100 Tonnen Stahl verbaut

Gemeinsamer Brandsimulator für 3 Flughafenfeuerwehren

Bremen, Stuttgart, Hannover – Die Flughäfen von drei Landeshauptstädten haben gemeinschaftlich eine moderne Brandsimulationsanlage im Wert von 2 Millionen Euro beschafft. Nach der Einweihung am Dienstag in Stuttgart bleibt sie für 3 Monate vor Ort. Anschließend wird die Anlage abgebaut und in den Norden geschickt. Zukünftig wird sie zwischen Bremen, Hannover und Stuttgart hin- und herpendeln.

Am Dienstagvormittag wurde die Anlage offiziell auf dem Stuttgarter Manfred Rommel Airport übergeben und eingeweiht. Die dortige Flughafenfeuerwehr übte zu Demonstrationszwecken vor Gästen der beiden anderen Partner aus Bremen und Hannover sowie vor Medienvertretern.

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Der gemeinsame Brandsimulator der Flughäfen Stuttgart, Bremen und Hannover wurde am Dienstagvormittag auf dem Manfred Rommel Airport Stuttgart eingeweiht. Foto: Flughafenfeuerwehr Stuttgart

Bereits seit 2018 führten die Verantwortlichen Gespräche, um zusammen in eine solche Anlage zu investieren. In Stuttgart war die Jahre zuvor eine mobile Brandsimulationsanlage vom Frankfurter Flughafen genutzt worden. Diese ist seit letztem Jahr aber nicht mehr verfügbar.

Das Wichtigste zum neuen Brandsimulator:

  • Entwickelt von der Firma FireGo.
  • Planungs- und Bauzeit: 4 Jahre.
  • Die Anlage besteht aus neun Containern, die zusammengenommen ein Flugzeugmodell von 38 Meter Länge und 8 Meter Höhe bildet. Mit seinen 20 Meter Spannweite ist es einem Airbus A 320 beziehungsweise einer Boeing B 737 nachempfunden. Diese Flugzeugtypen sind an den drei Partnerflughäfen im Einsatz. Die Eingangstüren und Öffnungsmechanismen entsprechen ebenfalls diesen Flugzeugtypen.
  • Kosten: rund 2 Millionen Euro.
  • Insgesamt wurden 100 Tonnen Stahl verbaut und 4 Kilometer Elektrokabel verlegt.
  • Der Simulator umfasst 28 Brandstellen: in der Bordküche, im Cockpit, an den Sitzen, in den Gepäckfächern, an den Triebwerken, am Fahrwerk.
  • Geübt werden können Löschangriffe sowie die Rettung von Passagieren.
  • Verzicht auf Kerosin: „Heiße Löschübungen“ mit brennendem Kerosin sind aus Umweltschutzgründen nicht mehr möglich. Deshalb wird die Anlage mit Propangas betrieben. Per Fernbedienung können Brände in den einzelnen simulierten Flugzeugbereichen entfacht werden.
  • Gelöscht wird mit Wasser.
  • Weitere Features: Soundsystem für eine möglichst realitätsnahe Simulation sowie Kamerasystem zu Dokumentationszwecken der Übungen
Der Simulator umfasst 28 Brandstellen, darunter auch diverse im Passagierraum an den Gepäckfächern. Foto: Flughafenfeuerwehr Stuttgart
Die Anlage ist propangasbetrieben. So können die Einsatzkräfte eine drohende Gefahrenlage eines Flugzeugbrandes üben. Foto: Flughafenfeuerwehr Stuttgart

Simulator auf Tour

Für Übungszwecke an allen drei beteiligten Flughäfen wird die Anlage im dreimonatigen Turnus zwischen Stuttgart, Hannover und Bremen pendeln. Für den Rest des Jahres sind Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten vorgesehen.

„Sicherheit hat im Luftverkehr immer oberste Priorität“, sagte der Geschäftsführer des Stuttgarter Flughafens Walter Schoefer bei der Übergabe der Anlage am Dienstag. „Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir hier investieren, um unserer Werksfeuerwehr das bestmögliche Training zu bieten.“ Wie wichtig eine solche realitätsnahe Übung zur Brandbekämpfung ist, betonte der Leiter der Abteilung Brandschutz und Gefahrenabwehr am Flughafen Stuttgart, Andreas Rudlof: „Praktische Erfahrung mit echtem Feuer zu sammeln ist nachdrücklicher als viele Theorie-Lehrgänge.“

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