Monheim am Rhein (NW) – Die 1897 gegründete Feuerwehr Monheim am Rhein vereint 160 Feuerwehrleute der beiden ehrenamtlichen Löschzüge (LZ) Monheim und Baumberg mit insgesamt 80 hauptamtlichen Kräften einschließlich Auszubildenden. Stationiert sind diese wie der LZ Monheim in der 2020 erbauten Feuer- und Rettungswache an der Paul-Lincke-Straße. Für den LZ Baumberg entsteht derzeit ein neues Feuerwehrhaus, das voraussichtlich Ende des Jahres bezugsfertig sein wird.
Im Innenhof der Feuer- und Rettungswache Monheim am Rhein (NW) haben das Hauptamt, der Tagesdienst, die Löschzüge Monheim und Baumberg, die Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie die Alters- und Ehrenabteilung Aufstellung bezogen. Fahrzeuge hinten von links: RTW, ELW (IuK), TLF 3000, TLF 4000, HLF 20, DLAK 23/12, HLF 20, RW, GW-G, HLF 20 und LF 10, vorne: KdoW (B-Dienst), Traditionsfahrzeug LF 16-TS „Ata“, KdoW (Leiter der Feuerwehr). Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke
Mehr als 8.200 Einsätze stehen für das Jahr 2024 zu Buche, wovon der Großteil auf den Rettungsdienst entfällt. 122 Brände und fast 1.000 Technische Hilfeleistungen galt es abzuarbeiten. Zu TH-Lagen zählen in der Statistik auch die First Responder-Einsätze, die die Kräfte mit Kleineinsatzfahrzeug (KEF), einem der Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeuge (HLF) 20 oder der Drehleiter (DLAK) 23/12 leisten. Zusammen mit den drei Rettungswagen (RTW) – zwei davon im 24/7-Betrieb, einer 12 Stunden werktags von 8 bis 20 Uhr – können zeitgleich sechs Notfallpatienten versorgt werden.
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Die hauptamtlichen Kräfte rücken in Gruppenstärke, unterstützt vom Tagesdienst, in beide Stadtteile aus. Ab den Stichwörtern „Keller, Zimmer, Wohnung“ und darüber hinaus kommen die ehrenamtlichen Löschzüge hinzu. „Bei Einsatzstichwörtern wie zum Beispiel ‚Person im Rhein‘ werden alle Einheiten alarmiert. Auch bei ‚Gewerbe groß‘ oder ‚BMA Altenheim‘ sind direkt beide Löschzüge mit im Rennen“, erklärt Abteilungsleiter Einsatz Brandrat Markus Stenzel. Die Zusammenarbeit klappe hervorragend. „Wir sind eine Feuerwehr, da gibt es keinen Unterschied zwischen Haupt- und Ehrenamt“, stellt Oberbrandrat und seit 2019 ehrenamtlicher Leiter der Feuerwehr Torsten Schlender fest.
Kräfte beider LZ bilden zusammen die Einheit Information und Kommunikation (IUK), die die Einsatzleitung bei größeren Lagen unterstützt. Die IUK stellt zudem die Drohneneinheit, die kreisweit tätig wird. Derzeit im Aufbau befindet sich eine Gefahrgut-Gruppe, für die 2023 der neue Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) auf MAN-TGM 13.290-Fahrgestell mit Aufbau von ITURRI beschafft worden ist.
Der GW-G auf MAN TGM 13.290 (2023 von ITURRI aufgebaut) ist das neueste Großfahrzeug der hauptamtlichen Kräfte. Über die Ladebordwand am Heck können drei Rollcontainer mit Einsatzmitteln abgeladen werden, die zum Abarbeiten von CBRN-Lagen nötig sind. Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke
Mehr zum Einsatzspektrum, dem Fuhrpark und was es in Monheim am Rhein mit der „Gänseliesel“ auf sich hat, lest Ihr auf 10 Seiten in „Wo im Einsatz ‚Vater Rhein‘ auf die Gänseliesel trifft“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 7/2025. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.
10-Seiten-Reportage in FM 7/2025
Feuerwehr Monheim am Rhein: Mehr als Brandschützer
Monheim am Rhein (NW) – Zwei ehrenamtliche Löschzüge, hauptamtliche Wache, umfangreicher Fuhrpark sowie ein vielfältiges Einsatzspektrum: Die Feuerwehr in Monheim am Rhein zwischen Düsseldorf, Leverkusen und Köln hat einiges zu bieten. Ein wichtiger Teil davon ist die Verantwortung in der Gefahrenabwehr für 10 Kilometer eines der längsten Flüsse Europas.
