Strahlung in Entsorgungsbetrieb

Toilettengang sorgt für Gefahrgutalarm

Verden/Aller (NI) – Bizarre Ursache für einen Gefahrgut-Großalarm am Freitagmittag in Verden (bei Bremen). Nachdem in einem Entsorgungsbetrieb ein Strahlenmessgerät einen Alarm ausgelöst hatte, lief ein Großeinsatz an. Doch anders als vermutet, war nicht strahlender Müll die Ursache.

Ein Messgerät, das Mitarbeiter standardmäßig zur Kontrolle des Mülls nutzen, hatte angeschlagen – und offenbar steigende Werte angezeigt. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich eine unerkannte Strahlungsquelle in einer auf einem Anhänger angelieferten Ladung Müll befand, gingt ein Mitarbeiter vom Schlimmsten aus. “Er ließ das Gerät im Gefahrenbereich liegen, brachte sich in Sicherheit und verständigte die Feuerwehr”, erklärte Feuerwehr-Einsatzleiter Torben Voigt gegenüber feuerwehrmagazin.de.

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Etwa 130 Kräfte von verschiedenen Feuerwehren aus dem Landkreis Verden, dem Technischen Hilfswerk, des Rettungsdienstes und der Polizei rückten entsprechend der Alarm- und Ausrückeordnung an. Vorsorglich kamen auch Fachberater der Berufsfeuerwehr Bremen zum Einsatz. Rund um den vermeintlichen Gefahrenbereich in einem Industriegebiet sperrten die Helfer die Umgebung rund zweieinhalb Stunden ab. Der Rettungsdienst sichtete fünf Menschen, die sich auf dem Gelände aufgehalten hatten.

Ein Großaufgebot war an der Einsatzstelle vor Ort. (Bild: Kreisfeuerwehr Verden/Bomhoff)

Unter Strahlenschutzkleidung führten Feuerwehrleute Messungen an dem Anhänger durch, die jedoch den Verdacht nicht erhärteten. Schließlich richtete sich der Fokus auf die Toilette. Ein Notarzt äußerte die Vermutung, dass es sich bei der Strahlungsquelle auch um Ausscheidungen eines Kontrastmittels handeln könnte.

Wie sich bei den weiteren Nachforschungen herausstellte, war das WC zuvor von einem Kunden genutzt worden. Der hatte tatsächlich am Morgen im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung ein solches Kontrastmittel verabreicht bekommen. Die Bestandteile hätten zur Feststellung der Strahlung durch das hochsensibel eingestellte Messgerät geführt. “Der Stoff ist eindeutig als der verabreichte medizinisch genutzte Stoff Technetium-99m identifiziert worden”, so Voigt.

Ein Trupp arbeitet an dem betroffenen Gelände.

Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    hier sind einige Begriffe durcheinander gekommen. Ein Kontrastmittel wird in der Radiologie (CT/MRT/Durchleuchtung) verwedendet um Blutgefäße oder den Magen-Darm-Trakt besser darzustellen. Diese Mittel sind nicht Radioaktiv.

    Technetium 99m wird in der Nuklearmedizin verwendet um den Stoffwechsel darzustellen in einer Szintigraphie.

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  2. Hallo und guten Tag!
    Es ist alles richtig gelaufen, es hat sich keiner etwas vorzuwerfen.

    “Lieber 10 mal zu viel, als 1mal zu spät!!”

    Mit kameradschaftlichem Gruß

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