Bundesbehörde gibt es seit dem 1. Mai 2004

15 Fakten zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Bonn (NW) – Kennt ihr das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)? Das Aufgabenspektrum der rund 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bonn reicht von A wie Ausbildung (für Führungskräfte im Bevölkerungsschutz an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz) bis Z wie Zivilschutz. Wir stellen in 15 Fakten die wichtigsten Aufgaben der Bundesbehörde vor.

Weit über 2000 Einsatzfahrzeuge hat der Bund seit 2004 beschafft und den Bundesländern zur Verfügung gestellt. Diese wiederum verteilen die Fahrzeuge (hier ein Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz) innerhalb ihrer Zuständigkeitsbereiche an Feuerwehren sowie Hilfsorganisationen. Foto: Hegemann

Fakt 1: Einsatzfahrzeuge

Über 2.300 Fahrzeuge der ergänzenden Ausstattung hat das BBK schon beschafft. Seit 2005 wurden diese für Sanitätsdienst, Feuerwehren und den Schutz vor chemischen, biologischen und radiologischen Gefahren an die Bundesländer ausgeliefert. Die meisten dieser Fahrzeuge tragen eine entsprechende Kennzeichnung (BBK-Aufkleber). Mehr zur ergänzenden Ausstattung des Bundes lest Ihr hier

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Fakt 2: Warn-App

In den Zuständigkeitsbereich des BBK fällt auch die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA. Darüber kann die Bevölkerung wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung oder einem Großbrand erhalten. Optional auch für den jeweils aktuellen Standort. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer. Fast 5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer zählt die kostenlose Warn-
App NINA bereits.

Fakt 3: Info-Broschüren

1.374.180 der Katastrophenalarm-Broschüren, den „Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen“ hat das BBK seit Bestehen bis Mai 2019 ausgegeben und versandt (eine aktuellere Zahl liegt uns momentan nicht vor). Hinzu kommen ungezählte Ausgaben in elektronischer Form. Hier geht es zum Download.

Fakt 4: Delegationen

Über 200 Delegationen aus 60 verschiedenen Ländern haben sich seit 2004 im BBK in Bonn über Bevölkerungsschutz „made in Germany“ informiert.

Fakt 5: Zivilschutz-Hubschrauber

Der Bund verfügt über eine Flotte von 18 Zivilschutz-Hubschraubern (ZSH). Die in erster Linie für den Zivilschutz, das heißt den Einsatz in einem Spannungs- oder Verteidigungsfall, vorgehaltenen ZSH starten von zwölf Luftrettungszentren aus ganze Deutschland aus und leisten einen wichtigen Beitrag für den Bevölkerungsschutz: Sie verfügen über Spezialfähigkeiten und sollen Schwerverletzte oder Erkrankte nach erster Behandlung vor Ort transportieren, Schadenstellen erkunden und überwachen oder zum Beispiel Flüchtlingsströme beobachten und lenken. Die ZSH können außerdem radioaktive Strahlung aus der Luft messen sowie Spezialisten und Material transportieren. In Friedenszeiten gestattet der Bund den Ländern, die Helikopter im Luftrettungsdienst zu nutzen.

Weitere Fakten und Infos zu den Rettern in Orange gibt es hier.

Deutschlandweit stellt der Bund an zwölf Luftrettungszentren 18 Zivilschutz-Hubschrauber. Die Maschinen sind an der orangen Lackierung zu erkennen. Foto: Hegemann

Fakt 6: LÜKEX-Übungen

Ereignisse wie die Terroranschläge vom 11. September 2001 und das Elbehochwasser 2002 haben die Verwundbarkeit moderner Gesellschaften aufgezeigt. Als Reaktion darauf beschlossen die Innenminister von Bund und Ländern 2002 eine „Neue Strategie des Bundes und der Länder zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland“. Darin stellten sie die gemeinsame Verantwortung für die Bewältigung „außergewöhnlicher Gefahren- und Schadenslagen“ fest. Die LÜKEX-Übungen gehen auf diese neue Strategie zurück. Bund und Länder haben vereinbart, die Übungsserie LÜKEX in einem zweijährigen Rhythmus zu wechselnden, aktuellen Themen durchzuführen, um den Schutz der Bevölkerung zu optimieren. 9 LÜKEX-Übungen – von Terror bis Stromausfall – haben seit 2004 stattgefunden. LÜKEX ist die Kurzform für länderübergreifende Krisenmanagementübung/Exercise. 

