Fahrzeugkonzept der FF Häusern

Zum Löscheinsatz mit dem GW Logistik

Häusern (BW) – Die Freiwillige Feuerwehr Häusern (Kreis Waldshut) hat mit einem Gerätewagen Logistik ihr altes Tanklöschfahrzeug ersetzt. Firma Hensel baute den GW-L 2 auf einem MAN TGM 13.290 auf, in Zusammenarbeit mit der FF Häusern ist ein sehr spezielles Feuerwehrfahrzeug entstanden. Die Reportage über die Schwarzwälder Feuerwehr lest Ihr übrigens in Feuerwehr-Magazin 10/2017.

Der GW-L 2 wurde 2014 als Ersatz für ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 8/18 auf Mercedes Unimog U1300L, Baujahr 1987, beschafft. Diesen konnten die Schwarzwälder wiederum in einem sehr guten Zustand nach Bayern verkaufen. Hier steht der Unimog bei der FF Grasbrunn (Kreis München) im Dienst.

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Auf der Ladefläche des Gerätewagens sind Rollcontainer mit unterschiedlicher Ausstattung untergebracht. Foto: Schütte

Über ein automatisierte Schaltgetriebe und Allradantrieb verfügt der MAN TGM 13,290. Die Ladebordwand besitzt eine Hubkraft von 1.500 Kilogramm. Zur Beladung gehören unter anderem verschiedene Rollcontainer beziehungsweise ständig beladene Themenwagen, wie Wasserversorgung und Technische Hilfeleistung.

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Vom Förderverein wurde ein Rollcontainer Beleuchtung beschafft. Dieser ist mit einem Stromerzeuger, einem pneumatischen Lichtmast und einer Einsatzstellenbeleuchtung vom Typ Gifas Apollolight ausgestattet. “Diese mobile, schnell umsetzbare Beleuchtungseinheit hat schon viele gute Dienste geleistet”, freut sich Häuserns stellvertretender Kommandant Claus Zumkeller.

Clou des GW Logisitk ist die Lösung mit den IB-Containern, die hier gerade befüllt werden. Foto: Schütte

In Eigenleistung haben die Häuserner Feuerwehrleute dazu beigetragen, dass das Feuerwehrfahrzeug eine echte Allzweckwaffe ist: Die Tüftler und Techniker der FF haben gemeinsam mit dem Aufbauhersteller einen ganz speziellen Gerätewagen geschaffen, der mit einer kompletten feuerwehrtechnischen Ausrüstung auch bedingt die Fähigkeiten eines TLF besitzt.

Über die von außen zugängliche B-Abnahmestelle wird die Tragkraftspritze mit einem kurzen Schlauch gespeist. Foto: Schütte

Der Trick dabei ist die Verlastung sogenannter Intermedia Bulk Container (IBC). Auf flexiblen Paletten ständig an Bord, stehen im hinteren Bereich der Lade-fläche zwei IBC mit jeweils 1.600 Liter Löschwasser, die quer zueinander montiert sind. Bei Bedarf können außerdem statt der mittleren Rollcontainer zwei weitere Löschwasser-Container (2 x 1.000 Liter) zugeladen und aufgefüllt werden. Diese werden dann beim Einsatz mittels einer Tauchpumpe mit den vorderen IBC verbunden.

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An der Einsatzstelle wird dann aus dem rechten großen Geräteraum die auf einem Schlitten gelagerte Tragkraftspritze (TS) Ziegler Ultraleicht kurzerhand vom Maschinisten herausgezogen und auf eine bequeme Arbeitshöhe gebracht. Mit einem maßangefertigten Schlauchstück stellt er an der Fahrzeugbordwand die Verbindung zu einem Ausgang der IBC her. Eine kleine Waldbrandübung zeigt, dass dies so flott und in dem Zeitrahmen passiert, in dem der Angriffstrupp seine Leitung, inklusive Verteiler, aufgebaut hat.

Eine Löschübung zeigt, wie gut das Patent funktioniert. Foto: Schütte

Durch die besondere Anordnung und Verbindung der beiden quer im Aufbau gelagerten IBC ist es möglich, immer noch sechs Rollcontainer zu verlasten. Wenn die Behälter rausgenommen werden, kann der Gerätewagen wieder bis zu acht Rollcontainer aufnehmen. Chef-Tüftler Zumkeller fasst die Fahrzeugkonzeption zusammen: “Uns ist es gelungen, für einen vergleichsweise günstigen Beschaffungspreis eine Kombination aus GW-L 2 und TLF in den Dienst zu stellen.”

GW Logistik der FF Häusern. Foto: Schütte

Der Siebensitzer ist zudem mit vier Atemschutzgeräten im Geräteraum G1 ausgestattet, könnte also auch bei einem Brandeinsatz als selbstständige Einheit operieren. Feuerwehrkommandant Patrick Bühler lächelt und meint: “Unser Claus hat mit seinen perfekten Konstruktionsplänen die Experten bei Hensel ziemlich ins Schwitzen gebracht.” Doch nun sind alle Beteiligten stolz auf dieses Fahrzeugwunder aus dem Schwarzwald, das für viel Aufmerksamkeit und Diskussionen sorgt.

Feuerwehr Oldtimer der FF Häusern

Fahrzeuglegende: LF 8 auf Unimog aus 1966

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    ich finde den Gw-l2 der Ff Häusern sehr interessant gibt es da noch mehr Material zu oder einen Kontakt wo man sich mehr dazu erklären lassen kann?

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