Tiefgarage in Flammen, zwei Tote durch Feuerwerkskörper

Bremen – Deutschlandweit sorgte die Silvesternacht wieder für ein hohes Einsatzaufkommen von Feuerwehr und Rettungsdienst. Zwei junge Menschen verletzten sich durch Feuerwerkskörper tödlich. In Stuttgart kam es zu einem Großbrand in einer Tiefgarage. Häufig standen Dachstühle in Brand. Die Kurparkhalle im niedersächsischen Cuxhaven fiel einem Feuer zum Opfer. Erneut wurden in Essen (NW) Einsatzkräfte mit Raketen und Böllern beworfen. Eine erste Übersicht über einen einsatzreichen Jahreswechsel.

Brand
In Stuttgart bekämpfte die Feuerwehr einen Großbrand in einer Tiefgarage. Foto: Andreas Rosar

Zu einem Tiefgaragenbrand im Stadtteil Neugereut wurde die Stuttgarter Feuerwehr um 1.56 Uhr alarmiert. Zwölf Fahrzeuge standen in Vollbrand, Flammen und dichter Rauch aus zahlreichen Öffnungen der Tiefgarage. Über 100 Bewohner wurden aus den an die Garage angeschlossenen Gebäuden gerettet. Parallel bauten Kräfte einen umfangreichen Löschangriff auf. Mit Wasser und Schaum wurde das Feuer bekämpft. So konnten die Kräfte eine weitere Brandausbreitung verhindern und die Flammen unter Kontrolle bringen. Zehn Personen erlitten schwere Verletzungen und kamen in umliegende Krankenhäuser. Weitere Bewohner wurden vor Ort vom Rettungsdienst versorgt. Mit Linienbussen wurden 92 Bewohner in eine nahe gelegene Sporthalle gebracht und dort betreut.

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Über den Euro-Notruf 112 wurden der Integrierten Leitstelle Stuttgart zwei brennende Motorräder in einer Tiefgarage in Stuttgart-Neugereut gemeldet. Daraufhin wurden von der Integrierten Leitstelle umgehend der zuständige Löschzug der Berufsfeuerwehr und 2 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr zur Einsatzstelle entsandt. Bei Eintreffen der ersten Kräfte drang bereits dichter schwarzer Rauch aus zahlreichen Öffnungen einer großen Tiefgarage mit über 100 Stellplätzen die mit mehreren Wohngebäudekomplexen überbaut war. Aufgrund dieses Lagebildes wurden weitere Einheiten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr zur Einsatzstelle entsandt.

In Gelsenkirchen (NW) kam die Feuerwehr 125 Mal zum Einsatz. Kurz nach Mitternacht wurden die Kräfte zu einem Dachstuhlbrand im Stadtteil Erle gerufen. Eine Feuerwerksrakete hatte einen Schwelbrand im Gaubenbereich eines Mehrfamilienhauses verursacht. Die Einsatzkräfte nahmen die Dachpfannen auf und löschten die Glutnester. Gegen 3.45 Uhr ereignete sich ein schwerer Pkw-Unfall in der Neustadt. Ein Pkw war frontal gegen einen Baum geprallt, die Beifahrerin wurde eingeklemmt. Mit hydraulischen Rettungsgeräten befreiten die Helfer die verletzte Person. Gemeinsam mit dem leicht verletzten Fahrer kam sie in ein Krankenhaus.

Zirka 240 Einsätze leisteten Rettungsdienst und Feuerwehr in Essen (NW). Auch in diesem Jahr klagten die Kräfte über Respektlosigkeit der Feiernden. Wie in den Vorjahren wurden mehrere Fahrzeuge und Einsatzkräfte erneut gezielt mit Raketen beschossen und Böllern beworfen. Der größte Einsatz führte die Helfer in den Stadtteil Stoppenberg. Hier kam es zu einem Dachstuhlbrand eines Reihenmittelhauses. Beim Eintreffen der Feuerwehr drang Rauch über die gesamte Dachfläche unter den Dachpfannen heraus. Die Feuerwehr war mit zwei Löschzügen vor Ort. Die Einsatzkräfte nahmen großflächig die Dachhaut auf, um den Brand gezielt löschen zu können.

Bei einem Wohnhausbrand in Düren (NW, Kreis Düren) sprang ein Mann aus dem ersten Obergeschoss. Einsatzkräfte fanden den Schwerverletzten auf dem Gehweg liegend.

