Waldbrandgefahr auf Stufe 4 und 5

Mehrere Waldbrände am Feiertag

BB/BY – Aufgrund der aktuellen Wetterlage mit sommerlicher Hitze und fehlendem Regen ist die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Deutschlands sehr hoch. Die Behörden bitten die Bevölkerung, Warnhinweise zu beachten und sich im Wald vorsichtig zu verhalten: Kein Feuer machen, nicht rauchen, nichts wegwerfen, was brennen könnte, und keine Glasflaschen oder Scherben im Wald liegen lassen. Bei der Waldbrandgefahrenstufe 5 dürfen Forstbehörden und Waldeigentümer den Wald sperren.

Wegen Hitze und fehlendem Regen ist die Waldbrandgefahr derzeit ungewöhnlich hoch. Hier brennt es in der Kyritz Ruppiner Heide. Foto: 7aktuell/Guttmann
Wegen Hitze und fehlendem Regen ist die Waldbrandgefahr derzeit ungewöhnlich hoch. Hier brennt es in der Kyritz Ruppiner Heide. Foto: 7aktuell/Guttmann

Pfalzheim (BB) – In der Kyritz Ruppiner Heide sorgt ein Waldbrand am 1. Mai für einen Großeinsatz der Feuerwehr. Insgesamt 45 Einsatzkräfte aus dem Amt Temnitz, unterstützt von der Drohnenstaffel des Kreises Ostprignitz-Ruppin und des Kreisbrandmeisters, eilen zum Brandort. Bei Eintreffen der Kräfte brennen etwa 3.000 Quadratmeter Waldboden. Die Feuerwehr kann die Ausbreitung des Brandes und damit größeren Schaden am Waldgebiet der Kyritz Ruppiner Heide verhindern. Die Löscharbeiten dauern mehrere Stunden an.

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Feuer breitet sich schnell aus

Spremberg (BB) – Auch im Landkreis Spree-Neiße beschäftigt ein größerer Waldbrand die Feuerwehr am Feiertag. Gegen 13.40 Uhr werden die Wehren aus Spremberg und Neuhausen/Spree alarmiert. Eine Fläche von rund einem Hektar steht in Flammen. Im Gegensatz zur Kyritz Ruppiner Heide breitet sich der Waldbrand hier schnell aus – schon bevor die Kräfte vor Ort eintreffen. Deshalb werden zusätzliche Kräfte aus Cottbus nachalarmiert. Ebenso kommen Mitarbeiter der Forstwirtschaft Brandenburg zum Einsatzort. Wegen der enormen Hitzeentwicklung am Boden gestaltet sich die Brandbekämpfung herausfordernd. Die Feuerwehr setzt mehrere Strahlrohre ein. Tanklöschfahrzeuge (TLF) fahren im Pendelverkehr, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Insgesamt sind rund 40 Einsatzkräfte sowie Mitarbeiter der Forstwirtschaft Brandenburg im Einsatz. Auch dieser Einsatz dauerte mehrere Stunden an.

Munitionsbelastetes Gebiet in Flammen

Erlangen (BY) – Schon seit dem Vorabend des 1. Mai herrscht Großalarm für die Feuerwehren im Raum Erlangen. Nach ersten Informationen brennt es auf einer Fläche von etwa 15.000 Quadratmetern im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes Tennenlohe (Kreis Erlangen-Höchstadt), nahe dem Wildpferd-Gehege. 120 Einsatzkräfte sind vor Ort. Der Brand breitet sich über Nacht auf rund 30.000 Quadratmeter aus. In den frühen Morgenstunden des 1. Mai starten dann drei Polizeihubschrauber mit Außenlastbehältern, um über dem betroffenen Gebiet Wasser abzuwerfen. Inzwischen sei das Feuer weitestgehend unter Kontrolle, berichtete ein Feuerwehrsprecher. Um ein Wiederaufflammen zu verhindern, sind Löschroboter im Einsatz, die den Waldboden bewässern. Zudem überprüfen Wärmebilddrohnen alle drei bis vier Stunden das Gebiet.

Update: Heute Nachmittag erreicht uns die Information, dass in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (02.05.2025) das Feuer durch die Witterungsbedingungen erneut aufgeflammt ist. Die Feuerwehr hat daraufhin massiv aufgestockt und zusätzliche Kräfte angefordert. Seit 11.47 Uhr gilt offiziell der Katastrophenfall, wie der Landrat informiert. Grund dafür ist, dass überörtliche Einsatzkräfte benötigt werden und das Technische Hilfswerk (THW) über längere Zeit vor Ort gebunden ist. Das THW hat eine zentrale Wassersammelstelle eingerichtet und mit robusten Rohren eine rund 1,5 Kilometer lange Pipeline direkt in den Wald verlegt. Die Löscharbeiten gestalten sich weiterhin schwierig und langwierig, da die Brandbekämpfung in dem munitionsbelasteten Gebiet überwiegend aus der Luft und mit spezieller Technik erfolgt.

Mit Adleraugen gegen die Flammen

Nürnberg (BY) – Auf Grund der anhaltenden Trockenheit und der erhöhten Waldbrandgefahr hat die Regierung von Mittelfranken vorbeugende Luftbeobachtungsflüge für den Zeitraum vom 1. bis 4. Mai 2025 angeordnet, um frühzeitig auf mögliche Brände reagieren zu können. Willi Wolf, Stützpunktleiter und Einsatzpilot der Luftrettungsstaffel Ansbach-Petersdorf (Kreis Ansbach) erklärt dazu, dass der Deutsche Wetterdienst bei den Waldbrandgefahrenstufen vier und fünf gezielt diese Flüge anordne. Ziel sei es, Brände möglichst früh zu erkennen und eine rasche Alarmierung der Feuerwehr zu ermöglichen. „Aus der Luft können auch kleine Rauchsäulen in unzugänglichen Waldgebieten schnell entdeckt werden – ein entscheidender Vorteil gegenüber der Beobachtung vom Boden aus“, betont Wolf.

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