Interview mit dem neuen CEO Fatmir Veselaj

Führungswechsel bei Magirus

Ulm (BW) – Mit einer Gedenktafel in der Ulmer Innenstadt ehrte Magirus am 25. Juni 2025 seinen Gründer Conrad Dietrich Magirus. Wenige Tage später übernahm Fatmir Veselaj offiziell die Geschäftsführung des Feuerwehrtechnikherstellers. Thomas Hilse, seit 2021 CEO, wechselte am 1. Juli in den Aufsichtsrat. Im Gespräch mit Feuerwehr-Magazin-Chefredakteur Jan-Erik Hegemann gibt Veselaj einen ersten Einblick in seine Pläne, Prioritäten und persönlichen Antriebe.

Der neue Geschäftsführer (CEO) bei Magirus: Fatmir Veselaj. Der 30-Jährige ist kein Unbekannter im Unternehmen. Der erfahrene Transformationsmanager und frühere Head of Operations beim Eigentümer Mutares war seit Anfang 2025 bereits als Chief Restructuring Officer (CRO) bei Magirus tätig. Foto: Magirus

FM: Herr Veselaj, herzlichen Glückwunsch zur neuen Position als CEO von Magirus. Wie fühlt es sich an, die Verantwortung für ein Traditionsunternehmen mit so viel Geschichte zu übernehmen?
Veselaj: Vielen Dank! Es ist ein besonderes Gefühl, die Verantwortung für Magirus zu übernehmen. Diese Marke hat eine beeindruckende Geschichte – und sie bedeutet vielen Menschen sehr viel. Das verpflichtet, aber es motiviert auch. Ich freue mich sehr darauf, Magirus gemeinsam mit einem engagierten Team weiterzuentwickeln, unsere Produkte noch besser zu machen und unsere internationale Präsenz auszubauen. Dabei ist mir wichtig: Wir bleiben bodenständig, hören zu und konzentrieren uns darauf, wie wir Einsatzkräften in der Praxis noch bessere Lösungen bieten können.

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FM: Sie kommen aus der Rolle des Chief Restructuring Officer bei Magirus – was waren Ihre wichtigsten Erkenntnisse in dieser Funktion, die Sie nun in die neue Rolle mitnehmen?
Veselaj: Die Zeit als CRO war intensiv und aufschlussreich – sie hat mir geholfen, Magirus in der Tiefe zu verstehen. Ich habe schnell gemerkt: Wir bewegen uns in einer hochkomplexen Industrie, in der Anspruch und Realität manchmal auseinanderklaffen – vor allem bei Liefertreue und Projektabwicklung. Auch die interne Zusammenarbeit funktioniert noch nicht überall so, wie sie müsste, um unser volles Potenzial zu entfalten. Gleichzeitig ist da unglaublich viel möglich – vor allem, wenn wir das Kundenerlebnis in den Mittelpunkt stellen: schneller, transparenter, verlässlicher. Ich bringe den Mut mit, dafür auch unbequeme Entscheidungen zu treffen – immer mit dem Ziel, unseren Kunden das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Einige erste Schritte haben wir bereits gemacht. Jetzt geht es darum, diesen Weg konsequent weiterzugehen – gemeinsam, mit Fokus und klarer Haltung.

FM: Der Transformationsplan von Magirus ist ambitioniert. Was war der ausschlaggebende Impuls, diesen umfassenden 10-Punkte-Plan auf den Weg zu bringen?
Veselaj: Der Impuls kam aus dem Anspruch, Magirus zukunftsfähig aufzustellen. In meiner Anfangszeit habe ich viele Gespräche geführt. Die Rückmeldungen waren eindeutig: Unsere Strukturen, Prozesse und Produkte müssen konsequent weiterentwickelt werden, wenn wir auch in Zukunft eine führende Rolle spielen wollen. Der 10-Punkte-Plan ist unsere Antwort darauf – er bringt die Themen auf den Tisch, die lange bekannt waren, aber nicht konsequent genug angegangen wurden. Gleichzeitig basiert der Plan auf einem klaren Wachstumsansatz: Wir sehen in den Märkten und mit den bevorstehenden Produktentwicklungen konkrete Chancen, die wir gezielt erschließen wollen.