Zusammen mit der DLRG verantwortet die Feuerwehr Monheim am Rhein (NW) einen 10 km langen Abschnitt des Rheins in der Wasserrettung. Dafür steht ihr ein Mehrzweckboot (MZB) Typ AL. 750 BK von 2014 zur Verfügung. Beide BOS kooperieren auch bei Übungen sowie in der Aus- und Fortbildung von Bootsführern. Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke
„Von Stromkilometer 707,03, der Stadtgrenze zu Leverkusen-Hitdorf, bis zu Stromkilometer 717,66, der Stadtgrenze zu Düsseldorf-Urdenbach, sind wir für die Gefahrenabwehr mit Brandschutz, Hilfeleistung, Rettungsdienst und Katastrophenschutz zuständig“, erklärt Torsten Schlender. Seit 2017 ist der Oberbrandrat – Monheimer Eigengewächs, wie die gesamte Führung – Leiter der Feuer- und Rettungswache, seit 2019 ebenfalls ehrenamtlich Leiter der Feuerwehr. Beide Ämter bekleidete er zuvor viele Jahre in stellvertretender Funktion.
Sonderheft: Richtiges Vorgehen bei der Wasserrettung
„Theoretisch endet die örtliche Zuständigkeit in der Mitte des Stroms, da hier die Stadtgrenze zu Köln und Dormagen verläuft. In der Praxis spielt diese Grenze natürlich nur eine untergeordnete Rolle“, ergänzt er. Häufigstes Einsatzszenario: „Person im Rhein“. Aber auch Havarien, Schiffsbrände und -explosionen haben die Feuerwehr Monheim in der Vergangenheit gefordert – zusammen mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), mit der sie für die Wasserrettung zuständig ist.
„Die Zusammenarbeit mit der DLRG, sowohl was Einsätze und Übungen als auch was Aus- und Fortbildung der Bootsführer angeht, hat sich seit langer Zeit bewährt“, stellt Oberbrandrat Schlender fest. Neben den Booten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft ist ein 2014 in Dienst gestelltes Mehrzweckboot (MZB) der Feuerwehr am Schiffsanleger an der Kapellenstraße vertäut.
Zwei Organisationen, aber EIN Team in der Wasserrettung: Einsatzkräfte von DLRG sowie Feuerwehr Monheim am Rhein. Foto: Feuerwehr-Magazin | Liedtke
„Unser MZB kann auch kleinere Havaristen wie Segel- oder Sportboote längsseits oder in Schlepp nehmen, um sie aus der Fahrrinne zu bringen. So entziehen wir sie der Gefahr einer Kollision mit der Berufsschifffahrt“, erklärt Brandamtsrat André Linscheid, stellvertretender Leiter der Feuerwehr. 19 Anfahrpunkte sind auf dem Rhein definiert, bei denen die Feuerwehr ans Flussufer gelangen kann, berichtet der Abteilungsleiter Technik, zentrale Aufgaben und Verwaltung. Immer wieder müssten auch unbelehrbare Schwimmer aus der Fahrrinne gezogen, Wasserleichen und Suizidenten geborgen werden. Bei Stichworten wie „Person im Rhein“ alarmiert die Leitstelle zusätzlich zum Monheimer MZB automatisch die Taucherstaffel der Feuerwehr Hilden sowie einen Rettungshubschrauber (RTH) aus Köln oder Duisburg mit.
Neben der DLRG kooperiert die Feuerwehr Monheim am Rhein auch mit dem Chempark Dormagen. „Das dortige Löschboot kann gegebenenfalls zusätzlich in den Einsatz gebracht werden, bis die öffentlichen Löschboote aus Köln oder Düsseldorf eintreffen“, so Linscheid. „Bei Hochwasser-Lagen kommt es außerdem vor, dass wir unvorsichtige Radfahrer oder Fußgänger retten müssen, die die Höhe des Pegels unterschätzen.“
Mehr zum Einsatzspektrum, dem Fuhrpark und was es in Monheim am Rhein mit der „Gänseliesel“ auf sich hat, lest Ihr auf 10 Seiten in „Wo im Einsatz ‚Vater Rhein‘ auf die Gänseliesel trifft“ im aktuellen Feuerwehr-Magazin 7/2025. Das Heft ist im Zeitschriftenhandel erhältlich oder versandkostenfrei zu bestellen im Feuerwehr-Magazin-Shop.
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