Innovationspartnerschaft mit Rosenbauer unterschrieben

Berliner Feuerwehr erhält Löschfahrzeug mit Elektroantrieb – 2020

Berlin – Die Berufsfeuerwehr Berlin wird die erste Feuerwehr in Deutschland sein, die ein Löschfahrzeug mit Elektroantrieb erhält. Heute (Mittwoch, 15. November) unterschrieben Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen und Rosenbauer Geschäftsführer Deutschland Ronald Reisinger die Verträge für eine Innovationspartnerschaft. Der Berliner Senat und die EU fördern das Projekt “eLHF”.

Berlins Feuerwehrchef Dr. Homrighausen (links) und Rosenbauer Deutschland Geschäftsführer Ronald Reisinger unterzeichnen die Innovationsvereinbarung zur Entwicklung eines eLHF. Foto: Hegemann

Insgesamt fließen 1,62 Millionen Euro Fördergelder in das Projekt. Das sind 90 Prozent der Gesamtsumme von 1,8 Millionen Euro. “Dieses Projekt verhindert also nicht die Beschaffung weiterer, dringend benötigter Fahrzeuge für die Berliner Feuerwehr”, stellte Landesbranddirektor Dr. Homrighausen bei der heutigen Pressekonferenz klar.

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“Ziel der Berliner Feuerwehr und der Firma Rosenbauer ist es, ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug LHF 20-12 mit einem innovativen Antriebskonzept in den Jahren 2018, 2019 und 2020 zu entwickeln, herzustellen und zu beschaffen“, heißt es im Bekanntmachungstext zur Auftragsvergabe. Eine Vorstellung auf der Interschutz erscheint angesichts dieses Zeitplans als „durchaus denkbar”, hieß es heute. 2021 soll der einjährige Probebetrieb des eLHF in Berlin beginnen.

Das Fahrzeug wird neben dem Elektroantrieb auch einen klassischen Verbrennungsmotor besitzen, also ein so genanntes Hybridfahrzeug sein. Mit dem 3-Liter-Dieselmotor aus dem Pkw-Bereich sollen bei Bedarf die Akkus an der Einsatzstelle wieder aufgeladen und Aggregate über einen längeren Zeitraum betrieben werden. “Wir rechnen damit, dass 80 Prozent aller Einsätze rein elektrisch abgearbeitet werden können”, so Dr. Homrighausen.

2016 präsentierte Rosenbauer den CFT (Concept Fire Truck). Auch dieses Fahrzeug wird bereits mit E-Motoren angetrieben. In dieser Studie sind bereits viele Elemente enthalten, die jetzt zur Serienreife weiterentwickelt werden. Foto: Hegemann

“Der Fuhrpark der Berliner Verwaltung wird Schritt für Schritt auf emissionsärmere Fahrzeuge umgestellt”, sagt Berlins Staatsekretär für Umweltschutz und Klimaschutz Stefan Tidow. “Wir wollen zeigen, dass selbst große Feuerwehrfahrzeuge elektrisch betrieben werden können. Wir erwarten uns davon eine Vorbildwirkung auch über Berlin hinaus.”

“Wir sparen durch das eLHF rund 14 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr im Vergleich zu konventionell angetriebenen Löschfahrzeugen”, erklärt Karsten Göwecke, der stellvertretende Chef der Berliner Feuerwehr. Rund 2.500 Einsätze pro Jahr fährt jedes LHF in Berlin aktuell.

Der Elektromotor bringt nach Ansicht von Göwecke, von Haus aus Physiker, noch eine Reihe weiterer Vorteile:

  • Spürbare Lärmreduzierung bei der Anfahrt, wodurch die Kommunikation im Fahrzeug erleichtert wird, und an der Einsatzstelle.
  • Bauartbedingte Platzvorteile im Fahrzeug. Das eLHF soll mit drei Elektromotoren ausgestattet werden. Es gibt keinen Antriebsstrang mehr. Dadurch mehr Platz im Chassis.
  • Weniger Schadstoffbelastungen in den Wachen, da die Fahrzeuge emissionsfrei ausrücken.

Für Probebetrieb sind die Wachen Schöneberg, Mitte und Suarez vorgesehen. Sie werden mit den entsprechenden Ladestationen ausgestattet. Diese Kosten sind bereits in die Gesamtkosten eingerechnet.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Seltsam, ein Dr. mit mangelndem Leseverständnis?

    80% der Einsätze rein elektrisch, 14t CO2-Ersparnis, dazu
    spürbare Lärmreduzierung bei der Anfahrt, wodurch die Kommunikation IM Fahrzeug erleichtert wird, und an der Einsatzstelle.
    Bauartbedingte Platzvorteile im Fahrzeug, dadurch mehr Platz im Chassis.
    Weniger Schadstoffbelastungen in den Wachen, da die Fahrzeuge emissionsfrei ausrücken.

    Mich würde interessieren was für eine Art Dr. sie sind und hoffe inständig das sich ihre mangelnden Verständnis- und Logikfähigkeiten sich nicht negativ auf ihre Kunden auswirken.

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  2. Das Argument mit dem Lärmschutz ist ein Witz. Das Martinshorn übertönt doch den Dieselmotor um ein Vielfaches. Leider muss das so laut sein, weil einige motorisierte Zeitgenossen es für angebracht halten im Auto „Musik“ in ohrenbetäubender Lautstärke dröhnen lassen zu müssen. Dass zur „Absicherung“ noch ein Pkw-Diesel installiert werden muss, zeigt die geringe Brauchbarkeit des geplanten Systems. Diese E-Fahrzeuge werden erheblich schwerer sein als die bisherigen. Öko? Ich meine nicht. M. K.

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