbrandbekämpfung aus der Luft – Flugzeuge) angefordert.

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Die Anfrage aus dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum (GMLZ) von Bund und Ländern im BBK auf Luftunterstützung zur Bekämpfung der Vegetationsbrände in Griechenland war gegen Nachmittag im Kompetenzzentrum Großschadenslagen im MI eingegangen. Dort erfolgte zunächst eine fachlicher Prüfung.

Dazu zählte auch die Abwägung der Gefahrenlage innerhalb Niedersachsens beziehungsweise Deutschlands. „Aufgrund der Prognosen des Waldbrandgefahrenindex ist absehbar von keiner erhöhten Gefahr von Vegetationsbränden auszugehen“, erklären das BBK und das niedersächsische Innenministerium.

So konnte kurzfristig die Zusage zur Unterstützung erfolgen. Das daraufhin von Deutschland ausgesprochene Angebot hat Griechenland umgehend angenommen.

Durch Niedersachsen wurden die zwei Löschflugzeuge inklusive Crew und Verbindungspersonal des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) zur Verfügung gestellt. Dies erfolgte in Abstimmung zwischen Griechenland, dem Emergency Response Coordination Center (ERCC, deutsch: Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen) der EU, dem Bund und anderen Staaten.

Auf dem Flug von Braunschweig ins Krisengebiet erfolgten zwei Tankstopps in Österreich und Montenegro. Ziel war der militärische Flugplatz Tatoi, auf dem die zwei Piloten und ein Mechaniker am späten Nachmittag landeten. Dort trafen sie auf die übrigen Crewmitglieder sowie Bedienstete des NLBK. Zurzeit ist eine Einsatzdauer von 5 Tagen geplant.

Hintergrund: Nach Angaben der griechischen Einsatzkräfte sind die Brände in der Region Alexandroupolis-Feris weiterhin nicht unter Kontrolle. So mussten mindesten zehn Dörfer evakuiert werden. Mit Stand von gestern soll es landesweit mindestens 53 aktive Brände geben, insbesondere in der Region Böotien, auf der Insel Euböa sowie im Nationalpark Dadia.

Innenministerin und BBK-Präsident äußern sich zur Unterstützung

„Selbstverständlich leisten wir unseren Beitrag und unterstützen Griechenland mit unseren Kapazitäten“, sagt die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens. „Mit ihrer Löschwasserkapazität von über 3.000 Litern können unsere Flugzeuge einen wichtigen Beitrag leisten, um die verheerenden Vegetationsbrände auf dem griechischen Festland in den Griff zu bekommen. Dabei ist wichtig, dass auch in Niedersachsen der Brandschutz weiterhin sichergestellt ist. Nach wie vor stehen, neben den bodengebundenen Einsatzkräften, landeseigene Kapazitäten von Hubschraubern mit flexiblen Außenlastbehältern abrufbereit zur Verfügung.“

„Die grassierenden Wald- und Vegetationsbrände zeigen, wie wichtig die Erweiterung der Einsatzreserve durch die beiden Löschflugzeuge ist“, betont Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). „Insofern bin ich dankbar, dass nun luftgebundene Unterstützung dank der Initiative des Bundes und des Landes Niedersachsen zum Einsatz kommen kann. Die zahlreichen Hilfeleistungsersuchen, die die Kolleginnen und Kollegen im GMLZ koordinieren, zeigen erneut, dass sich der europäische Katastrophenschutzmechanismus bewährt.“

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