Berufsfeuerwehr Cuxhaven

Schiffsbrandbekämpfung und Menschenrettung auf See

Cuxhaven (NI) – Im Januar 2015 geriet ein mit Holzkohle gefüllter Container auf der MSC „Katrina“ südlich von Helgoland in Brand. Zehn Berufsfeuerwehrleute machten sich an Bord eines Schiffes der Küstenwache auf den Weg zum Havaristen. Bei einer Wellenhöhe von rund 2 Metern war die Hälfte der Kräfte seekrank, als sie beim Havaristen ankamen. Die restlichen fünf wurden mit einem Hubschrauber auf den Frachter übergesetzt.

Mit einer Eigenkonstruktion gelangen die Berufsfeuerwehrleute aus Cuxhaven auf übereinandergestapelte Schiffscontainer. Foto: Sven Buchenau

Mit Explosions- und Kohlenstoffmonoxid-Warngeräten überwachten die Feuerwehrleute die Atmosphäre unter Deck. „So konnten wir ohne Atemschutz arbeiten“, sagt Dennis Rohbrecht, stellvertretender Wachabteilungsleiter. „Standard bei Brand auf Schiff ist Luke zu und den Brand ersticken, der so genannte Verschlusszustand. Mit Fognails haben wir dann das Feuer im Container gelöscht.“ Anschließend konnte die MSC „Katrina“ ihre Fahrt von Antwerpen (Belgien) nach Hamburg fortsetzen.

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Oft ist es schwierig, an den brennenden Container heranzukommen, wenn sich dieser beispielsweise in der Mitte aus sechs oder acht übereinander gestapelten Behältern befindet. Um dieses Problem zu lösen, haben die Cuxhavener eine weitere Konstruktion entwickelt. Mit einer Gummirolle, die sich zu einer stabilen Röhre versteifen lässt, können die Kräfte ihre Leinen für die Höhenrettung befestigen. Mit dem etwa 5 Meter langen Konstrukt erreichen sie den oberen Rand des zweiten Containers. An dessen Ecken befinden sich Ösen, in welche die Feuerwehr ihre Karabiner samt Seil einhakt. Mit einer kleinen Winde kann sich ein Zweiertrupp nacheinander bis auf das Dach von zwei übereinanderstehenden Containern ziehen. So gelangen die Kräfte in Zwei-Container-Schritten bei Bedarf in die Höhe.

Mittlerweile nutzt auch die Feuerwehr Kiel dieses System. „Wir haben die Kieler daran in Cuxhaven ausgebildet“, erklärt Rohbrecht. Doch nicht nur aus Kiel kommen Berufsfeuerwehrleute in die Hafenstadt an der Elbmündung, um dort ausgebildet zu werden. Bei unserem Besuch absolvierten gerade zehn Cuxhavener Kollegen sowie zwei Kräfte der Flughafenfeuerwehr Bremen ihre Grundausbildung. „Es ist immer erfreulich, wenn wir unser Personal so erweitern können“, freut sich Rohbrecht.

Eine Person aus einem Schiffsmaschinenraum zu retten ist aufgrund der Enge der Wege eine schweißtreibende Arbeit. Foto: Sven Buchenau

Besonders beeindruckend war eine Übung der BF auf dem historischen Feuerschiff „Elbe 1“, einem weiteren Wahrzeichen von Cuxhaven. Eine Feuerwehrfrau und drei Feuerwehrmänner simulierten eine Menschenrettung aus dem Maschinenraum. Bei den engen Wegen und hochsommerlichen Temperaturen war es ein wahrer Kraftakt, einen ihrer Kollegen zu „retten“. Die zehnseitige Reportage über die BF Cuxhaven findet Ihr im Feuerwehr-Magazin 10/2021. 👇👇

PDF-Download: Feuerwehr-Magazin 10/2021

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