Wunderland – Vom Kindheitstraum zum Welterfolg

Kleine Einsätze auf großer Leinwand

Hamburg – Die leblose Person in einem Bachlauf, die von Tauchern gerettet und von Polizisten untersucht wird, der zum brennenden Schloss anrückende Löschzug und natürlich der Großbrand des Rathauses – im fiktiven Ort Knuffingen des Miniaturwunderlands in Hamburg ist für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei immer jede Menge los. Klar, dass auch in der neuen Dokumentation „Wunderland – Vom Kindheitstraum zum Welterfolg“ genau diese Szenen zu sehen sind. Am 7. März kommt der Film in die deutschen Kinos – das Feuerwehr-Magazin war bereits vorab bei der exklusiven Premiere dabei.

Im Miniaturwunderland gibt es zahlreiche Feuerwehreinsätze, so wie hier ein Waldbrand, der mit mehreren Einsatzfahrzeugen bekämpft wird. Auch im Film sind einige dieser Szenen zu sehen. (Bild: Olaf Preuschoff)

So viel können wir verraten: Dieser Film ist genial gemacht. Ein Filmteam unter der Regie von Sabine Howe animierte zwei Jungs, die die Figuren der Wunderland-Gründer Frederik und Gerrit Braun darstellen. Die Zwillingsbrüder sind im Miniaturwunderland unterwegs und erkunden die unterschiedlichsten Landschaften. Kilometerweit schlängeln sich die Eisenbahnwaggons durch blühende Landschaften und felsige Bergschluchten.

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Mit der Erschaffung dieses magischen Modelluniversums haben sich Frederik und Gerrit Braun 2001 in der Hamburger Speicherstadt ihren Kindheitstraum von der größten Modelleisenbahn der Welt erfüllt. Mehr als 1,5 Millionen Besucher im Jahr kommen, staunen und haben die Anlage zu einem der größten Publikumsmagneten in ganz Europa gemacht. Mit aufwendigen Cinemascope-Aufnahmen als Doku kommt das Wunderland nun nicht nur ins Fernsehen, sondern auf die große Leinwand. 500 Kinos wollen zum Start „„Wunderland – Vom Kindheitstraum zum Welterfolg“ zeigen.

Frederik und Gerrit Braun begeistern mit ihrem Miniaturwunderland die Besucher. Nun kommt die Geschichte der Entstehung und Entwicklung als Doku ins Kino, Sabine Howe führte dabei Regie. (Bild: Timo Jann)

Die Dokumentation fürs Kino ist nicht mit denen aus dem Fernsehen zu vergleichen. Mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial wirft der Film den Blick zurück in die Kindheit der Brauns und zeigt ihre frühe Faszination, klassische Alltagssituationen mit viel Liebe zum Detail nachzustellen. Dabei verraten sie auch, dass sie früher mit alten Radios den Funk der Einsatzfahrzeuge abhörten. Die visuelle Abenteuerreise führt das Publikum darüber hinaus bis nach Südamerika zur Modellbauer-Familie Martinez, die den Abschnitt mit Rio de Janeiro und dem wild urwüchsigen Patagonien mit leidenschaftlicher Handwerkskunst realisiert hat. Von Argentinien aus kamen die Anlagenteile per Containerschiff nach Hamburg. Die Doku zeigt, wie unterschiedlich die Ansätze der deutschen und der argentinischen Modellbauer waren – und wie gut sie dann harmonierten, um Standards umzusetzen.

Als animierte Figuren erkunden die Zwillingsbrüder, hier auf der Cristo Redentor, einer monumentalen Christusstatue im Süden Rio de Janeiros, das Miniaturwunderland und lassen in ihre persönliche Geschichte blicken. (Bild: Tobis)

Der Film zeigt, wie die Braun-Brüder als Kinder Einsätze und Baustellen nachspielten. Ihr Vater erinnert an die unterschiedlichen schulischen Leistungen der Zwillinge und dann ist da plötzlich die Idee vom Miniaturwunderland – bei den Brüdern, die zu der Zeit eine Disco betreiben. In Workshops suchen sie Modellbauer, begeistern für ihre Vision der Eisenbahnanlage. Doch auf Messen kommen sie auf den Boden der Tatsachen zurück – kaum ein Hersteller zeigt Interesse, die Brüder werden für Spinner gehalten.

Davon ist längst keine Rede mehr, täglich würden Anfragen kommen. Mal will einer das Unternehmen mit 350 Mitarbeitern übernehmen, mal schlägt jemand vor, doch gemeinsam im Ausland ein weiteres Miniaturwunderland zu errichten. Doch das kommt für Frederik und Gerrit Braun (56) nicht in Frage. Was sie begeistert und den Traum weiter in die Realität wachsen lässt, ist in dem Kinofilm zu sehen.

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