Annaberg-Buchholz (SN) – Zwei Gefahrgutzüge des Erzgebirgskreises mussten am Freitagvormittag zu einem Wertstoffhof in Annaberg-Buchholz (Erzgebirgskreis) ausrücken. Dort war es beim Entleeren eines Entsorgungs-Lkw zu chemischen Reaktionen gekommen.
Nach einem Notruf von Mitarbeitern des Wertstoffhofs alarmierte die Leitstelle den Gefahrgutzug des Regionalbereichs (RB) Annaberg mit den Ortsfeuerwehren Buchholz, Sehma, Neudorf sowie die Ortsfeuerwehr Cunersdorf und den Erkundungswagen samt ABC-Fachberater aus Beierfeld.
Anzeige
Vor Ort rüsteten sich die Kameraden mit Chemikalienschutzanzügen aus und errichteten eine Dekontaminationsstelle. Mehrere Trupps gingen zum Entsorgungs-Lkw vor. Gleichzeitig führte ein Messtrupp aus Beierfeld Messungen zur Konzentration in der Umgebung durch.
Wie sich nach einer Stunde herausstellte, reagierten unterschiedliche Chemikalien wie Salzsäure, Salpetersäure, Kaliumpermanganat, Eisenoxid und Ameisensäure in viele kleinen, zerbrochenen Flaschen miteinander. Diese waren vermutlich unsachgemäß in einer Restmülltonne in Annaberg-Buchholz entsorgt worden.
Die Feuerwehrleute begannen, die Chemikalien voneinander zu trennen. Da weitere Kräfte erforderlich waren, setzte die Leitstelle auch den Gefahrgutzug aus Marienberg in Bewegung, bestehend aus den Ortswehren Marienberg, Pockau und Niederneuschönberg. Dieser ging in Bereitstellung.
Da drei Mitarbeiter der Entsorgungsfirma mit den Chemikalien in Kontakt geraten waren, brachte der Rettungsdienst sie zur Kontrolle in ein Krankenhaus. Nach der Trennung der Chemikalien erhielt eine Spezialunternehmen den Auftrag, diese zu entsorgen.
Für die Verpflegung der Kameraden sorgte der Versorgungszug des RB Annaberg. Der Einsatz mit über 100 Kameraden war nach 5 Stunden beendet.
Einen von zwei Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) auf Iveco Daily 4×4 des Erzgebirgskreises stellen wir in diesem Download vor: