Fertigstellung verzögert sich um 2 Jahre

Aufbauhersteller insolvent: Feuerwehr holt Fahrgestell nach Hause

Lilienthal (NI) – Anfang 2020 wollte die Ortsfeuerwehr Lilienthal/Falkenberg (Kreis Osterholz) eigentlich einen neuen Gerätewagen Logistik (GW-L2) in Dienst stellen. Doch daraus wurde nichts: Der beauftragte Aufbauhersteller meldete überraschend Insolvenz an.

Diesen Mercedes Atego 1530 AF DoKa holte die Ortsfeuerwehr Lilienthal/Falkenberg vom insolventen Aufbauhersteller nach Hause. Nun soll Ziegler den GW-L2 fertigstellen.

Wie der Weser-Kurier berichtet, hatte nach einer europaweiten Ausschreibung die Firma Müller Fahrzeugbau bei Wuppertal (NW) den Zuschlag für den Aufbau und die Material-Rollcontainer erhalten. Das Fahrgestell war von Mercedes bereits dorthin geliefert worden.

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Durch die Insolvenz der Firma Müller im Dezember 2019 war der Aufbau gar nicht begonnen worden. Allerdings brauchte es aus rechtlichen Gründen Monate, bis die Feuerwehr das unangetastete Chassis mit vorhandenen Containern und Ausrüstungsteilen nach Lilienthal holen konnte.

Um technische Schäden zu vermeiden, bewegen die Lilienthaler Feuerwehrleute den Mercedes Atego 1530 AF mit Doppelkabine seitdem regelmäßig durch den Ort – mit einem roten Versicherungskennzeichen.

Bei einer erneuten Ausschreibung gewann Ziegler den Auftrag. Allerdings soll es aufgrund der gegenwärtigen Lieferzeiten nun mindestens bis Anfang 2022 dauern, bis das Fahrzeug fertiggestellt ist. Nicht für die ursprünglich veranschlagten 280.000 Euro, sondern – unter anderem aufgrund allgemeiner Preissteigerungen – für 365.000 Euro.

Kurios: Eine Firma aus der Region verpasste die Abgabefrist um 2 Tage. „Anders als im Zeitungsbericht beschrieben, bestand zum Zeitpunkt der erneuten Ausschreibung für den Aufbau bereits dort Kurzarbeit wegen Corona und nicht erst danach aufgrund der Tatsache, dass der Auftrag nicht kam“, erklärt Ortsbrandmeister Lars van den Hoogen gegenüber dem Feuerwehr-Magazin. „Insofern hätte es einfach für beide Seiten gut gepasst, wenn das Angebot rechtzeitig gekommen wäre, da dann sofort mit der Fertigung des Aufbaus hätte begonnen werden können.“

Hier geht’s zum Originalbeitrag: „Anschaffung wird zur Geduldsprobe“ (Weser-Kurier, 14. Dezember 2020)

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