Kinder von Rettungskräften unter den Opfern

Zwei tote Kinder bei Schulbus-Unfällen

Berka vor dem Hainich (TH)/Schnaitsee (BY) – Gleich zwei schwere Schulbus-Unfälle haben am frühen Donnerstagmorgen zahlreiche Rettungskräfte und Feuerwehren in Bayern und Thüringen beschäftigt. In beiden Fällen kamen die Fahrzeuge von der Fahrbahn ab. Zwei Kinder starben, 29 weitere und die beiden Busfahrer wurden zum Teil schwer verletzt. Zum Teil sollen auch Kinder von Einsatzkräften unter den Opfern sein.

Im Kreis Traunstein kam ein Schulbus von der Straße ab und fällte einen Straßenbaum. Neun Schüler und der Fahrer wurden verletzt. Foto: Alexander Auer

Gegen 7 Uhr kam im Kreis Traunstein (BY) ein Schulbus mit einem 61-jährigen Busfahrer und neun Schülern im Alter von 12 bis 16 Jahren bei Gattenham (Gemeinde Schnaitsee) von der Straße ab. In einer langgezogenen Linkskurve prallte das Fahrzeug mit der Beifahrerseite gegen einen Straßenbaum. 40 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes sowie die Feuerwehren Schnaitsee, Obing und Albertaich mit insgesamt 60 Einsatzkräften und neun Einsatzfahrzeugen waren vor Ort. Im Feuerwehrhaus Schnaitsee war zudem ein Anlaufpunkt für Angehörige eingerichtet worden. Der Rettungsdienst brachte die Verletzten in Kliniken nach Traunstein und Trostberg. Am Linienbus entstand Totalschaden. Sie erlitten leichte bis mittelschwere Verletzungen.

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Wir haben übrigens ein Themen-Special zum Thema Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Zwei Kinder sterben bei weiterem Busunfall

Eine halbe Stunde später stürzte in Berka vor dem Hainich bei Eisenach (TH) ein Schulbus einen Hang hinab und kam in einem Graben zum Liegen. Neben dem Busfahrer saßen 22 Schulkinder im Alter von 8 bis 11 Jahren in dem Fahrzeug, die der Bus vermutlich in eine Grundschule in Berka bringen sollte. Nach ersten Ermittlungen soll der Bus auf der eisglatten Kopfsteinpflasterstraße ins Rutschen gekommen und dann von der Fahrbahn abgekommen sein. Danach habe er sich mehrfach überschlagen, hieß es auf der Pressekonferenz um 12 Uhr. Zwei 8-jährige Kinder gerieten demnach unter den Bus und starben. Sie wurden erst gefunden, als Rettungskräfte das Wrack anhoben.

Der Weg zur Schule endete für 22 Schulkinder am Donnerstagmorgen dramatisch: Der Bus kam von der Straße ab und überschlug sich. Zwei Kinder starben, weitere 20 trugen ebenso wie der Busfahrer Verletzungen davon. Foto: News5/Fricke

Fünf Kinder wurden schwer, 15 weitere und der Busfahrer leicht verletzt. Der Rettungsdienst transportierte die Verletzten unter anderem in Krankenhäuser nach Eisenach, Mühlhausen und Gotha. Auf der Pressekonferenz wurde ebenfalls erklärt, dass sich auch Kinder von Rettungskräften unter den Opfern befunden haben sollen. Leicht verletzte Kinder sowie Eltern, die zur Unfallstelle geeilt waren, betreute ein Kriseninterventionsteam in einer nahen Schule.

Weiterführender Link:

Durchschnittlich jede 10. Feuerwehrkraft erkrankt im Laufe ihres Lebens an einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). In einem Interview erklärt uns Prof. Dr. Ulrike Ehlert die Symptome von PTBS und wie Einsatzkräfte vorbeugen können. Frau Professor Ehlert ist Leiterin der AG “Klinische Psychologie und Psychotherapie” des Psychologischen Instituts der Universität Zürich und beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit stressabhängigen Erkrankungen. Hier geht’s zum Beitrag.

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Ich verstehe es nicht, wie man als FAHRER so verantwortungslos sein kann und bei Glätte weiter fährt.
    Ich selbst war auch Busfahrer wenn Straße nicht geräumt war, stellte ich Bus ab, rief bei Fahrdienst an, wartete auf Winterdienst.
    Lieber so, wie Bus + Fahrgäste im Graben, oder schlimmeres.
    Und im Gegenteil, es gab nie Konzequenzen.

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