Feuerwehrschule Harrislee wagt Neustart

Ausbildungsbetrieb “light” gestartet

Kiel – Der Ausbildungs- und Übungsdienst in den Feuerwehren und Feuerwehrschulen ruht in Corona-Zeiten fast komplett. Davon betroffen ist auch die Landesfeuerwehrschule in Harrislee. Doch heute wurde der Lehrgangsbetrieb wieder aufgenommen. Die Schleswig-Holsteiner sprechen von Ausbildungsbetrieb light. Aber das Hygienekonzept ist extrem streng. 10 Tage nach Lehrgangsende darf beispielsweise die Heimatfeuerwehr nicht aufgesucht werden!  

Blick auf die Lehrsaal- und Unterkunftsgebäude der Landesfeuerwehrschule in der Süderstrasse in Harrislee. Heute wurde dort der Ausbildungsbetrieb light wieder aufgenommen. (Bild: LFV SH)

In Abstimmung mit dem Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung und dem Landesfeuerwehrverband wagt die Feuerwehrschule einen vorsichtigen Neustart. Unter strengen Corona-Regeln sollen noch bis Jahresende für die Freiwilligen Feuerwehren und den Katastrophenschutz vier Gruppenführer-Lehrgänge und ein Lehrgang “Operativ-taktische Führung” stattfinden. Außerdem ist in der Woche vor Weihnachten ein Lehrgang “Leiten einer Feuerwehr” für angehende Wehrführungen geplant – erstmals testweise als reiner Online-Lehrgang, heißt es in einer Pressemitteilung des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein. 

Anzeige

Dabei werden die Referenten in der Schule in Harrislee die Lehrgangsinhalte via Kamera zu den Lehrgangsteilnehmern am heimischen Rechner vermitteln. “Diese Form der Ausbildung ist ein Versuch, aus dem wir für bestimmte Lehrgänge im Jahr 2021 unsere Erfahrungen einbringen wollen”, sagt der Leiter der Landesfeuerwehrschule Jan-Rasmus Hansen.

Fest steht allerdings schon jetzt, dass Online-Lehrgänge nicht die generelle Lösung des Problems sein können. Denn viele handwerkliche Tätigkeiten im Feuerwehrdienst lassen sich nun mal nur am Gerät effektiv üben.

Harte Hygiene-Auflagen für die Teilnehmer

“Eine Lehrgangsdurchführung unter diesen derzeitigen Bedingungen ist keine einfache Sache. Dahinter stehen ausgefeilte Ausbildungs- und Hygienekonzepte, ein hoher persönlicher Einsatz der Mitarbeiter der Landesfeuerwehrschule sowie die schnelle Beschaffung von Hygiene- und Ausbildungsequipment”, so Hansen. Aber auch die Lehrgangsteilnehmer müssen sich auf die neuen Regeln einstellen: So besteht die Notwendigkeit des Tragens von Mund-Nasen-Bedeckungen im Unterricht ebenso, wie die strikte Einhaltung schuleigener Hygieneregeln und die Selbstverpflichtung, sich für die Dauer von 10 Tage nach dem Lehrgang von der jeweiligen Feuerwehr fernzuhalten. So könne verhindert werden, dass sich eine mögliche Infektionskette bis in die Feuerwehr fortsetzt und dort die Einsatzfähigkeit gefährdet.

Für Landesbrandmeister Frank Homrich ist dieser Neustart ein Hoffnungszeichen und ein Signal an das Ehrenamt in den Feuerwehren: “Unsere Einsatzkräfte haben im Corona-Jahr bislang unglaubliches geleistet. Feuerwehrarbeit lebt vom Miteinander – und somit freue ich mich, dass es uns gelungen ist unter den gegebenen Umständen die wichtige Führungsausbildung zumindest in kleinen Teilen wieder aufzunehmen.” Homrich weiter: “In der Hoffnung auf eine weitere Entspannung der Infektionslage appelliere ich auch an alle Lehrgangsteilnehmer verantwortungsvoll mit den aufgestellten Regeln umzugehen, um den Neustart des Ausbildungsbetriebes nicht zu gefährden.”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert