München (BY) – Die Branddirektion München und die Technische Universität München (TUM) haben die „Munich Fire Science Partnership“ ins Leben gerufen. In der bis zum 30. November 2031 angelegten Kooperation wollen beide Partner Brandschutz und Einsatztaktik wissenschaftlich untersuchen und praxisnah weiterentwickeln.
Prof. Dr. Claudius Hammann (links) von der TUM und Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble (rechts) von der Feuerwehr München besiegeln die neue Forschungskooperation „Munich Fire Science Partnership“. (Bild: Branddirektion München)
Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt auf den Herausforderungen der Energiewende und der urbanen Sicherheit. Geplant sind Versuche zur Brandbekämpfung von Lithium-Ionen-Akkus sowie die Entwicklung neuer Strategien für den Erstangriff. Zudem sollen moderne Baustoffe und Konstruktionsweisen im Hinblick auf ihre Sicherheit für Bevölkerung und Einsatzkräfte bewertet werden. Ziel ist ein nachhaltiger und ressourceneffizienter Brandschutz.
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Die Forschenden nutzen dafür die bestehenden Brandprüflabore der TUM, um reale Einsatzszenarien unter kontrollierten Bedingungen nachzustellen. Ergänzend werden Modelle und Simulationen eingesetzt, um das Sicherheitsniveau im Brandschutz zu quantifizieren und Einsparpotenziale zu erkennen. Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble bezeichnet die systematische wissenschaftliche Analyse als wichtigen Schritt für die Feuerwehrarbeit: Der bisherige Erfahrungsschatz aus Einzelsituationen soll künftig wissenschaftlich ausgewertet werden, um allgemeingültige Regeln für den Einsatzalltag ableiten zu können.
Das Projekt ist an der zum Sommersemester 2025 gegründeten Professur für Brandwissenschaft und Brandingenieurwesen an der TUM School of Engineering and Design angesiedelt. Die Professur integriert die vorhandenen Brandprüflabore für das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Die Partnerschaft knüpft an mehrere erfolgreich abgeschlossene gemeinsame Projekte an und überführt die bisher punktuelle Zusammenarbeit zwischen der Münchner BF und der Universität in eine dauerhafte Forschungskooperation.