Neuer Gerätewagen Transport mit Schwenkwandaufbau

FF Korb: Drei Generationen Mercedes Sprinter im Dienst

Korb (BW) – Die Freiwillige Feuerwehr Korb hat einen Gerätewagen-Transport (GW-T) mit einem Schwenkwandaufbau auf Mercedes Sprinter in Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug ist damit bereits der vierte Sprinter aus drei Generationen im Einsatzdienst bei der Feuerwehr.

Text und Fotos: Jürgen Wollensak, FF Korb

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Diesen GW-T auf Mercedes Sprinter 516 CDI mit einer zulässigen Gesamtmasse von 5.500 kg und einem Aufbau von PL-Fahrzeugbau und Barth stellte die FF Korb in Dienst. Foto: Wollensak

Im Jahr 2018 wurde der Feuerwehrbedarfsplan turnusmäßig überarbeitet und dabei auch die notwendige Ersatzbeschaffung der beiden Löschgruppenfahrzeuge LF 16/12 und LF 8/6 aus dem Baujahr 1999 betrachtet. Nach reiflichen Überlegungen wurde darin ein neues Fahrzeugkonzept mit einem zusätzlichen Fahrzeug (GW-T) vorgeschlagen, um die beiden zu beschaffenden Löschfahrzeuge ohne Zusatzbeladung und damit möglichst kompakt ausführen zu können. Der Gemeinderat hat diesem Konzept mit der Verabschiedung des Feuerwehrbedarfsplans im Mai 2018 zugestimmt.

Ein kleines Projektteam erstellte das Anforderungsprofil für das neue Fahrzeug mit folgenden Eckdaten:

  • Fahrzeugbreite zirka 2.200 mm,
  • Automatikgetriebe,
  • Besatzung 1/2,
  • Schwenkwandaufbau für seitliche Geräteentnahme aus den Rollwagen,
  • Transportkapazität von vier Rollwagen oder Gitterboxen
  • zulässige Gesamtmasse zwischen 5.500 und 7.500 kg

Nach Erhalt des Zuwendungsbescheids im Dezember 2018 konnte die Ausschreibung erfolgen. Nach der Auswertung der eingegangenen Angebote und der Entscheidung des Gemeinderates konnte der Auftrag im Mai 2019 an die Firma Barth Feuerwehrtechnik aus Fellbach vergeben werden. Fristgerecht wurde das Fahrzeug Ende April 2020 an die Feuerwehr Korb ausgeliefert.

Als Basisfahrzeug dient ein Mercedes Sprinter 516 CDI, Radstand 3.665 mm, zulässige Gesamtmasse 5.500 kg. Den Schwenkwand-Aufbau mit den lichten Maßen 3.500 x 2.140 x 2.000 mm (Länge x Breite x Höhe) führte im Auftrag von Barth-Feuerwehrtechnik die Firma PL-Fahrzeugbau in Schorndorf aus. Eine am Heck montierte Palfinger-Ladebordwand besitzt eine maximale Traglast von 750 kg. Den feuerwehrtechnischen Ausbau erstellte anschließend die Firma Barth.

Die Sondersignalanlage besteht aus einem Signalbalken Hänsch DBS 4000 LED mit Martinhorn-Anlage, Frontblitzern Hänsch Sputnik SL und Heckmodulen Hänsch Integro. Über der Ladebordwand ist eine feststehende Leuchtenkonsole montiert, welche neben den Sondersignalmodulen auch Rückleuchten, Umfeldbeleuchtung, Heckwarneinrichtung und eine Rückfahrkamera enthält. Eine seitliche Umfeldbeleuchtung ist auf den oberen Bordwänden außen sowie am Dachrahmen innen montiert, so dass auch bei geöffneten Bordwänden das Umfeld ausgeleuchtet wird.

An der Stirnwand sind zwei rollbare Regalmodule gelagert, die mittels Teleskopsperrstangen gesichert werden. Wird die gesamte Tiefe der Ladefläche benötigt, können sie über die Ladebordwand entladen werden. Vier Rollcontainer haben dahinter Platz und sind über die Hubrollwände auch von der Seite her zugänglich. Foto: Wollensak

In den Unterbaukästen ist die Pflichtbeladung gemäß Technischer Baubeschreibung GW-T für Baden-Württemberg gelagert. Für die Ladungssicherung wurden im Boden und am Dach je vier Reihen Airline-Schienen montiert, in welchen Teleskopsperrstangen eingerastet werden können. Damit erfolgt eine formschlüssige Ladungssicherung. Der Aufbau ist nach DIN EN 12642 CodeXL entsprechend zertifiziert. Bei Nichtgebrauch werden die Sperrstangen in Leerhalterungen unter dem Dach gelagert. Weiterhin stehen acht Zurrösen im Außenrahmen zur Verwendung von Spanngurten zur Verfügung.

An der Stirnwand sind zwei Regalmodule eingebaut, in welchen die Standardbeladung – zum Beispiel Material zur Verkehrsabsicherung, Rüstholz, Wassersauger und Ausrüstung der Fachgruppe Absturzsicherung – mitgeführt wird. Teilweise kann die Ausrüstung direkt bei geöffneter Seitenwand vom Boden aus entnommen werden. Bei Bedarf der gesamten Ladefläche können die Regalmodule über die Ladebordwand schnell abgeladen werden.

Der GW-T auf Basis der 3. Generation des Mercedes Sprinter (links) ist das vierte Fahrzeug dieser Baureihe bei der Feuerwehr Korb. Neben einem TSF-W (eingesetzt als Vorauslöschfahrzeug) auf einem 416 CDI der 1. Generation aus dem Jahr 2006 stehen noch ein MTW auf 315 CDI, Baujahr 2010, und ein TSF auf 416 CDI von 2014 aus der 2. Generation im Einsatzdienst (von rechts). Foto: Wollensak

Die FF Korb im Remstal

Die Gemeinde Korb (Rems-Murr-Kreis, Baden-Württemberg) mit zirka 10.950 Einwohnern liegt rund 15 Kilometer östlich von Stuttgart entfernt im Remstal. Die Feuerwehr besteht aus den Abteilungen Korb und Kleinheppach mit zusammen rund 75 aktiven Feuerwehr-Angehörigen. Die Ausstattung umfasst am Standort Korb Einsatzleitwagen (ELW) 1, Löschgruppenfahrzeug (LF) 16/12, Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W), Mannschaftstransportwagen (MTW) und am Standort Kleinheppach LF 8/6 und TSF. Beide Abteilungen ergänzen sich bei Einsätzen, um vor allem in der Tagesalarmierung die geforderte Eintreffzeit einhalten zu können. Dabei ergänzen sich das TSF-W und das LF 8/6 zur 1. Löschgruppe, das LF 16/12 stellt die 2. Löschgruppe. Das TSF wird für die Sicherstellung einer Atemschutzreserve und bei einigen Objekten im Außenbereich für die Löschwasserversorgung vorgehalten.

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