FUK-Datenbank sammelt Beinahe-Unfälle

Kiel (SH) – Die Datenbank “FUK-CIRS”, mit der die Feuerwehr-Unfallkassen Beinahe-Unfällen in den Feuerwehren erfassen, hat ihren Probebetrieb erfolgreich gemeistert. Erste Meldungen aus den Feuerwehren haben die Feuerwehr-Unfallkassen erreicht, nun gilt es das Angebot weiter auszubauen. Doch dabei sind die Feuerwehr-Unfallkassen auf die Mithilfe aller Feuerwehren angewiesen.

“Bei den Feuerwehr-Unfallkassen gehen viele Unfallanzeigen ein, die einen Einblick in das Unfallgeschehen der Feuerwehren erlauben. Allerdings ist es nur ein Ausschnitt der tatsächlichen Gefährdungen und Gefahren im Feuerwehrdienst. Tiefergehendere Einblicke erhält man, wenn man in die Verbandbücher schaut, die in jedem Verbandkasten in den Feuerwehrhäusern liegen. Die umfangreichsten Informationen würde man jedoch erhalten, wenn zusätzlich auf die gefährlichen Situationen geschaut werden könnte, die in den Feuerwehren auftreten und nach denen die typischen Aussprüche “Ist noch mal gut gegangen” oder “Glück gehabt” kommen”, so Jürgen Kalweit, Präventionsleiter bei der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord (HFUK Nord) in Kiel.

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Kalweit weiter: “Doch darüber erfahren wir als Unfallversicherungsträger für die Feuerwehren kaum etwas. Das möchten wir gerne ändern und bieten daher eine freiwillige Möglichkeit, diese Beinahe-Unfälle zu erfassen. Unser Erfassungssystem steht im Internet den Feuerwehrangehörigen frei zur Verfügung, um dort anonym Situationen einzutragen, die zu einem Unfall hätten führen können. Die eingehenden Meldungen werden von uns gesichtet und etwas bearbeitet, damit sie in anschaulicher Form den anderen Feuerwehren für ihre Unfallverhütungsarbeit zur Verfügung gestellt werden. Wir versprechen uns von dieser Möglichkeit, Einblick in gefährliche Situationen in der Feuerwehr nehmen zu können und die Chance, eine noch bessere und zielgerichtetere Unfallverhütungsarbeit anzubieten. Daher benötigen wir Ihre Unterstützung und eine breite Beteiligung der Feuerwehrangehörigen aus allen Feuerwehren, die uns mit Informationen zu solchen Beinahe-Unfallsituationen versorgen“, so Kalweit weiter. „Ziel ist der offene Umgang mit Fehlern in den Feuerwehren, ganz einfach um aus ihnen zu lernen und sie zukünftig zu vermeiden. Die besten Unfälle sind die, die gar nicht erst passieren“, ergänzt der Präventionsleiter.

Die Datenbank ist unter www.fuk-cirs.de erreichbar. Exemplarisch sind dort reale Beispiele zu Beinahe-Unfällen nachzulesen. Die Feuerwehrangehörigen können online Informationen zu kritischen Situationen eingeben, die sie entweder hautnah miterlebt haben oder die sie beobachtet haben. Dabei spielen personenbezogene Daten keine Rolle, die Datenbank wird völlig anonym geführt. Rückschlüsse auf Personen oder einzelne Feuerwehren sind ausgeschlossen. Die eingehenden Daten werden gesammelt, im Anschluss werden die Beinahe-Unfallereignisse auf der Internet-Seite veranschaulicht.

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