Rauchgasdurchzündung im Hausflur

Rollover bei Innenangriff: Zwei Feuerwehrleute verletzt

Willich (NW) – Bei einem Kellerbrand in einem Einfamilienhaus in Willich-Anrath (Kreis Viersen) wurden insgesamt vier Personen verletzt. Zwei davon sind Feuerwehrleute, die in eine Rauchgasdurchzündung (Rollover) gerieten.

Bei einer Rauchgasdürchzündung in einem Wohnhaus sind zwei Kameraden der FF Willich verletzt worden.

Die Löschzüge Anrath und Clörath wurden am Donnerstagabend von der Kreisleitstelle alarmiert. Ersteintreffende Kräfte starteten nach Angaben der Feuerwehr sofort eine Menschenrettung.

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“Ein schwerverletzter 87-jähriger Bewohner hatte sich noch aus eigener Kraft bis kurz vor die Haustür gerettet, wo ihn die Kräfte verließen”, schildert Feuerwehr-Pressesprecher Lars Greiner gegenüber dem Feuerwehr-Magazin die Situation. Den Senior musste die Besatzung eines Rettungshubschraubers in ein Krankenhaus transportieren. Seine 86-jährige Frau kam mit leichten Verletzungen davon.

Im weiteren Einsatzverlauf gingen zwei Feuerwehrmänner als erster Angriffstrupp durch die Haustür ins Gebäude vor. Sie gelangten durch den Flur bis zur Kellertreppe. “Dort war ihnen ein Treppenlift im Weg – zum Glück”, berichtet Greiner. “Denn noch während sie erkundeten, wie sie daran vorbeikommen, ereignete sich die Rauchgasdurchzündung.”

Beide Kameraden seien durch eine Druckwelle erfasst worden, die auch Dachziegel des Gebäudes abhob. “Der Truppführer konnte sich noch am Geländer der Außentreppe festhalten”, sagt der Pressesprecher. “Er zog sich Prellungen und leichte Verbrennungen an der Wange zu.” Die Sichtung durch den Rettungsdienst vor Ort habe ergeben, dass ein Transport ins Krankenhaus nicht notwendig sei.

“Der Truppmann wurde rund 6 Meter bis vor das Haus geschleudert”, erzählt Greiner. “Er zog sich Verbrennungen zweiten Grades an den Unterschenkel zu, da die Hose durch die Druckwelle hochgedrückt wurde. Zudem prellte er sich das Handgelenk und den Unterarm.”

Der Rettungsdienst brachte den Kameraden in ein Krankenhaus. “Er konnte aber noch am gleichen Tag entlassen werden, da die weitere Behandlung ambulant erfolgt”, sagt der Pressesprecher. “Beide Feuerwehrleute sind sehr erfahren. Das hat sicherlich dazu beigetragen, dass der Unfall verhältnismäßig glimpflich ausgegangen ist.”

Die Brandursache ist noch unklar. Bis auf Weiteres ist das Haus nicht bewohnbar.

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