PSA für den Waldbrand

Tipps für die Schutzausrüstung für die Waldbrandbekämpfung

Vielfach gehen Feuerwehrleute mit falscher Persönlicher Schutzausrüstung bei Wald- und Flächenbränden vor. Und erreichen damit das Gegenteil vom gewünschten Effekt: die Kräfte werden gefährdet! Dr. Ulrich Cimolino, Mitglied im Adhoc-Arbeitskreis Waldbrand DFV/AGBF gibt Anwendungstipps für die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) bei der Waldbrandbekämpfung:

  • Am Feuerwehrschutzanzug werden die Bündchen und Reißverschlüsse geschlossen.
  • Die Hosenbeine werden über den Stiefeln getragen! Soweit keine Bündchen eingearbeitet sind, kann der Träger sich mit Bändern behelfen, um die Beine an den Stiefeln eng zu schließen, damit keine brennbaren Gase oder Funken beziehungsweise Glut von unten in die Hosenbeine gelangen.
  • Der Jackenkragen ist aufgestellt und geschlossen zu tragen.

 

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  • Die Handschuhe müssen je nach Ärmelabschluß und Stulpen entweder über der Jacke oder darunter getragen werden, aber zueinander passend sein. Es sollten Handschuhe sein, die auch zum längeren Arbeiten mit Handwerkzeugen geeignet sind.
  • Als Helm sollte eine möglichst leichte Ausführung mit Schutzbrille oder notfalls Visier (gegen Funkenflug) getragen werden. Ein Vollschalenhelm Typ B nach EN 443 ist hier weniger geeignet, als ein klassischer Feuerwehrhelm, weil der Vollschalenhelm zu schwer ist und die Wärmeabführung über den Kopf erschwert.

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Buchtipp: Standard-Einsatz-Regeln Vegetationsbrandbekämpfung

Das Fachbuch gibt klare Empfehlungen, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu verbessern. Weiterhin hilft es dabei, Einsatzschwerpunkte früher zu erkennen und die richtige Fahrzeug- und Gerätetechnik auszuwählen. 

 

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  • Die Flammschutzhaube sollte angelegt und das Nackentuch geschlossen sein, wenn die Einsatzkraft mit Feuerpatschen oder Hacken am Feuersaum arbeitet.
  • Atemschutz (Maske mit Filter) sollte bei Bedarf verfügbar sein. Die Einsatzgrenzen (also wenn der Filter für die Schadstoffe ungeeignet sind) sind zu beachten.
  • Mit spezieller PSA für die Vegetationsbrandbekämpfung kann länger gearbeitet und auf spezielles Zubehör (von Trinkflaschen über Schutzdecke bis zum Atemschutz) zurückgegriffen werden. Dafür wird eine spezielle Ausbildung benötigt. Diese PSA ist aktuell für die Mehrheit der deutschen Feuerwehrangehörigen nicht notwendig oder sinnvoll! Sie können auf den klassischen Feuerwehrschutzanzug zurückgreifen.
  • Grundsätzlich gilt: Immer auf die eigene Sicherheit achten! Werden die Flammen zu hoch, können diese nicht mehr gefahrlos mit Handwerkzeugen angegriffen werden. Eine Winddrehung beziehungsweise -böe kann dabei durch Niederdrücken der Flammen, Änderung der Ausbreitungsrichtung oder Funkenflug sehr schnell die Einsatzkräfte schwer verletzen oder gar töten.
  • Schmutzige Einsatzkleidung ist nach Einsatzende einer ordnungsgemäßen Reinigung zuzuführen und ausreichend Reservebekleidung bereit zu halten, um das auch zu ermöglichen.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Feuerwehr-Magazin-Ausgabe 8/2019. Unter dem Titel “Bloß nicht zu dick anziehen!” erklärt Dr. Ulrich Cimolino, welche Schutzkleidung für den Waldbrandeinsatz geeignet ist – und welche nicht.

Symbolfoto: Hegemann

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