Eigenunfall unter Alarmfahrt

HLF im Erzgebirge verunfallt: sieben Kameraden verletzt

Eibenstock (SN) – Im sächsischen Erzgebirgskreis verunglückt das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF) der Ortswehr Eibenstock auf dem Weg zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage (BMA). Insgesamt sieben Feuerwehrleute sowie ein Pkw-Fahrer verletzen sich.

Um 14.25 Uhr werden mehrere Ortswehren in der 7.000-Einwohner-Stadt Eibenstock alarmiert zu einer ausgelösten BMA. Diese hat im 5 Kilometer entfernten Ort Neidhardtsthal in einer Seniorenwohnanlage ausgelöst. Von der Ortswehr Eibenstock rücken daher sieben Einsatzkräfte vom Feuerwehrhaus mit Martinhorn und Blaulicht aus.

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Nur 5 Minuten später kollidiert das HLF 20 auf Iveco Magirus (Baujahr 2007) kurz vor dem Ortsausgang mit einem entgegenkommenden Škoda in einer Rechtskurve. Das Feuerwehrfahrzeug kommt von der Fahrbahn ab, überschlägt sich und landet im Straßengraben. Dort bleibt es auf der Seite liegen. Auch der Pkw wird beim Unfall massiv beschädigt.

Sechs Kameraden an Bord verletzten sich leicht, einer schwer. Sie können sich allerdings selbständig aus dem Wrack befreien. Zu diesem zweiten Einsatz werden die Ortswehren aus Carlsfeld, Schönheide, Bockau sowie Aue alarmiert. Ein Rettungshubschrauber fliegt den Schwerverletzten in eine Klinik. Der Fahrer des Pkw erleidet ebenfalls Verletzungen. Ihn sowie die sechs leichtverletzten Kameraden transportiert der Rettungsdienst mit mehreren RTW in verschiedene Krankenhäuser.

Schwerer Eigenunfall, der in einem Totalschaden endet: Das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug der Ortswehr Eibenstock (SN, Erzgebirgskreis) verunfallt auf Alarmfahrt. Foto: ErzgebirgsNews

Ein hinzugerufenes Kriseninterventionsteam betreut die Kameraden aus Eibenstock noch an der Unfallstelle. Stadtwehrleiter Holger Blechschmidt lässt diese komplett aus dem Einsatz herauslösen. „Das war schon ein sehr einschneidendes Erlebnis für sie. Alle standen unter einer besonderen psychischen und emotionalen Belastung“, erklärt er auf Nachfrage von feuerwehrmagazin.de. Zwei der beteiligten Kameraden konnten bereits gestern das Krankenhaus verlassen. Zwei weitere sollen heute noch entlassen werden, so Blechschmidt.

Die Straße ist für die Dauer des Einsatzes über mehrere Stunden voll gesperrt. Zum Aufrichten und Abtransportieren kommt ein Bergungsunternehmen aus Chemnitz an die Unfallstelle. Dabei hebt ein Schwerlastkran das HLF an, zwei Schwerlastkissen sichern das Fahrzeug dabei vor dem Umkippen. Mithilfe einer Seilwinde zieht ein weiteres Bergungsfahrzeug das HLF auf die Räder. Ende des Einsatzes ist um 20.40 Uhr.

Für die nächste Zeit ist die FF Eibenstock bei der Rettungsleitstelle abgemeldet, da das einzige Löschfahrzeug der Ortswehr einen Totalschaden erlitten hat. Der ursprüngliche Einsatz, die ausgelöste BMA in der Seniorenanlage in Neidhardtsthal, stellte sich als eine defekte Kaffeekanne heraus.

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