Fakt 7: GMLZ

365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich ist das Gemeinsame Lagezentrum des Bundes und der Länder (GMLZ) beim BBK in Bonn besetzt. Die Mitarbeitenden haben damit rund um die Uhr die Bevölkerungsschutzlage in Deutschland und weltweit im Blick.

Fakt 8: Trinkwassernotversorgung

Aufgabe der Trinkwassernotversorgung nach Wassersicherstellungsgesetz (WasSG) ist die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland mit überlebensnotwendigem Trinkwasser im Verteidigungsfall, das heißt die Gewährleistung einer Grundversorgung. Die vorgesehene Wassermenge pro Person und Tag beträgt dabei 15 Liter. Darüber hinaus muss Trinkwasser für Krankenhäuser und andere vergleichbare Einrichtungen, Betriebswasser für überlebenswichtige Betriebe, sowie auch Wasser für Nutztiere bereitgestellt werden.

Bisher hat der Bund unter anderem über 5.000 Trinkwassernotbrunnen und -quellen geschaffen, die bei Ausfall der öffentlichen Wasserversorgung zur Notversorgung eingesetzt werden können. Es handelt sich hierbei um leitungsnetzunabhängige Anlagen, die sich in der Regel unmittelbar in Wohngebieten von Großstädten und Ballungsräumen befinden. 80.000.000 Gläser Wasser pro Stunde können daraus aktuell befüllt werden. 

Fakt 9

Über 140.000 Personen haben vom 1. Mai 2004 bis heute an Seminaren und Veranstaltungen der Akademie für Krisenmanagement, Notfallplanung und Zivilschutz (AKNZ) teilgenommen.  

Als wichtiger Beitrag des Bundes zur Neuen Strategie zum Schutz der Bevölkerung in Deutschland wurde im Mai 2004 das BBK errichtet. Es nimmt als Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) Aufgaben im Bevölkerungsschutz und in der Katastrophenhilfe wahr. Foto: Hegemann

Fakt 10: Langzeitgedächtnis der Nation

1.550 Behälter gefüllt mit Mikrofilm sind im zentralen Bergungsort der Bundesrepublik im Barbarastollen im Schwarzwald als Langzeitgedächtnis der Nation eingelagert. Auf den Filmen sind
insgesamt rund eine Milliarde Aufnahmen aufgereiht.

Fakt 11: Helfende Hand

2.000 Projekte von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern haben sich bisher um den Förderpreis „Helfende Hand“ beworben. 141 Initiativen sind ausgezeichnet worden.

Fakt 12: Analytische Taskforce

Das BBK hat seit 2004 an acht Standorten (bei den sieben Berufsfeuerwehren Köln, Mannheim, Leipzig, Hamburg, München, Dortmund und Essen sowie dem Landeskriminalamt Berlin)  innerhalb Deutschlands die ATF (Analytische Taskforce) als Expertengruppe im zivilen CBRN-Schutz aufgebaut zur Unterstützung und Analytik in CBRN-Lagen (CBRN steht für chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahrestoffe). Das Personal der ATF setzt sich aus Bediensteten der Länder beziehungsweise der Städte zusammen. Das BBK stattet die ATF-Standorte mit besonders leistungsfähiger Messtechnik sowie Einsatzfahrzeugen im Gesamtwert von zirka 10 Millionen Euro aus, koordiniert die Spezialausbildung und beteiligt sich an den Unterhaltskosten der Standorte. 

Fakt 13: Forschungsprojekte

An 108 Forschungsprojekten für den Bevölkerungsschutz und in der Sicherheitsforschung hat sich das BBK seit Bestehen des Amtes 2004 beteiligt. 44 dieser Forschungsprojekte finden in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der EU statt.

Fakt 14: Fachinformationsstelle

Rund 42 Kilometer – eine komplette Marathonstrecke – ergibt es, wenn alle Bücher der Fachinformationsstelle (FIS) aneinander gelegt werden. Sie ist die umfangreichste Sammlung ihrer Art in Europa. Alle Bücher und weitere Informationen zur FIS findet Ihr hier.

An der Provinzialstraße in Bonn befindet sich der Haupteingang zum Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Foto: BBK/Bata

Fakt 15: Sitz in Bonn

Über 15.000 Jahre sind es, wenn man das Lebensalter der 360 Mitarbeitenden des BBK zusammenzählt. Die Bundesoberbehörde ist in Bonn angesiedelt. Seit September 2004 steht Christoph Unger an der Spitze des BBK. 

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