7-Seiten-Reportage in FM 6/2025

Retter in der Tiefe: die Grubenwehr Zielitz

Zielitz (ST) – Zu Gast im Herzen der Dunkelheit – Das K+S-Werk in Zielitz (Kreis Börde) gehört weltweit zu den größten Abbaustätten für Kalisalze. Unter Tage umfasst das Fördergebiet eine Fläche von rund 8.500 Fußballfeldern. Eine 65 Mann starke Grubenwehr schützt Bergleute und die gesamte Anlage. Technik, Taktik und den Fuhrpark haben wir uns bei einer Übung in 550 Meter Tiefe angeschaut.

Im Kaliwerk der K+S Minerals and Agriculture GmbH in Zielitz (ST) sind der KdoW Oberführer auf Jeep Wrangler sowie das Löschfahrzeug auf Pfau in rund 550 Meter Tiefe für eine Übung der Grubenwehr ausgerückt. Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke

„Feuer unter Tage“ bedeutet in der Regel, dass entweder eins der 350 Bergbau-Großgeräte oder eins der 300 Befahrungsfahrzeuge unter Tage brennt. Auch auf den insgesamt 90 Kilometern Bandanlagen kann Feuer entstehen. 3.000 Pulver- und Kohlendioxid-Löscher sind hier in gleichmäßigen Abständen verteilt. Damit keine wertvolle Zeit verloren geht, sind alle Mitarbeiter in der Erstbrandbekämpfung geschult. Nötig ist dies, da die Anfahrtswege entsprechend lang sind.

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„Wir sammeln uns über Tage. Dann gibt es für die Trupps einen Auftrag, sie ziehen sich um, nehmen Atemschutztechnik in Empfang, fahren ein und steuern den untertägigen Grubenwehr-Stützpunkt an. Anschließend geht’s mit angelegtem Gerät zum Einsatzort. Es kann bis zu einer Stunde dauern, bis wir vor Ort sind und den Löschangriff starten“, so Dirk Weinreich. Der 58-Jährige ist seit 15 Jahren Leiter Grubenrettungswesen im K+S-Werk in Zielitz.

Die Anzahl an Einsätzen für die Grubenwehr in Zielitz variiere stark über das Jahr gesehen, berichtet der Oberführer. Manchmal sei es nur einer, gelegentlich auch sechs. „2024 hatten wir eine Erkundung eines Bereichs voller Rauchschwaden. Es stellte sich aber nicht als Brand heraus. Schweißarbeiten hatten zu Abgasen geführt, die sich durch die Grube bewegten. Mit Fahrzeug-Bränden müssen wir allerdings jederzeit rechnen“, erzählt Weinreich.

In leichterer Übungskleidung haben der Leiter der Grubenwehr Dirk Weinreich (rechts) und zwei Trupps vor einem aufgebauten pneumatischen Damm Aufstellung genommen. Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke

Auf den Großgeräten – Ladetransportfahrzeuge, Sprenglochbohrwagen, Großlochbohrwagen, Schießfahrzeuge, Beraubemaschinen – sind daher halbautomatische Löschanlagen vorhanden. 2023 brach Feuer an einem 35 Tonnen fassenden Schiebekasten-Fahrzeug aus, auch Kabelbrände gab es an mehreren Stellen in der Grube. 2012 brannte eine Förderanlage. „Dabei wurden damals 650 Meter Band vernichtet. Die Löscharbeiten haben uns 48 Stunden lang gefordert“, bilanziert der Grubenwehrchef. Auch das Bergen von verunglücken Personen gehört zur Aufgabe der Grubenwehr. „Das kommt zum Glück nur sehr selten vor. Das letzte Mal ebenfalls vor 13 Jahren“, so Weinreich.

Mehr zu den Einsätzen, zum Fuhrpark und noch vieles mehr erfahrt Ihr auf 7 Seiten in „Zu Gast im Herzen der Dunkelheit“ im Feuerwehr-Magazin 6/2025. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.

Feuerwehr-Magazin 6/2025

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