Hamburg – Stundenlange Löscharbeiten forderten am Dienstagabend die Feuerwehr Hamburg. In einem Müllverarbeitungsbetrieb im Stadtteil Billbrook geriet eine große Lagerhalle in Vollbrand, was einen Großeinsatz mit rund 200 Einsatzkräften zur Folge hatte.
Mit der Drehleiter bekämpfen Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg das Feuer in der Lagerhalle des Müllverarbeitungsbetriebs in Billbrook von außen. Foto: Timo Jann
Gegen 20 Uhr gingen mehrere Meldungen über eine Rauchentwicklung in der Werner-Siemens-Straße bei der Leitstelle ein. Bei Ankunft der ersten Löschfahrzeuge stieg bereits eine weithin sichtbare schwarze Rauchsäule über dem Betriebsgelände auf. Aufgrund der Lageentwicklung alarmierte der Einsatzleiter umgehend weitere Kräfte und erhöhte das Einsatzstichwort auf drei Löschzüge.
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In der etwa 2.500 Quadratmeter großen Halle hatten sich Kunststoffabfälle entzündet. Vermutlich brach das Feuer an einem Transportförderband aus, das zwischen zwei Gebäudeteilen Material befördert. Die brennenden Plastikmengen sorgten für eine intensive Rauchbildung und stellten die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen.
Wegen der starken Rauchentwicklung aktivierte die Feuerwehr das modulare Warnsystem. Über Warn-Apps erhielten Anwohner die Aufforderung, Fenster und Türen zu schließen sowie Belüftungsanlagen auszuschalten. Erst gegen 23.30 Uhr hob die Feuerwehr diese Warnung wieder auf.
Sowohl mit Innenangriff als auch über Drehleitern und Wasserwerfer gingen die Brandbekämpfer gegen die Flammen vor. Da der dichte Rauch die Sicht beeinträchtigte, setzte die Einsatzleitung eine Drohne zur Lageerkundung ein. Mehrere Freiwillige Feuerwehren unterstützten mit Schlauchwagen beim Aufbau einer weiträumigen Löschwasserversorgung.
Die hohen Sommertemperaturen von über 30 Grad Celsius belasteten die Feuerwehrleute zusätzlich. Neben der extremen Hitze durch den Brand machte auch die Außentemperatur den Einsatzkräften in ihrer schweren Schutzausrüstung zu schaffen.
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Sanitätskräfte untersuchten 16 Beschäftigte des Betriebs, die sich bei Brandausbruch noch auf dem Gelände befanden. Alle Mitarbeiter blieben unverletzt. Ein Feuerwehrmann zog sich leichte Blessuren zu, konnte aber nach ärztlicher Behandlung weiterarbeiten.
Mit einem Radlader half das Technische Hilfswerk dabei, brennendes Material aus der Halle zu räumen. Im Freien löschten Feuerwehrkräfte die Abfälle endgültig ab. Diese Nachlöscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden hin.
Wenige Stunden vor dem Großbrand hatte dieselbe Wehr bereits einen kleineren Brand in einer Schredderanlage auf dem Betriebsgelände bekämpft – laut Feuerwehr Hamburg stehen beide Ereignisse jedoch nicht in direktem Zusammenhang.
Das betroffene Entsorgungsunternehmen war bereits in der Vergangenheit von Brandschäden betroffen. So berichtete das Feuerwehr-Magazin in Ausgabe 03/2025 über einen schweren Brand in einer Niederlassung des Unternehmens in Bardowick im Oktober 2024.