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FM: Welche Rolle spielt der neue Eigentümer Mutares bei der Neuausrichtung – wie gestaltet sich die Zusammenarbeit?
Veselaj: Mutares spielt eine wichtige Rolle – als engagierter Eigentümer und verlässlicher Partner in der Neuausrichtung. Ich kenne die Strukturen und Arbeitsweise sehr gut, da ich selbst viele dieser Prozesse mit aufgebaut habe. Die Zusammenarbeit ist sehr vertrauensvoll und intensiv, gleichzeitig haben wir als Führungsteam die Freiheit, die unternehmerischen Entscheidungen zu treffen, die wir für richtig halten. Diese Kombination aus operativer Unterstützung und Eigenverantwortung ist eine echte Stärke in der jetzigen Phase von Magirus.

Details zum 10-Punkte-Plan

FM: Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Punkte des Plans, auf die Sie persönlich den größten Fokus legen?
Veselaj: Der wichtigste Schritt ist aktuell: Wir müssen unsere operativen Abläufe stabilisieren – und insbesondere die Lieferkette zuverlässig in den Griff bekommen. Ohne funktionierende Prozesse im Tagesgeschäft lässt sich kein nachhaltiger Wandel umsetzen. Das ist die Basis, auf der alles andere aufbaut. Gleichzeitig befinden wir uns im gezielten Aufbau eines starken, handlungsfähigen Führungsteams. Denn der 10-Punkte-Plan ist kein Papier für die Schublade – er lebt davon, dass wir ihn gemeinsam mit dem Team in die Realität bringen. Deshalb möchte ich den Fokus nicht auf drei Einzelpunkte legen. Für mich steht im Zentrum: dass wir uns im Führungsteam den Themen gemeinsam annehmen – und sie Schritt für Schritt in die Umsetzung bringen.

FM: Die internationale Expansion – insbesondere in die Schweiz, Spanien, Polen und die VAE – ist ein großer Schritt. Wie stellen Sie sicher, dass die Magirus-DNA in all diesen Märkten erlebbar bleibt?
Veselaj: Ich halte es für einen Fehler zu glauben, man könne eine DNA einfach in andere Länder übertragen. Unsere Aufgabe ist nicht, eine zentrale Denkweise zu exportieren, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen lokale Teams eigenverantwortlich und erfolgreich agieren können. Das bedeutet: Wir müssen aus der Gruppe heraus gewisse Strukturen, Prozesse und Produktstandards vorgeben – damit wir als Einheit auftreten und wirtschaftlich effizient bleiben. Gleichzeitig braucht es vor Ort Freiräume, um auf Marktbesonderheiten, Kundenbedürfnisse und kulturelle Gegebenheiten einzugehen. Eine gruppenweite Standardisierung funktioniert nur dann, wenn wir nicht versuchen, zentrale Werte und Arbeitsweisen überzustülpen. Stattdessen müssen wir klare Spielregeln definieren – und darauf achten, dass sie auch eingehalten werden. Nur so gelingt der Spagat zwischen Einheitlichkeit und lokaler Identität.

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FM: Mit der neuen Sparte Magirus Defense geht das Unternehmen auch in sicherheitspolitisch sensiblere Bereiche. Was ist die strategische Vision dahinter?
Veselaj: Mit Magirus Defense möchten wir unsere bewährte Technik auch im Bereich öffentlicher Sicherheit und Katastrophenschutz einsetzen. Wir entwickeln dafür keine neuen militärischen Fahrzeuge, sondern stellen unser bestehendes Portfolio – wie Lösch- und Logistikfahrzeuge – für entsprechende Anforderungen zur Verfügung. Die Weltlage zeigt, dass Resilienz und Schutzsysteme wichtiger werden. Magirus kann hier einen Beitrag leisten – mit verlässlicher Technik, ohne dabei von unseren Werten abzuweichen.