Ein 18-Jähriger starb in Alveslohe (SH, Kreis Segeberg) an schweren Kopfverletzungen, die ein Böller verursacht hatte. Ebenso kam in Striegistal (SN,  Kreis Mittelsachsen) ein 19-Jähriger ums Leben. Er erlitt schwere Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper und starb später im Krankenhaus. In beiden Fällen hatten die Pyros keine Zulassung.

Die reetgedeckte Außenbühne der Kurparkhalle in Cuxhaven (NI, Kreis Cuxhaven) fiel einem Großbrand zum Opfer. Um 23.14 Uhr brach das Feuer aus. Über das Holzhaus breiteten sich die Flammen schnell aus. Rund 140 Einsatzkräfte bekämpften den Brand. Sie verhinderten so ein Übergreifen auf die angrenzende Kugelbake-Halle. Sachschaden: mindestens 750.000 Euro.

Weitere Meldungen aus der Silvesternacht:

  • In Hannover kam es bereits gegen 18.45 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall. Ein Pkw war gegen einen Baum geprallt. Ein 20-jähriger Insasse wurde dadurch eingeklemmt und musste von der Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden. Er erlitt schwere Verletzungen. Die beiden weiteren Insassen, ebenfalls 20 Jahre alt, zogen sich leichte Verletzungen zu.
  • Acht zusammenhängende Gewächshäuser einer Gärtnerei in Wiesmoor (NI, Kreis Aurich) mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern zerstörte ein Großbrand. Auch hier sollen Feuerwerkskörper für einen Sachschaden von geschätzten 500.000 Euro verantwortlich sein.
  • In der Samtgemeinde Scharnebeck (NI, Kreis Lüneburg) zerstörten Flammen einen Carport und einen darin geparkten Pkw. Nur durch einen schnellen und massiven Löschwassereinsatz können Einsatzkräfte die Brandausbreitung auf das angrenzende Holz-Wohnhaus verhindern.
  • Das Dach der Grundschule in Emmerke (NI, Kreis Hildesheim) geriet in Brand. 128 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Es entstand Millionenschaden.
  • In Haren (NI, Kreis Emsland) schlug ein Feuerwerkskörper in eine Dachgaube ein und setzte das Dach eines Einfamilienhauses in Brand.
  • Zu einem Zimmerbrand rückten gegen 23.30 Uhr die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Wulsdorf in Bremerhaven (HB) aus. Ein Polizist und zwei Hausbewohner mussten anschließend aufgrund von Rauchgasvergiftungen vom Rettungsdienst versorgt werden. Den Brand hatten die Kräfte noch pünktlich zum Jahreswechsel gelöscht.
  • In einem Reihenhaus in Bremen stand gegen 0.30 Uhr eine Küche in Vollbrand. Einsatzkräfte löschten das Feuer und retteten einen Papagei aus dem Wohnhaus. Ein Bewohner kam mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus.
  • Auf einem Balkon in Greifswald (MV, Kreis Vorpommern-Greifswald) setzte eine Feuerwerksbatterie verschiedene Gegenstände und einen Fensterrahmen Brand. Wenig später stand auch eine Wohnung in Flammen. Eine dreiköpfige Familie konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.
  • In Lutzhorn (SH, Kreis Pinneberg) brach ein Feuer in einer Reithalle aus. Als die ersten Löschfahrzeuge eintrafen, brannte ein Strohlager in voller Ausdehnung. In der Reithalle befanden sich noch 15 Pferde, die von den Kameraden der Feuerwehr auf die benachbarte Koppel getrieben worden. Parallel bauten Kräfte den Löschangriff mit insgesamt neun Strahlrohren auf. Dadurch konnte eine Brandausbreitung auf weitere Gebäudeteile verhindert werden.
  • Gegen 0.24 Uhr rückten Berufsfeuerwehr und freiwillige Feuerwehr in Frankfurt am Main (HE) zu einem Dachstuhlbrand im Stadtteil Nordend-Ost aus. Hier entstand ein Schaden von zirka 150.00 Euro.
  • In der bayerischen Landeshauptstadt München durchschlugen in zwei Fällen Raketen Glasscheiben und setzten Wohnungen in Brand.
  • Das Feuer einer Gartenlaube griff in Altdorf (BY, Kreis Nürnberger Land) über die Hausfassade auf ein Wohngebäude über. Über 60 Einsatzkräfte bekämpften den Brand.

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