Reha verlief erfolgreich

Schwer verletzter Maschinist vor Rückkehr

Quedlinburg (SH) – Am 30. Oktober 2021 stürzte bei einem Brandeinsatz in der Altstadt von Quedlinburg eine Außenmauer eines brennenden Gebäudes ein. Trümmer und Teile eines Baugerüsts begruben den Maschinisten eines Teleskopgelenkmastes unter sich. Mit schweren Verbrennungen kam er ins Krankenhaus. Nach absolvierter Reha ist er aktuell noch krankgeschrieben. Aber im Februar kann er vermutlich wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren.

Auf diesen Teleskopmast der Feuerwehr Gernrode stürzten Ende Oktober bei einem Brandeinsatz Trümmer einer Außenwand und Teile eines Baugerüstes.  (Bild: Holger Muecke Quedlinburg)

“Das war einer der dramatischsten Momente meines Feuerwehrlebens”, sagt Holger Mücke, der Pressesprecher der FF Quedlinburg. Mücke stand in der Nacht nur wenige Meter vom Teleskopgelenkmast entfernt, als die Außenmauer einstürzte. Trümmerteile rissen ein Baugerüst mit. Teile davon stürzten auf den rund sechs Meter vor der Halle stehenden Teleskopgelenkmast der Ortsfeuerwehr Gernrode. Der Maschinist befand sich in diesem Moment gerade auf dem Hauptbedienstand. Die Korbbesatzung hatte er Sekunden zuvor am Boden abgesetzt. Nun sollte das Fahrzeug zurückgebaut und umgesetzt werden.   

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„Er war auf dem Sitz eingeklemmt – und in dieser Position dann der enormen Hitzestrahlung aus der Lagerhalle ausgesetzt“, berichtet Mücke. Eine Feuer­wehr­frau stand mit einem C-Schlauch wenige Meter entfernt an der Grundstückseinfahrt von der Straße Augustinern. Reflexartig riss sie das Strahlrohr herum und versuchte, den Eingeklemmten durch einen Wassernebel zu schützen. 

Einsatzbericht über den Großbrand

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Schwer verletzt konnte sich der Maschinist selbst aus seiner Lage befreien. Noch in der Nacht wurde er ins BG Klinikum Bergmannstrost nach Halle, eine Spezialklinik für Brandverletzungen, geflogen. In Halle diagnostizierten die Ärzte Verbrennungen dritten Grades an der linken Hand, dem linken Ellenbogen, im Halsbereich und am Rippenborgen linksseitig. Außerdem hatte sich der 32-Jährige zahlreiche Prellungen und Stauchungen zugezogen.

Deutlich sind die Schäden zu erkennen, die durch die Hitzestrahlung an dem Hubrettungsfahrzeug entstanden sind.  (Bild: Holger Muecke Quedlinburg)

Inzwischen wurde ihm Haut von den Oberschenkeln an die Hand verpflanzt. Die Ärzte sind optimistisch, dass er keine gravierenden Folgeschäden behalten wird. Und auch eine Rehabilitation (Reha) hat er inzwischen absolviert. Aktuell ist der 32-Jährige noch krankgeschrieben. “Aber mit etwas Glück kann er im Februar wieder an seinen Arbeitsplatz zurückkehren”, teilt Sebastian Petrusch, der stellvertretende Stadtwehrleiter in Quedlinburg auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de mit.  

Der Teleskopmast ist nach Auskunft eines Gutachters ein wirtschaftlicher Totalschaden. Aktuell ist geplant, ihn kurzfristig durch eine gebrauchte Gelenk-Drehleiter zu ersetzen. Kommende Woche berät der Vergabeausschuß der Stadt Quedlinburg darüber.  

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Alles Gute dem Kaneraden und Danke der guten Frau für das beherzten und schnelle Reagieren.

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