Kitesurfeprofi Linus Erdmann ist neuer Botschafter

Einsatzbilanz 2022: Seenotretter rund 1.900 Mal im Einsatz

Bremen/Cuxhaven (NI) – Die Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind 2022 zu rund 1.900 Einsätzen auf Nord- und Ostsee ausgerückt. Dabei haben die Seenotretter knapp 3.300 Menschen geholfen. Außer der Jahresbilanz hat die DGzRS in Cuxhaven ihren neuen Botschafter für 2023, Kitesurfprofi Linus Erdmann, vorgestellt.

Seenotretter
Die Besatzung des Seenotrettungsbootes “Gillis Gullbransson” nimmt Linus Erdmann, neuer Botschafter der DGzRS aus der Nordsee auf, nachdem dieser Medienvertretern sein Können auf dem Kitesurfboard präsentiert hatte. Foto: Sven Buchenau

2022 sind die Besatzungen der rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote in Nord- und Ostsee zu insgesamt 1.883 Einsätzen (2021: 2.023 Einsätze) ausgerückt und haben dabei 3.289 (3.505) Personen Hilfe geleistet. Die Alarmierungen teilen sich wie folgt auf (vorheriges Jahr in Klammern):

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  • 91 (61) Personen aus Seenot gerettet,
  • 306 (272) Personen aus drohender Gefahr befreit,
  • 361 (324) Mal erkrankte oder verletzte Personen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert,
  • 39 (36) Schiffe und Boote vor dem Totalverlust,
  • 920 (1.043) Hilfe für Wasserfahrzeuge aller Artleistungen erbracht und
  • 564 (620) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten absolviert.

In vielen Fällen greifen die Seenotretter frühzeitig ein und begrenzten so Schäden bereits im Vorfeld. Zudem sind sie 2.682 Mal in ihren Revieren zwischen Borkum im Westen und Ueckermünde im Osten auf Kontrollfahrt gegangen. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS bis Ende 2022 insgesamt 86.321 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit. 

Die Einsatzzahlen verteilen sich auf die einzelnen Küsten wie folgt:

Niedersächsische Nordseeküste: Die Besatzungen der an der niedersächsischen Küste stationierten Seenotrettungskreuzer und -boote haben bei 592 (596) Einsätzen 1.134 (978) Menschen geholfen. Davon wurden 30 (18) Menschen aus Seenot gerettet und 63 (50) weitere aus Gefahrensituationen befreit.

Schleswig-Holsteinische Nordseeküste: Die Seenotretter der Stationen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste waren 188 (213) Mal im Einsatz und halfen 330 (245) Menschen. Davon wurden 6 (5) Menschen aus Seenot gerettet und 22 (15) weitere aus Gefahrensituationen befreit.

Schleswig-Holsteinische Ostseeküste: An der Ostseeküste Schleswig-Holsteins waren die Seenotretter 642 (683) Mal im Einsatz für 967 (1.096) Menschen. Sie retteten 39 (28) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 116 (114) aus Gefahrensituationen.

Mecklenburg-Vorpommersche Ostseeküste: In Mecklenburg-Vorpommern waren die Seenotretter zu 461 (531) Einsatzfahrten für 858 (1.186) Menschen unterwegs. Sie retteten 16 (10) Menschen aus Seenot und befreiten weitere 105 (93) aus Gefahrensituationen.

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Linus Erdmann übernimmt Botschafter-Ehrenamt

Neuer ehrenamtlicher Botschafter der Seenotretter für 2023 ist der achtfache und amtierende deutsche Kitesurfmeister Linus Erdmann. “Glücklicherweise bin ich in den 16 Jahren, in denen ich diesen Sport betreibe, bisher nicht in Not geraten oder verletzt worden”, sagt der gebürtige Hamburger und Wahl-Fehmaraner. “Kitesurfen ist sehr sicher, wenn man weiß, was man tut. Niemand sollte beispielweise allein oder bei ablandigem Wind auf See hinausgehen. Doch trotz größter Umsicht und bester Vorbereitung kann Wassersportlern wie uns, aber auch allen Seeleuten, schnell etwas Unvorhergesehenes passieren.” 

Es sei sehr beruhigend zu wissen, dass die Seenotretter auf See für alle gleichzeitig da sind und niemanden alleinlassen. “Die auffälligen Rettungseinheiten der DGzRS vermitteln bereits von weitem viel Sicherheit. Aber das sollte uns auch stets Ermahnung sein, dass es da draußen immer Risiken geben wird, die größer und stärker als der Mensch sind.” Erdmann ist bereits der 24. Prominente, der das Botschafter-Ehrenamt der Seenotretter übernimmt. Die Reihe begann im Jahr 2000 mit dem Liedermacher Reinhard Mey.

Seenotretter
Kitesurfprofi Linus Erdmann ist neuer ehrenamtlicher Botschafter der Seenotretter. Foto: Olaf Preuschoff

Modernisierung der Rettungsflotte schreitet voran

Durchschnittlich 30 Jahre lang sind die Rettungseinheiten der DGzRS im Einsatz auf Nord- und Ostsee. Entsprechend müssen die Seenotretter ständig ältere Seenotrettungskreuzer und -boote durch moderne Neubauten ersetzen. “Zweckgebundene Erbschaften helfen uns dabei ebenso wie die beständige Spendenbereitschaft vieler einzelner Menschen im ganzen Land, die zusammen Großes bewirken”, erläutert DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler.

Zwei Seenotrettungsboote mit den internen Bezeichnungen SRB 84 und SRB 85 für die Rettungsflotte der DGzRS sind im Bau und werden 2023 ausgeliefert. Es handelt sich dabei um eine weitere 10,1-Meter-Einheit für die Station Neuharlingersiel und das erste Seenotrettungsboot einer völlig neuen Klasse für Stationen in Mecklenburg-Vorpommern, die besondere Mobilität verlangt. Diese Boote werden, wie ihre bald 30 Jahre alter Vorgänger, mit Zugmaschine und Spezialtrailer über den Strand zu Wasser gebracht. Auf diese Weise sind sie sowohl auf der Ostsee als auch auf den weit verzweigten rückwärtigen Bodden und Haffs jederzeit einsatzbereit.

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