Logo und Aufkleber entworfen

“Löschende Landwirte” – Ich helfe mit

Coburg (BY) – Mehrere Landwirte des Kreises Coburg (Regierungsbezirk Oberfranken) kooperieren regelmäßig mit der Feuerwehr. Sie stellen ihre technische Ausrüstung bei Einsätzen unentgeltlich zur Verfügung. Ab sofort zieren eigens für die Kampagne “Löschende Landwirte” designte Aufkleber die Landmaschinen der freiwilligen Helfer.

Löschende Landwirte
Als gemeinsame Aktion haben Vertreter des Landkreises Coburg, des Bayerischen Bauernverbandes und der Kreisbrandinspektion Coburg die Kampagne „Löschende Landwirte” gestartet. Foto: Michael Stelzner

Landrat Sebastian Straubel hat gemeinsam mit Vertretern der Feuerwehren und der Coburger Landwirtschaft die neuen Aufkleber mit dem Schriftzug „Löschende Landwirte“ der Öffentlichkeit präsentiert. Auf dem Hof der Familie Flohrschütz in Kleinwalbur zeigte sich der Landrat begeistert vom unbürokratischen Engagement, das die Landwirte im Ernstfall an den Tag legen: „Wir wissen diese Hilfe wirklich sehr zu schätzen“, sagt er.

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Die Aktion ist eine Kreation des Landkreises Coburg. Geboren wurde die Idee, um dem wichtigen Engagement der Landwirtschaft zu mehr öffentlicher Wahrnehmung zu verhelfen – in der 2021 gegründeten lokalen Task Force zur Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden. Dort arbeiten Feuerwehr, das THW sowie die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UGÖEL) gemeinsam an Einsatzstrategien.

Löschende Landwirte
Das von Anna Steinert entworfene Logo für die Aktion „Löschende Landwirte“.

Kreisbrandrat Stefan Püls weiß aus der Erfahrung vieler Einsätze , dass bei manchen Schadenslagen ohne die Hilfe der Landwirte gar nichts gehen würde. „Bei Wald- und Flächenbränden kommen Grubber und Güllefässer zum Einsatz. In trockenen Monaten können wir zudem jederzeit und fast überall auf mit Löschwasser gefüllte Güllefässer zurückgreifen“, erklärt Püls. Das sei eine unbezahlbare Unterstützung für die Feuerwehren.

Das Logo, das mit dem Motiv der Veste Coburg und einem Traktor-Gespann für die „Löschenden Landwirte“ wirbt, stammt ebenfalls aus dem Kreis Coburg. Entworfen hat es Anna Steinert, die selbst bei der Feuerwehr in Gleußen aktiv ist. An Schleppern oder technischer Ausrüstung wie zum Beispiel Güllefässern angebracht, sind die extragroßen Aufkleber nach Überzeugung von Püls ein Signal an alle: „So machen wir unsere Bürgerinnen und Bürger auf die tolle Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Landwirtschaft aufmerksam.“

„Nicht groß diskutieren, sondern helfen“, so sehe die Landwirtschaft die Sache, sagte BBV-Kreisobmann Sebastian Porzelt. Eine funktionierende Gesellschaft zeichne aus, dass die Menschen füreinander da seien. Und das sei im Coburger Land der Fall, ergänzte Porzelt. „Gerade wir Landwirte wissen, dass wir bei Bränden auf die schnelle und tatkräftige Hilfe unserer Feuerwehren angewiesen sind.“ Deshalb sei es für ihn und seine Berufskollegen eine Selbstverständlichkeit, als „Löschende Landwirte“ zur Verfügung zu stehen. Die Aufkleber mit dem Logo gibt es ab sofort in der Geschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbands in Coburg sowie der Kreisbrandinspektion.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Äääähm…..wird hier schon seit 20 Jahren so gemacht. Sobald das Wetter und die Flächen trocken werden, wird bei den Landwirten die Bereitschaft abgefragt und jedesmal ist diese sehr groß.
    Aber auch die Piloten der örtlichen Flugsportgruppe werden gebeten, in der trockenen Jahreszeit den Blick über den Horizont streifen zu lassen und Rauchsäulen möglichst schnell und genau zu lokalisieren und über die Flugüberwachung zu melden.
    Es gibt viele Beteiligte bei der Prävention und der Brandbekämpfung.

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  2. Tolle Aktion!

    Leider funktioniert soetwas scheinbar nur in ländlicheren Gegenden.

    Wir könnten mehrere Fahrzeuge (von LF/TLF bis zur DLK, m. kompletter, einsatzfähiger + grösstenteils geprüfter Beladung) z.B. für Flächenlagen/Unwetter zur Verfügung stellen. Leider ist das hier nicht gewünscht…

    Wir waren nach der Flut 2021 mit unseren Fahrzeugen in einer (nicht so stark betroffenen) Stadt nahe der Wupper.
    Dort wurde uns nach einer durchgearbeiteten Nacht seitens des derzeitigen EL ohne jegliche “Vorwarnung” die POL “auf den Hals gehetzt”, da man uns nicht kannte und wohl Plünderer vermutete (natürlich mit komplett ausgestatteten, gepflegten Fahrzeugen/Oldtimern, die wir durch den Dreck jagten um irgendwie helfen zu können)

    Am nächsten Tag haben wir uns dennoch weiter auf den Weg nach Ahrweiler gemacht, dort war man froh für alles was kam und in irgendeiner Weise helfen konnte…
    Da war (wenigstens) “unsere Welt” wieder in Ordnung.

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  3. Die Idee ist gut und schon lange überfällig. So etwas sollte es überall geben. Und nicht nur in Deutschland . Man denke an die Waldbrände am Mittelmeer oder in Kalifornien. Auch Kipplaster und Radlader sind dafür gut geeignet.

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