Druckwelle beschädigt Wohnungen – Frau erleidet Verbrennungen

Kerzengießen geht gründlich schief

München – Ein Hilfeleistungslöschfahrzeug der Münchner Feuerwehr wird zu einem Mehrfamilienhaus in der Zeppelinstraße gerufen. Bewohner hatten gemeldet, dass Gipskartonplatten in ihren Wohnungen herunterzustürzen drohten. Die Ursache dafür war durchaus ernst.

Eines von 58 identischen HLF, die BF und FF München nutzen.
Symbolbild: Die Feuerwehr München musste mit einem HLF zu einer Wachsexplosion ausrücken, die mehrere Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus beschädigte. (Bild: Michael Rueffer)

Als das HLF an der Einsatzstelle eintraf, hatten sich alle Mieter vor dem Haus im Hof versammelt. Eine Befragung ergab, dass es in der Wohnung einer 60-Jährigen im dritten Stock einen lauten Knall gegeben und auch gebrannt habe. Im Anschluss wären Teile der Verkleidung in der zweiten Etage von der Decke gestürzt. Die besagte Dame konnten die Feuerwehrleute in der Gruppe der Mieter ebenfalls ausfindig machen.

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Sie erklärte den Feuerwehrleuten, dass sie Kerzen gießen wollte. Dafür habe sie Wachs in einem Topf erhitzt und nur kurzzeitig das Zimmer verlassen. Als sie in die Küche zurückgekehrt sei, habe der Topf in Flammen gestanden. Ein Versuch, diesen abzudecken, sei ihr misslungen. Daraufhin habe sie sich entschieden, das Feuer mit Wasser zu löschen. Als dieses in das rund 280 Grad Celsius heiße Wachs gelangte, kam es zu einer Wachsexplosion. Diese ist vergleichbar mit einer Fettexplosion. Eine dabei entstehende Druckwelle verursachte Schäden nicht nur in der Wohnung im Stockwerk darunter, sondern auch in einer Nachbarwohnung.

Die 60-Jährige erstickte die Flammen mit mehreren Decken. Dabei zog sie sich mittelschwere Verbrennungen an den Händen sowie am Hals zu. Sie wurde vom Rettungsdienst untersucht und in eine Klinik eingeliefert. Die Feuerwehrleute kontrollierten die arg in Mitleidenschaft gezogene Küche mittels Wärmebildkamera auf Glutnester. Außerdem entfernten sie lose Deckenteile in den angrenzenden Wohnungen. Danach konnten die Mieter wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Den Sachschaden schätzt die Feuerwehr auf eine fünfstellige Summe.

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