Feuerwehr und Port Authority nutzen Mehrzweckschiffe gemeinsam

Bei Brücken Kopf einziehen

Hamburg – Bei einem erneuten Großbrand an der Hamburger Billstraße war das Feuerlöschboot „Dresden“ als Wasserförderkomponente eingesetzt. Zusammen mit der baugleichen „Prag“ ergänzt sie seit 2022 die „Branddirektor Westphal“. Beide Boote sind so ausgelegt, dass sie auch die Kanäle der Hansestadt befahren können. Die „Branddirektor Krüger“ (Baujahr 1982) und die „Oberspritzenmeister Repsold“ (Baujahr 1985) wurden dafür außer Dienst genommen.

Von Timo Jann

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Das Löschboot „Dresden“ der Feuerwehr Hamburg feuert auf der Elbe vor der Kulisse der Elphi (der Elbphilharmonie) aus beiden Werfern auf der Löschbrücke. (Bild: TIMO JANN)

Eines der Lösch- und Mehrzweckschiffe besetzt die Feuerwehr dauerhaft, das zweite Schiff steht der Hamburg Port Authority (HPA) zur Verfügung und kann von der Feuerwehr bei Bedarf angefordert werden. An Deck stehen Container mit der Ausrüstung zur Brandbekämpfung und Verletztenversorgung. Monitore an Bord können Löschwasser bis zu 110 Meter hoch und 180 Meter weit spritzen. Pro Minute fördern die Pumpen bis 110.000 Liter – bei den ausgemusterten Einheiten waren es 12.000 Liter pro Minute. Durch die neue Antriebstechnik ist es dem Schiffsführer möglich, die neuen Löschboote gegen Wind, Strömung und Wasserdruck wie in Beton gegossen an der Position zu halten. Dazu tragen zwei um 360 Grad drehbare Schottel-Propeller und ein Bugstrahlruder bei.

Mit der 43 Meter langen und 2018 in Dienst gestellten „Branddirektor Westphal“ steht weiterhin auch Europas größtes Löschboot für Einsätze im Hamburger Hafen bereit (siehe auch Feuerwehr-Magazin 2/2019). Es ist aber so groß und hoch, dass es nicht durch Schleusen und unter Brücken hindurch in die Kanäle gelangen kann. Dort soll das Revier der „Prag“ und der „Dresden“ liegen, die im Wechsel von der Löschboot-Station Kehrwiederspitze eingesetzt werden. Um die niedrigen Brücken passieren zu können, lassen sich bei beiden Booten die Brücke und die Dächer der Materialcontainer absenken. Wir stellen die Einheiten zusammen mit dem Einsatzbericht zum letzten Großfeuer in der Billstraße in der Ausgabe 8/2023 vor.

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Moin Andi, du fragst natürlich vollkommen zurecht, warum der Ausfall nicht überwacht wird. Natürlich ist vorgesehen, diese modernen Schiffe vollständig live zu überwachen. Leider wird das zugehörige Kommunikationssystem erst in ein paar Tagen installiert. Ab dann laufen, wie im übrigen für alle Schiffe der Flotte Hamburg, kritische Systemmeldungen Tag und Nacht bei der Rufbereitschaft der Flotte Hamburg auf. Vg Christof Sacher

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  2. Moin Andi.
    Mit dem Quantensprung meint Jan Ole Unger natürlich die Schiffs- und Löschtechnik, nicht den Defekt in der Landstromanlage.
    Damen Shipyards ist ein niederländisches Schiffbauunternehmen.
    10 Millionen Euro pro Stück sind ein realistischer Preis für Arbeitsboote dieser Größe (35,50 Meter). Zum Vergleich: Ein Seenotrettungskreuzer der DGzRS der 28-Meter-Klasse kostet 10 bis 11 Millionen Euro.
    Schöne Grüße aus der Redaktion. Sven

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  3. Quantensprung von 40 Jahren aber die Bilge läuft mit Dieselöl voll, die Spannungsversorgung für die Akkuladung ist nicht gewährleistet weil eine Phase fehlt und dies nich erfasst wird?
    Wer oder was ist Damen Shipyards?
    Beide Boote kosten 20 Millionen Euro?

    Das kann nur ein verspäteter Aprilscherz sein……….

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