Das FLF Dragon soll noch einmal ganz neu gedacht werden. Nicht mehr ausgeschlossen, dass es ihn zukünftig auch mit Elektroantrieb geben wird. Foto: Hegemann

FM: Das FLF Dragon wird weiterentwickelt – können Sie uns schon einen Ausblick geben, was wir hier technologisch erwarten dürfen?
Veselaj: Im September letzten Jahres hat Magirus zur 160-Jahr-Feier den Dragon NEO vorgestellt. Auf dieser Basis gehen wir jetzt einen Schritt weiter: Wir denken den Dragon noch einmal ganz neu – technologisch, funktional und im Hinblick auf zukünftige Anforderungen. Aktuell arbeiten wir an einer spannenden Partnerschaft im Bereich der Elektrifizierung und werden zudem das gesamte Human-Machine-Interface (HMI) grundlegend überarbeiten. Ziel ist es, den Bedienkomfort, die Systemintegration und die Einsatzfähigkeit auf ein neues Niveau zu heben. Man darf also gespannt sein…

Zukunft & Nachhaltigkeit

FM: Magirus möchte seine Emissionen bis 2030 auf netto null senken. Wie realistisch ist dieses Ziel für einen industriellen Hersteller? Und was sind die größten Hebel dafür?
Veselaj: Unser Ziel, bis 2030 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, bezieht sich ausdrücklich auf unsere internen Fertigungsprozesse. Wir tragen nicht nur Verantwortung für unsere Produkte, sondern auch für die Art und Weise, wie wir sie herstellen. Nachhaltige Produktion ist für uns kein Trend, sondern Teil unserer unternehmerischen Haltung. Im Rahmen unseres Audits haben wir zahlreiche Potenziale identifiziert – etwa in der Energieeffizienz, bei Materialflüssen und im Ressourceneinsatz. Jetzt geht es darum, diese Potenziale konkret umzusetzen.

Am 25. Juni enthüllten Adrian Röhrle, Fatmir Veselaj, Thomas Hilse und Martin Ansbacher die neue Magirus-Stele in der Ulmer Innenstadt. Dabei übergab der bisherige CEO Hilse quasi die Führung an Fatmir Veselaj. Foto: Magirus (Bild: Bildwerk89)

FM: Sie planen eine erhebliche Produktionssteigerung. Wie stellen Sie sicher, dass Qualität und Liefertreue darunter nicht leiden?
Veselaj: Die geplante Produktionssteigerung ist sorgfältig vorbereitet. Qualität und Liefertreue stehen dabei an erster Stelle. Wir haben unsere Abläufe umfassend geprüft und arbeiten daran, Prozesse zu stabilisieren, Kapazitäten gezielt zu erweitern und die nötigen Ressourcen bereitzustellen.  Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Überarbeitung unserer Lieferantenstruktur. Wir setzen auf langfristige, partnerschaftliche Beziehungen und streben eine enge Abstimmung an. Wachstum funktioniert nur im Gleichschritt mit unseren Partnern – und mit einem klaren Fokus auf Verlässlichkeit.

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FM: Wie positioniert sich Magirus künftig im Spannungsfeld zwischen Mittelstandsidentität und globaler Wettbewerbsfähigkeit?
Veselaj: Magirus bleibt ein Unternehmen mit mittelständischer Identität, aber mit dem klaren Anspruch, international wettbewerbsfähig zu sein. Unsere Wurzeln in Ulm und unsere lokale Verankerung prägen unsere Kultur – durch Nähe, Verlässlichkeit und ein tiefes technisches Verständnis. Diese Identität ist ein wichtiger Teil unserer Stärke. Gleichzeitig wissen wir, dass globale Wettbewerbsfähigkeit andere Anforderungen stellt: mehr Struktur, klare Prozesse und abgestimmte Produkte über Ländergrenzen hinweg. Dabei ist uns wichtig, dass wir unsere lokale Identität nicht verlieren – weder in Ulm noch an unseren neuen internationalen Standorten. Wir glauben nicht an zentralistische Steuerung, die von außen übergestülpt wird. Stattdessen setzen wir auf gemeinsame Spielregeln, verlässliche Standards und genügend Raum für regionale Eigenverantwortung. So entsteht kein Widerspruch, sondern ein ausgewogenes Zusammenspiel.

