Vorsicht bei der Wasserentnahme aus Bächen und Seen

Rettungsaktion für Karpfen unzulässig

Hennef (NW) – Einsatz für die Feuerwehr in Hennef: Aufgrund der langen Trockenheit war der Wasserstand in einem privaten Fischteich bedrohlich gesunken. Die Rückenflossen der Tiere schauten schon aus dem Wasser. 60 Tiere waren bereits verendet. Keine Frage für die Feuerwehr: Wir müssen helfen. Die Männer legten eine 1.500 Meter lange Schlauchleitung und pumpten eineinhalb Tage lang frisches Wasser aus dem Fluss Sieg in den Weiher. Dafür gab es jetzt eine Rüge vom Umweltamt des Rhein-Sieg-Kreises.

Wenn es um die Wasserentnahme aus Oberflächengewässer geht, sind auch der Feuerwehr enge Grenzen gesteckt. Symboldbild: Preuschoff

Ohne Zustimmung der Unteren Wasserbehörde dürfe auch die Feuerwehr kein Wasser aus einem Gewässer entnehmen – es sei denn, es gehe um die „Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr für die öffentliche Sicherheit“. Dies sei hier aber nicht der Fall gewesen, so die Meinung der Fachbehörde in einem Artikel des General-Anzeigers Bonn.

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Hier geht’s zum Originalbeitrag: “Rettungsaktion für Karpfen war unzulässig (11. September 2019, general-anzeiger-bonn.de)

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Ich kenne die Situation vor Ort zwar nicht genau (die anderen Kommentatoren aber vermutlich auch nicht) – jedoch halte ich die Reaktion des Umweltamtes für korrekt und absolut nachvollziehbar! Die Behörde verhält sich ja nicht so, weil sie das Klische der ahnungslosen Bürokraten aufrecht erhalten will, sondern weil es gute Gründe gibt:
    Nach der langanhaltenden Trockenheit herrscht ja nicht nur in dem Karpfenteich Wassermangel, sondern insbesondere auch in nahezu allen Bächen und Flüssen im Land. Und darin leben eben auch zahllose Tiere und Lebensgemeinschaften, die derzeit durch niedrigen Wasserstand, Lebensraumverlust, Aufheizung des Wassers, Sauerstoffmangel, etc. massiv gefährdet sind.
    Dort wurde schließlich nicht nur ein bisschen Wasser entnommen, sondern eineinhalb Tage (!) gepumpt – dass ist auch für einen mittelgroßen Fluss wie die Sieg schon ein erheblicher Eingriff! Laut anderen Berichten wurden mehr als eine Million Liter Wasser entnommen, um damit letztendlich ‘nur’ ca. 300 Karpfen zu retten.
    Die Behörde hat die Feuerwehr auch nicht formal angeklagt, sondern nur gerügt und darauf hingewiesen, dass durch die Aktion in dem Fluß Sieg ein größerer Schaden an Natur und Tierwelt verursacht worden ist, als in dem Zuchtteich vermieden werden konnte.
    Ich halte es für sinnvoll (und formal erforderlich!), wenn sich die Feuerwehr in solchen Fällen mit den zuständigen Fachleuten abstimmt, damit nicht aus falsch verstandener Tierliebe das Gegenteil erreicht wird!

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  2. Hahaha
    Schön, dass man bei der Freiwilligen Feuerwehr sich von Behörden im Prinzip nix sagen lassen muss. Der Kommandant entscheidet, basta. Und wenn der Pool des Behördenchefs in der Nachbarschaft liegt, wird dieser ausgepumpt, wenn eine Notlage vorliegt.
    Tierleid ist selbstverständlich eine Notlage und Anlass für eine Tierrettung durch die Feuerwehr.

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  3. Das ist Schildbürgertum. Dafür habt ihr mein Lob! Keine Rüge. Und danke für Euren Einsatz.

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  4. Feuerwehr reter von mensch un TIER

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  5. Es bestand Gefahr für Tiere. Diese befinden sich zwar auf privatem Grund aber auch Tiere werden von der Feuerwehr aus Notlagen gerettet. Da der Fluss als einzige Lösung zur Verfügung stand halte ich die Entscheidung im Sinne unserer Umwelt für absolut korrekt.
    Die Umweltbehörde hätte vielleicht verständigt werden müssen. Das ist dann aber auch alles.

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  6. So einen Quatsch können sich nur deutsche Behörden einfallen lassen. In Zukunft einfach als Übung deklarieren: Wasserentnahme offenes Gewässer und Transport über lange Wegstrecke. Trotzen einen schönen Sonntag und Erfolge bei weiteren Einsätzen. HBM a.D.

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