Alsfeld (HE) – Ein Großbrand in Alsfeld (Vogelsbergkreis) zerstört auf dem Gelände des Grill- und Kaminanzünder-Herstellers Boomex zwei Lagerhallen. Rund 150 Feuerwehrleute und 40 Kräfte des Rettungsdienstes sind ab Dienstagvormittag im Einsatz.
Zwei Hallen des Grill- und Kaminanzünder-Herstellers Boomex stehen in Alsfeld (HE) in Flammen. 150 Feuerwehrleute bekämpfen den Großbrand. (Bild: Fuldamedia)
Gegen 9:43 Uhr alarmiert die Leitstelle in die Jahnstraße. Beim Eintreffen der ersten Kräfte stehen zwei Lagerhallen mit je 80 x 30 Metern des Unternehmens Boomex bereits in Vollbrand. Osthessen-News zitiert den Alsfelder Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer, man habe die Lage als „prekär“ eingeschätzt, da in dem Betrieb Grillanzünder hergestellt werden. Schon auf Anfahrt ist die massive schwarze Rauchwolke deutlich zu erkennen, das Einsatzstichwort wird daraufhin auf „F4 – Brand als Großschadenslage“ erhöht.
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Etwa 20 bis 30 Mitarbeitende befinden sich zum Zeitpunkt des Brandausbruchs in den Hallen. Nach Angaben von Bürgermeister Stephan Paule können sich alle Beschäftigten unverletzt und rechtzeitig in Sicherheit bringen. Vor Ort sind rund 150 Feuerwehrleute aus Alsfeld sowie benachbarter Wehren und etwa 40 Kräfte des Rettungs- und Betreuungsdienstes, die sich um das Personal des Betriebs kümmern, im Einsatz.
Wie die Fuldauer Zeitung berichtet, warnt die Leitstelle des Vogelsbergkreises per „Katwarn“ vor „möglicherweise gefährlichen Schadstoffen“, die sich aufgrund der starken Rauchentwicklung verbreiten könnten. Zudem bestehe durch gelagerte Chemikalien Explosionsgefahr. Das betroffene Gebiet solle weiträumig gemieden werden.
Die Wasserversorgung sei anfangs schwierig gewesen, so Schäfer. Das Hydrantennetz war dem Bedarf an Löschwasser nicht gewachsen. Deswegen müssen mehrere Schlauchleitungen aus offenen Gewässern verlegt werden, um die Brandbekämpfung dauerhaft gewährleisten zu können.
Nach rund 2 Stunden kann die Feuerwehr die Flammen unter Kontrolle bringen. Gegen 12 Uhr geben die Einsatzverantwortlichen erste Entwarnung, die Nachlöscharbeiten dauern jedoch den gesamten Tag über an und ziehen sich möglicherweise bis Silvester. Auch die Sperrungen rund um das Industriegelände und die Bundesstraße 49 bleiben zunächst bestehen. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt und trägt mithilfe eines Baggers Teile der Hallen ab, um an versteckte Glutnester heranzukommen.
Bereits 2019 war es am Firmensitz von Boomex in Essen (NW) zu einem schweren Vollbrand gekommen. Damals ging die Polizei nach Abschluss der Ermittlungen von Brandstiftung aus.