FM: Welche Rolle werden Elektroantriebe künftig bei Magirus spielen? Rosenbauer hat ja kürzlich das FLF Panther Elektrik präsentiert. Zieht Magirus nach – oder setzen Sie bewusst auf andere Technologien?
Veselaj: Wir analysieren den Einsatz von Elektroantrieben sehr genau und arbeiten – wie bereits beim Dragon erwähnt – an einer Kooperation mit einem externen Partner. Mit HVO100 haben wir bereits einen ersten Schritt in Richtung alternativer Lösungen gemacht. Weitere Technologien werden wir dort berücksichtigen, wo sie technisch sinnvoll und einsatztauglich sind.

Motivation & Persönlichkeit

FM: Wie alt sind Sie – und erzählen Sie uns etwas über Ihren familiären Hintergrund?
Veselaj: Ich bin 30 Jahre alt und in Süddeutschland geboren und aufgewachsen. Meine Familie stammt ursprünglich aus dem Kosovo, was mich bis heute prägt – sowohl kulturell als auch im Blick auf Themen wie Verantwortung, Zusammenhalt und Leistung. Meine Eltern haben mir früh vermittelt, dass man sich Dinge erarbeiten muss, aber auch immer mit Respekt und Haltung durchs Leben geht. Das sind Werte, die mich bis heute begleiten – im Beruf wie im Privaten.

FM: Welche Stationen haben Sie beruflich durchlaufen, bevor Sie zu Magirus kamen?
Veselaj: Nach meinem dualen BWL-Studium, das ich mit einer Tätigkeit bei der Kreissparkasse Böblingen begonnen habe, war ich zunächst bei Porsche Consulting tätig. Dort habe ich vor allem Kunden im Automobilsektor in strategischen und operativen Fragestellungen begleitet. Im Anschluss habe ich im Oktober 2019 zu Mutares gewechselt. Dort war ich in verschiedenen Rollen tätig – zunächst als Berater, später als Geschäftsführer in Portfoliogesellschaften und zuletzt als Head of Operations. In dieser Zeit habe ich zahlreiche Transformationsprozesse im industriellen Umfeld begleitet und gelernt, unternehmerisch zu handeln. Mit dem Wechsel zu Magirus habe ich mich bewusst für den Mittelstand entschieden.

Die Conrad Dietrich Magirus-Gedenktafel in der Ulmer Altstadt. Foto: Magirus (Bild: Bildwerk89)

FM: Gibt es einen Moment in Ihrer bisherigen Laufbahn, der Sie emotional besonders geprägt hat?
Veselaj: Ein besonders emotionaler Moment war mein Besuch im Magirus IVECO Museum in Neu-Ulm. Dort wird eindrucksvoll sichtbar, welchen gesellschaftlichen Beitrag Magirus in den vergangenen 160 Jahren für den Bevölkerungsschutz, die technische Entwicklung und für viele Generationen von Einsatzkräften geleistet hat. In diesem Moment wurde mir sehr bewusst, wie tief diese Marke verwurzelt ist – und welche Verantwortung damit verbunden ist, sie in einer herausfordernden Phase weiterzuführen. Die Rolle als Geschäftsführer ist für mich deshalb nicht nur eine berufliche Aufgabe, sondern auch ein persönlicher Auftrag, dieses Erbe in die Zukunft zu tragen.

