Flüchtlingshilfe: Niedersachsen schließt Feuerwehrschulen

Celle/Loy (NI) – Das Land Niedersachsen schließt vorübergehend seine beiden Standorte der Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Celle und Loy. In den Feuerwehrschulen sollen für unbestimmte Zeit Flüchtlinge einquartiert werden. Das Innenministerium des Landes hat die Entscheidung am Donnerstag verkündet.

NABK Niedersachsen, Standort Celle. Foto: NABK
NABK Niedersachsen, Standort Celle. Foto: NABK

Nach Angaben des Niedersächsischen Innenministeriums muss das Land bis kommenden Sonntag 2.100 Flüchtlinge unterbringen. Um genügend Notunterkünfte bereitzustellen, sieht das Land keine andere Möglichkeit als seine Feuerwehrschulstandorte Loy und Celle mit einzubeziehen und dort vorerst 250 und später bis zu 700 Migranten Unterschlupf zu gewähren, das teilte am Donnerstag der Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport, Stephan Manke, mit.

Anzeige

Die in Celle laufenden Lehrgänge wurden deshalb bereits am Donnerstabend mit den vorgesehenen Prüfungen abgeschlossen. Loy wird seine Prüfungen wie geplant am Freitag abnehmen. Bis auf weiteres wird der Lehrgangsbetrieb danach eingestellt. Wie lange die Zweckentfremdung andauern soll, kann im Moment niemand vorhersagen. Ebenfalls ist unklar, ob und wann die ausgefallenen Lehrgänge nachgeholt werden.

In den vergangenen Wochen hat das Land an mehr als 20 Standorten bereits fast 10.000 Notunterkunftsplätze geschaffen. “Die Flüchtlingsströme reißen aber nicht ab, es kommen täglich ca. 700 neue Flüchtlinge nach Niedersachsen, darum müssen wir weitere Kapazitäten schaffen”, so Staatssekretär Manke. In nicht einmal drei Wochen hat Niedersachsen zuletzt mehr als 13.000 Flüchtlinge aufgenommen. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2013 haben nur rund 12.000 Flüchtlinge Asyl in Niedersachsen beantragt. “Allein diese Zahlen zeigen, was für eine Aufgabe das ist und dass bestimmte Schritte einfach notwendig sind, um diese riesige Herausforderung zu bewältigen. Wir hoffen natürlich, dass diese außergewöhnliche Situation die freiwilligen Helferinnen und Helfer der Feuerwehr nur kurzzeitig belastet”, so Manke.

Auch Hamburg, Baden-Württemberg oder Brandenburg haben schon Flüchtlinge in ihren Landesfeuerwehrschulen untergebracht, ebenfalls unter massiver Einschränkung des Ausbildungsbetriebes.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert