Schnelle Rettung auch aus Carbon-Fahrzeugen

Landsberg/Lech (BY) – Hydraulische Rettungsgeräte der Feuerwehr funktionieren auch an Fahrzeugen aus Carbon-Werkstoffen (CFK). Zu diesem Ergebnis kamen Mitarbeiter der ADAC Unfallforschung zusammen mit Einsatzkräften der Berufsfeuerwehren Augsburg und Nürnberg bei einer simulierten Personenrettung auf dem Gelände des ADAC Technikzentrums in Landsberg am Lech (Regierungsbezirk Oberbayern). Als Versuchsobjekt diente ein BMW i3, das erste Großserienfahrzeug mit einer Fahrgastzelle aus kohlenstifffaserverstärktem Kunststoff.

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Berufsfeuerwehrmänner aus Augsburg und Nürnberg zerschneiden auf dem Gelände des ADAC Technikzentrums Landsberg/Lech einen BMW i3 aus Carbonverbundwerkstoffen zu Testzwecken. Foto: Olaf Preuschoff

Dabei konnten die Tester einige interessante Informationen gewinnen. Erwartungsgemäß verhielt sich der Werkstoff anders als herkömmliche Stahlstrukturen, die bisher im Karosseriebau verwendet werden. Während sich der Stahl bei Spreizen und Schneiden verformt, splittert Carbon und reißt, wobei sich kleine scharfkantige Trümmerteile bilden, die zum Teil mit hoher Geschwindigkeit vom Fahrzeug wegfliegen. Außerdem wird beim Schneiden sehr viel feiner Staub frei. Dem Insassenschutz sowie der PSA der Einsatzkräfte kommt dabei eine stärkere Bedeutung zu als bisher.

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Bei Fahrzeugen mit Elektroantrieb spielt die Rettungskarte eine wichtige Rolle. Sie zeigt den Einsatzkräften, wo am Fahrzeug gefahrlos geschnitten werden kann und wo aufgrund von Leitungen und Batterien mit Hochspannung zu rechnen ist. “Der ADAC propagiert schon seit einiger Zeit diese Rettungskarte, die im Einsatz wichtige Zeit spart”, so Dipl.-Ing. Thomas Unger von der ADAC Unfallforschung. Unter www.rettungskarte.de kann sich jeder Autofahrer die Rettungskarte für sein Fahrzeug herunterladen, farbig ausdrucken und hinter die Sonnenblende klemmen. So ist sie im Fall der Fälle schnell zur Hand. Eine ausführliche Auswertung des Tests lesen Sie in einer der nächsten Ausgaben des Feuerwehr-Magazins.

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