FM: Was begeistert Sie persönlich an der Feuerwehrbranche und an der Marke Magirus?
Veselaj: Mich begeistert an der Feuerwehrbranche vor allem der Sinn, der hinter allem steht. Es geht nicht um reine Technik – es geht darum, Menschen zu helfen, Infrastruktur zu schützen und im Ernstfall da zu sein, wenn es zählt. Magirus verbindet diese Verantwortung mit einer beeindruckenden Geschichte, technischer Exzellenz und einem starken Markenkern. Diese Kombination aus Tradition, Innovation und gesellschaftlicher Relevanz ist etwas Besonderes – und genau das motiviert mich jeden Tag. Sobald es mein Terminkalender zulässt, möchte ich auch an Feuerwehrübungseinheiten teilnehmen, um unsere Produkte im Einsatz zu erleben und besser zu verstehen. Teil dieser Geschichte zu sein und sie aktiv weiterzuschreiben, empfinde ich als echtes Privileg.

Führung & Kultur im Unternehmen

FM: Welche Rolle spielt Unternehmenskultur in einem Transformationsprozess wie diesem – und wie wollen Sie die Menschen bei Magirus mitnehmen?
Veselaj: “Mitnehmen” allein reicht in einem Transformationsprozess wie diesem nicht aus. Es geht darum, dass wir im Kollektiv gemeinsam an der Zukunft von Magirus arbeiten. Wir müssen eine klare Zielsetzung definieren und aus Betroffenen Beteiligte machen. Die Unternehmenskultur spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie schafft den Rahmen für Zusammenarbeit, Vertrauen und Offenheit. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass hinter jeder Organisation individuelle Charaktere stehen. Diese Vielfalt zu fördern und die Stärken der Einzelnen sichtbar zu machen, ist für mich ein zentraler Teil von Führung – gerade in der Veränderung. Um den Austausch zu stärken, haben wir monatliche Mitarbeiterinformationen eingeführt. Zusätzlich können sich jeden Monat zehn Mitarbeitende für ein gemeinsames Frühstück mit einem Mitglied der Geschäftsleitung anmelden. Solche Formate helfen, Barrieren abzubauen, direkt ins Gespräch zu kommen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Alle Meetings bei Magirus vor 12 Uhr sollen zukünftig in der Produktion oder den Werkstätten stattfinden. Foto: Hegemann

FM: Wie wichtig ist es Ihnen, als CEO auch an der Werkbank oder im Außendienst präsent zu sein?
Veselaj: Mir ist das sehr wichtig. Bisher habe ich es leider erst zu einem operativen Einsatz in der Werkstatt geschafft. Solche Erfahrungen sind entscheidend, um wirklich zu verstehen, wie unsere Prozesse funktionieren und wo der Alltag unsere Kolleginnen und Kollegen fordert. Deshalb haben wir im Management auch eine klare Regel eingeführt: Vor 12 Uhr finden unsere Meetings ausschließlich in der Werkstatt oder Produktion statt. Wir wollen dort die Themen besprechen, wo die Wertschöpfung passiert.

FM: Haben Sie einen persönlichen Bezug zum Thema Feuerwehr – etwa aus dem Familienumfeld oder Freundeskreis?
Veselaj: Vor meiner Zeit bei Magirus war mir ehrlich gesagt gar nicht bewusst, wie viele Freunde und Bekannte in Feuerwehren aktiv sind oder es früher einmal waren. Seitdem ich in dieser Rolle bin, melden sich plötzlich Menschen aus meinem Umfeld, von denen ich das nie erwartet hätte – mit Geschichten, Fotos und viel Stolz auf ihre Zeit bei der Feuerwehr. Mein Beliebtheitsgrad ist definitiv gestiegen – besonders bei den Junioren. Ich glaube, für viele ist es einfach etwas Besonderes, wenn jemand aus dem eigenen Umfeld für eine Marke wie Magirus steht. Und ich gebe zu: Die Faszination für unsere Fahrzeuge ist absolut nachvollziehbar und ich teile sie inzwischen voll und ganz.

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