Wasserversorgung schwierig, Gefahr durch Hochspannungsleitung

Vollbrand mit Herausforderungen für mehr als 100 Kräfte

Wildschönau-Oberau (Österreich) – Zu einem Großbrand alarmiert vergangene Nacht gegen 1.40 Uhr die Leitstelle Tirol insgesamt acht Feuerwehren nach Wildschönau (Bezirk Kufstein). An der Einsatzstelle im Ortsteil Oberau steht ein altes Bauernhaus in Vollbrand.

Acht Feuerwehren sind zur Einsatzstelle nach Wildschönau-Oberau ausgerückt. Ein Bauernhaus steht in Vollbrand, der Aufbau einer Löschwasserversorgung über lange Wegstrecke ist herausfordernd. Noch dazu verläuft über das Gebäude eine Hochspannungsleitung. Foto: FF Kirchbichl

Bei Eintreffen schlagen Flammen aus dem Gebäude, das direkt an einen Wald angrenzt. Ein Beitrag von Wildschönau News zitiert Einsatzleiter Rainer Naschberger, Kommandant der FF Oberau, mit den Worten: „Da es in der unmittelbaren Umgebung kein Löschwasser gibt, haben wir das Wasser aus zwei Weilern in der Nähe des Dorfs ableiten müssen.“ Dafür bauen die Kameraden eine Wasserversorgung über eine Wegstrecke von rund einem Kilometer auf. Noch dazu wird ein Pendelverkehr über mehrere Tanklöschfahrzeuge eingerichtet, die zusätzlich Wasser zur Einsatzstelle transportieren.

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Über mehrere handgeführte Strahlrohre bekämpfen die Feuerwehrleute vom Boden aus das Feuer. Dabei gelingt es ihnen, einen Flammenüberschlag auf das Waldstück zu verhindern. Eine weitere Herausforderung für die Einsatzkräfte: Über das Bauernhaus, in dem zwei Bewohner gemeldet sind, führt eine zusammengebrochene Hochspannungsleitung. Diese wird vom Netzbetreiber Tinetz abgeschaltet.

Erst in den frühen Morgenstunden sind die Nachlöscharbeiten beendet, das Haus ist unbewohnbar. Um an verbliebene Glutnester zu kommen, wird mithilfe eines Krans verbliebener Schutt auseinandergezogen. Was zu dem Brand geführt hat, ist derzeit noch unklar. Am Nachmittag entdecken Brandursachenermittler eine tote Person in den Resten des Gebäudes. Ob es sich dabei um einen der beiden Bewohner handelt, soll eine Obduktion klären. Den zweiten Bewohner, der eine Zeit lang ebenfalls als vermisst gilt, wird wohlbehalten im Nachbarort angetroffen.

Mit mehr als 100 Kräften und 20 Fahrzeugen waren die Freiwilligen Feuerwehren Oberau, Niederau, Auffach, Hopfgarten, Wörgl, Kirchbichl, Kufstein, die Betriebsfeuerwehr Sandoz Kundl sowie Rettungsdienst, Notarzt und Polizei im Einsatz.

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