Krisenfestigkeit stärken

BBK organisiert seit 20 Jahren den Bevölkerungsschutz

Bonn (NW) – Am 1. Mai 2004 erfolgte durch den damaligen Bundesinnenminister Otto Schily die Gründung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). „In seinem 20-jährigen Bestehen hat es sich als zentraler Akteur im Bevölkerungsschutz etabliert und spielt bei der Vorbereitung auf potenzielle Bedrohungen eine wesentliche Rolle“, so ließ Präsident Ralph Tiesler in einer Presseaussendung mitteilen.

Das in Bonn beheimatete Bundesamt arbeitet seit zwei Jahrzehnten im engen Kontakt zwischen Bund und Ländern daran, auf Krisen von nationaler Tragweite bestmöglich vorbereitet zu sein. Dafür entwickelte und führte das BBK das Modulare Warnsystems (MoWaS) ein, über dessen verschiedene angeschlossene Warnkanäle wie Cell Broadcast, Warn-App Nina und weitere heute bis zu 97 Prozent der Bevölkerung erreicht werden.

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Darüber hinaus übergab das Bundesamt 2.770 Fahrzeuge der ergänzenden Ausstattung für Sanitätsdienst, Brandschutz und den Schutz vor chemischen, biologischen und radiologischen Gefahren an die Bundesländer. Außerdem konnten mehr als 185.500 Personen in den vergangenen 20 Jahren an über 10.500 Seminaren und Veranstaltungen der BBK-eigenen Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) teilnehmen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser dankte in der gemeinsamen Pressemitteilung mit dem BBK allen Mitarbeitern für die „hervorragende und wichtige Arbeit“, die sie seit 20 Jahren leisten würden. „Wir machen unser Land krisenfester. Die Pandemie, Extremwetter, Hochwasser und Waldbrände haben gezeigt, dass wir unsere Bevölkerung besser schützen müssen. Wir haben deshalb das BBK massiv verstärkt. Wir haben ein Gemeinsames Kompetenzzentrum für den Bevölkerungsschutz beim BBK aufgebaut, in dem die Fäden von Bund und Ländern zusammenlaufen. Unsere Warnsysteme retten im Notfall Menschenleben. Unser neues System Cell Broadcast mit Direktnachrichten auf Handys hat bei den letzten Warntagen den Stresstest bestanden.“

Am 1. Mai 2004 fand die Gründung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe statt. Bild: BBK

Faeser fügte an, dass weiter „in die bestmögliche technische Ausstattung für den Bevölkerungsschutz“ investiert würde. Gleiches gelte für den effektiven Schutz kritischer Infrastruktur sowie die Versorgung für Krisenfälle. „So wappnen wir uns besser gegen alle möglichen Gefahren.“

20 Jahre BBK: Zahlen und Fakten

  • 1,7 Millionen Ehrenamtliche im Bevölkerungsschutz
  • 2.770 Einsatzfahrzeuge mit entsprechender Ausstattung
  • 10.508 Seminare und Veranstaltungen an der BABZ
  • 8.818 Warnmeldungen über MoWaS seit 2015
  • 97 Prozent erreichte Bürgerinnen und Bürger beim Warntag 2023
  • 400.000 verteilte Notfallratgeber pro Jahr

Ausbau der zivilen Verteidigung notwendig

Eine Stärkung des Zivilschutzes bedeute durch die veränderte Sicherheitslage in Europa sowie durch „hybride Bedrohungen wie Cyberangriffe“ auch eine Zusammenarbeit des BBK mit dem Bundesverteidigungsministerium. Derzeit werde intensiv an einem Operationsplan zur militärischen und zivilen Verteidigung gearbeitet. BBK-Präsident Tiesler ergänzte: „Angesichts der sicherheitspolitischen Lage sehen wir uns vor der zwingenden Notwendigkeit, die zivile Verteidigung gemeinsam mit unseren Partnern massiv auszubauen. Das BBK mit seinem gesetzlichen Kernauftrag Zivilschutz wird hieran einen erheblichen Anteil haben. Unser wichtigstes Ziel ist eine Gesellschaft, die mit Krisensituationen umgehen kann.“

Für eine Stärkung der zivilen Verteidigung in der Bundesrepublik treibe das BBK daher weiter den Ausbau der Warnmöglichkeiten, die Beschaffung von Betreuungs- und Versorgungskapazitäten, die Stärkung des Selbstschutzes der Bevölkerung, den verstärkten Schutz von kritischen Infrastrukturen, den Aus- und Weiterbildungen im Bereich Bevölkerungsschutz sowie die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements voran.

Weitere Informationen lest Ihr auf der Webseite des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hier.

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